Kurioser Tietz-Treffer: Lilien besiegen Rostock deutlich

aus SV Darmstadt 98

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Torjubel zum 4:0 durch Tobias Kempe.  Dominik Claus

Dank einer starken Leistung gewinnt der SV 98 4:0 gegen Hansa und fährt den vierten Sieg in Folge ein. Vor allem der erste Treffer wird noch lange in Erinnerung bleiben.

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DARMSTADT. Die Siegesserie, sie geht weiter. Fußball-Zweitligist SV Darmstadt 98 hat dank einer starken Leistung auch in der Höhe verdient mit 4:0 (2:0) gegen Hansa Rostock gewonnen und damit den vierten Pflichtspielsieg in Folge eingefahren.

Trainer Torsten Lieberknecht vertraute genau der Elf, die vergangene Woche 1:0 in Braunschweig gewonnen hatte. Patric Pfeiffer, der im letzten Spiel wegen einer Fußverletzung gefehlt hatte, saß wieder auf der Bank.

Und sah, dass sein Team wie die Feuerwehr loslegte und gleich die erste Chance des Spiels in Minute eins hatte. Doch Braydon Manus Querpass im Strafraum wurde im letzten Moment von der Gäste-Abwehr geklärt. Ansonsten hätte Marvin Mehlem, der diesen Angriff eingeleitet hatte, nur noch zur Führung einschieben müssen.

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Das tat Stürmer Phillip Tietz dafür zwei Minuten später. Und wie. Hansa-Keeper Markus Kolke hatte kurz zuvor den Ball aufgenommen, wollte das Spiel eröffnen, warf den Ball vor sich, übersah den heranstürmenden Tietz völlig, der rotzfrech zum 1:0 einschob. Sicher eines der kuriosesten Tore der Saison. Und natürlich der perfekte Start für die Südhessen.

Und die Lilien, sie machten weiter. Die Lieberknecht-Elf spielte zwischenzeitlich wie entfesselt auf und hätte durch Manu (7.) gut und gerne erhöhen können. Der SV 98 trat das Gaspedal zu Beginn voll durch, Rostock sah nur die Rücklichter.

Nach einer kurzen Verschnaufpause legten die Lilien dann nach. Marvim Mehlem wurde passgenau von Matthias Bader bedient und der Techniker, der bis dato kaum zu halten war, schob überlegt zum 2:0 ein (18.). Die 14.000 Zuschauer im ausverkauften „Bölle“ sahen ganz starke Darmstädter, vor allem in der Offensive waren die Jungs von Torsten Lieberknecht in Bestform.

Und Hansa? Gab zumindest in Minute 25 mal ein Lebenszeichen ab, Sebastien Thill köpfte aussichtsreich auf das Lilien-Tor, doch das war kein wirkliches Problem für Marcel Schuhen, der zum 98. Mal im Dress der Lilien auflief. Als Darmstädter ist das natürlich ein ganz besonderes Spiel. Die Gastgeber hatten die Partie in der Folge weiterhin unter Kontrolle, ohne den Gegner komplett zu dominieren. Nach vorne spielten Mehlem und Co. weiterhin gefällig, Hansa leistete sich hingegen zu viele einfache Fehler, um wirklich ins Spiel reinzukommen.

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Tietz verpasste in der 40. Minute per Kopf das wohl vorentscheidende 3:0, danach schickte Schiedsrichter Florian Heft (Neuenkirchen) die Mannschaften in die Pause. 2:0 führte der SV 98 nach Halbzeit eins, absolut verdient, da gab´s nichts dran zu rütteln.

Im zweiten Durchgang übernahmen zunächst die Gäste die Spielkontrolle. Hansa-Trainer Jens Härtel schien die richtigen Worte gefunden zu haben, Rostock näherte sich langsam aber sich dem Tor von SV 98-Keeper Schuhen an. Doch diese Druckphase sollte sich schnell wieder erledigt haben und auf der Gegenseite sorgte Tietz (54.) mit seinem Kopfballtreffer nach einer Ecke von Tobias Kempe für die Vorentscheidung.

3:0 nach 54 Minuten gegen ein Hansa Rostock, das mit Siegen zum Auftakt beim HSV und zuhause gegen Bielefeld auf sich aufmerksam gemacht hatte. Damit hatten sicher nicht alle Lilien-Fans an diesem warmen Samstagabend gerechnet. Doch das ging so schon in Ordnung, auch, wenn der eingewechselte Hansa-Spieler Kevin Schumacher eine Minute später den Pfosten traf und beinahe verkürzt hätte.

Das Spiel beruhigte sich danach etwas, bis zur 74. Minute, als Schiedsrichter Heft nach Ansicht der TV-Bilder auf den Elfmeterpunkt zeigte. Und zwar im Strafraum von Hansa. Verteidiger Ryan Malone war gegen den eingewechselten Oscar Vilhelmsson zu hart in den Zweikampf gegangen, senste den Schweden fast um, das war ziemlich ungestüm. Den Strafstoß ließ sich Kempe nicht nehmen und versenkte überlegt ins rechte Eck zum 4:0.

Danach war noch etwas Schaulaufen angesagt, unter anderem durfte auch Patric Pfeiffer noch in den letzten Minuten mittun. Nach dem deutlichen Sieg rücken die Lilien vorerst mal auf den dritten Platz vor. Rund vier Wochen nach dem unglücklichen Start in Regensburg lässt sich das sehen.

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