Wieder kein sehr ansehnlicher Sieg, aber das wird in Kaiserslautern den meisten egal sein. Gegen Karlsruhe zeigten sich die Roten Teufel effizient und defensiv stabil.
Kaiserslautern. Und wieder so einer dieser ekligen Siege. Spielerisch überzeugte der 1. FC Kaiserslautern im Derby gegen den Karlsruher SC nicht, hatte auch kaum gute Offensivszenen. Ein Tor von Terrence Boyd, eine defensive Grundausrichtung und ein später Treffer von Kenny Prince Redondo genügten aber, um den Südwest-Rivalen mit 2:0 (1:0) in die Schranken zu weisen.
Schon während des Aufwärmens wurde deutlich, welche Emotionalität in diesem Südwest-Derby liegt. Die Fans stimmten sich lautstark ein, zeigten eine sehenswerte Choreo, auch wenn einmal mehr reichlich Pyrotechnik gezündet wurde. Personell stellte FCK-Trainer Dirk Schuster überraschend viel um. Kapitän Jean Zimmer kehrte nach Gelbsperre zurück, stand ebenso wie Daniel Hanslik und Philipp Hercher neu in der Startelf. Dafür rückten Kenny Prince Redondo und Aaron Opoku auf die Bank - Erik Durm fehlte aufgrund einer Gelbsperre. Die Ausrichtung der Roten Teufel war vom Start weg sehr defensiv, was den Gästen aus Karlsruhe viel Ballbesitz bescherte. Richtig viel konnte der KSC damit aber zu keiner Zeit anfangen. Es blieb zunächst bei einer gefährlichen Freistoß-Situation von Marvin Wanitzek (6.). Auf der Gegenseite verpasste Terrence Boyd nach einer Ecke von Philipp Klement per Kopf (13.).
Zähes Derby ohne große Höhepunkte
Aufregung kam dann in der 26. Minute auf. Der KSC hätte eigentlich in Führung gehen müssen. Malik Batmaz kam aus knapp fünf Metern zum Abschluss, hatte auch genügend Platz, traf den Ball aber so schlecht, dass die Kugel auf dem FCK-Tor landete. Glück für die Gastgeber, die in der Phase ähnlich passiv wirkten, wie bereits in Bielefeld. Dennoch reichte eben eine gute Aktion, um in Führung zu gehen. Über die rechte Seite trieben Zimmer und Hercher den Ball nach vorne, Marlon Ritter legte nach innen und Boyd musste nur noch einschieben (34.). Es war der beste und einzige richtig starke Spielzug der Roten Teufel vor der Pause. Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich daran nicht viel. Kaiserslautern blieb zurückhaltend, Karlsruhe wusste seinen Ballbesitz nicht zu nutzen. Dirk Schuster hatte nach einer Stunde wohl genug gesehen und brachte mit Kenny Prince Redondo und Tyger Lobinger frische Offensivkräfte. Lobinger startete tatsächlich direkt zum Angriff, hatte nach einem Spurt über den halben Platz aber zu wenig Kraft für einen platzierten Abschluss (61.).
Nachhaltig veränderte sich das Spiel der Roten Teufel dadurch aber auch nicht. Es blieb ein zähes Derby, ohne wirklich große Höhepunkte. Karlsruhe musste aber weiterhin viel versuchen, um nicht die sechste Pflichtspiel-Niederlage in Serie zu kassieren. Ein ungefährlicher Flachschuss von Wanitzek war jedoch in dieser Phase das einzig Nennenswerte, was auf das Tor von Andreas Luthe zukam. Ansonsten verteidigte der FCK seriös - und lauerte darauf, dass die Gäste mehr ins Risiko gehen mussten. Wirkliche Ideen oder spielerische Ansätze zeigten die Gastgeber aber keineswegs. So verstummte auch die Derby-Atmosphäre zunehmend. Schließlich versuchten die Gäste, die Schlussphase einzuläuten. Ein Versuch von Fabian Schleusener ging aber klar vorbei (76.). Es sollte dann aber doch noch Höhepunkte geben: Lobinger verpasste das 2:0 aus wenigen Metern, im Gegenzug rettete Luthe gegen Jerome Gondorf (84.). Und dann besorgte eben Redondo nach einem der selten guten Spielzügen die Entscheidung (86.). Mehr war nicht - den FCK-Fans wird es egal sein.