Lilien-Torschütze Manu: „Nicht nachdenken, einfach machen“

aus SV Darmstadt 98

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Der hat gesessen: Braydon Manu bejubelt seinen Treffer zum 1:0.    Foto: dpa

Der Offensivspieler kann mit dem 2:2 gegen Heidenheim leben, zumal er sich mit seiner Position ganz vorne mehr als nur angefreundet hat. Die Stimmen zum Spiel.

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DARMSTADT. Darmstadt (jaf). Braydon Manu konnte schon wenige Minuten nach dem Abpfiff wieder lachen. Der Stürmer des Fußball-Zweitligisten SV Darmstadt 98 hatte beim 2:2 gegen den 1. FC Heidenheim am Samstag ja auch allen Grund dazu: Das erste Lilien-Tor hatte er selbst erzielt, und bis zu seiner Auswechslung eine knappe Viertelstunde vor Schluss war er einer der auffälligsten Akteure im Lilien-Dress gewesen. "Ich bin nicht enttäuscht, denn wir haben echt ein gutes Spiel gemacht", sagte der 25-Jährige. "Gegen Heidenheim muss man aber immer wach sein, sonst passiert das, was passiert ist." Zwei Gegentore nämlich.

So richtig sauer und enttäuscht war dennoch keiner - kein Darmstädter, aber auch kein Heidenheimer. "Hätten wir gewonnen, wäre das nicht unverdient gewesen", sagte Manu, der wie alle anderen aber auch darauf verwies, "dass Heidenheim eine Top-Mannschaft ist". Und dass man die Chance verpasst hatte, Tabellenführer zu werden, sei ebenfalls nicht schlimm. "Die Saison ist lang, darauf sollte man sich nicht allzu sehr fokussieren", sagte der gerade mal 1,70 Meter große Offensivspieler. "Wir wollen Gas geben, die Sau rauslassen und am Ende des Tages sehen, was passiert."

Mit dieser Philosophie fährt auch er selbst äußerst gut, der Treffer gegen Heidenheim war schon sein zweiter in dieser Saison. Und egal, ob jetzt noch ein Stürmer kommt oder nicht: Er will seinen Platz verteidigen. "Wir sind eine Mannschaft, aber jeder kämpft natürlich um seinen Platz", sagte er. "Und das werde ich auch tun. Ich werde ihn nicht so leicht hergeben." Er fühlt sich wohl ganz vorne drin, aus der vermeintlichen Notlösung ist zudem eine geworden, die Erfolg verspricht. "Ich kann mich dort frei entfalten und bewegen, ich bin nicht so berechenbar", schildert er die Vorzüge der neuen Position. "Und ich gebe nie auf. Wenn eine Aktion mal nicht geklappt hat, versuche ich es einfach wieder. Denn wenn ich es nicht versuchen würde, wüsste ich ja nicht, ob es klappt."

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Solche Sätze sagt er lachend, genauso wie er grinst, als er seinen Treffer schildert. Der Pass kam von Fabian Schnellhardt, eigentlich wollte Marvin Mehlem den Ball annehmen. "Ich habe geschrien, dass er ihn durchlassen soll", sagte Manu, "und dann wusste ich schon, was ich machen will. Ich habe nicht groß nachgedacht, sondern einfach gemacht."

Nach dem Tor war er übrigens direkt zu Dimo Wache gelaufen, um sich zu bedanken. Der Torwarttrainer habe immer an ihn geglaubt und ihn unterstützt. "Er hat mir immer Mut zugesprochen", sagte Manu. Der übrigens gleich vier Schuhe in der Hand hielt - zwei eigene, die anderen zwei waren von Magnus Warming. "Der hat sie einfach auf dem Platz liegenlassen", sagte Manu lachend.

Man hilft ja gerne - und der Däne dürfte damit auch um eine "Bestrafung" herumgekommen sein.