Der SV Darmstadt 98 kann trotz langer Überzahl mit dem 1:1 gegen Greuther Fürth leben. Emir Karics früher Treffer reicht nicht zum Sieg.
Darmstadt. Der SV Darmstadt 98 geht als Spitzenreiter der Zweiten Fußball-Bundesliga in die Winterpause. Das stand bereits vor dem letzten Spieltag fest – und an dem holten die Lilien noch einmal ein 1:1 (1:1) gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth. Ein gerechtes Ergebnis war das allemal, zumal sich der SV 98 im ersten Durchgang richtig schwer tat.
Lilien-Trainer Torsten Lieberknecht musste auf den verletzten Stammtorwart Marcel Schuhen verzichten, für ihn begann Alexander Brunst, der Schuhen bereits beim 1:0-Sieg beim 1. FC Magdeburg am Donnerstag im zweiten Durchgang vertreten hatte. Zudem begannen Emir Karic und Clemens Riedel, weil Jannik Müller (Fußprobleme) und Frank Ronstadt lediglich auf der Bank saßen.
Es waren exakt 113 Sekunden gespielt, da führten die Lilien auch schon: Braydon Manu legte nach links auf Karic ab – und der traf genau ins linke obere Toreck. Ein wunderbarer Treffer des Österreichers für die Lilien, die in der Folgezeit aber meistens hinten reingedrückt wurden. Die Gäste bestimmten das Spiel, der letzte Pass kam aber zu oft nicht an. Zudem musste Fürths Ragnar Ache früh verletzt vom Platz, für ihn kam Julian Green (21.).
Dann musste Brunst seine ganze Klasse beweisen – und das tat er auch. Einen Kopfball von Damian Michalski lenkte er an den Pfosten – das war stark (24.). Die Lilien waren viel zu passiv, sie luden den Gegner immer wieder zu Angriffen ein. Entlastung? Fehlanzeige. Und Lilien-Verteidiger Patric Pfeiffer handelte sich nach einem Foul an Branimir Hrgota seine insgesamt fünfte Gelbe Karte ein – er fehlt somit im ersten Spiel nach der Winterpause Ende Januar gegen Jahn Regensburg.
Armindo Sieb vergab die nächste Fürther Chance: Nach einem Solo über den halben Platz fand er im glänzend reagierenden Brunst seinen Meister (41.). Sekunden später stand es dann aber doch 1:1. Michalski setzte sich nach der daraus resultierenden Ecke gegen drei Darmstädter durch und köpfte zum Ausgleich ein (42.). Und die Gäste hätten gar mit einer Führung in die Pause gehen können: Siebs raffinierter Schuss landete am Innenpfosten und prallte von dort zurück ins Feld (45.). Dass danach Pause war, kam den Lilien mehr als nur ein bisschen entgegen.
Nach der Pause schien es wieder für den SV 98 zu laufen: Nach einem Foul an Phillip Tietz sah der bereits verwarnte Gideon Jung die Gelb-Rote Karte (48.). Die dritte Partie in Serie nach Hannover und Magdeburg in langer Überzahl also - was dem Spiel der Lilien gut tat, denn von nun an fanden sie wieder den Vorwärtsgang.
Lieberknecht brachte mit Ronstadt und Zimmermann zwei frische Kräfte, die Lücke wurde aber nicht gefunden. Die Gäste waren zwar komplett aus dem Rhythmus, aber so richtig zwingend war das trotzdem lange alles nicht, was die Lilien boten.
Die Schlussphase wurde dann noch einmal turbulent. Marvin Mehlem wurde bei einem Konter abgedrängt (74.). Manu schoss drüber (79.). Dann scheiterte Manu an Fürths Keeper Leon Schaffran (81.) – es war die große Chance, mit einem Dreier in die Pause zu gehen. Eine noch bessere hatte kurz danach auch Tietz, der aber ebenfalls an Schaffran scheiterte (87.).
Womit es beim 1:1 blieb und in die wohlverdiente Winterpause ging.