In der zweiten Runde des DFB-Pokals überzeugten die Darmstädter Lilien bei Dynamo Dresden mit Toren von Schellhardt, Paik und Dursun und entschieden die Partie ohne Gegentore...
DARMSTADT. Der SV Darmstadt 98 hat die dritte Runde des DFB-Pokals erreicht – und es war deutlich leichter als befürchtet. Bei Drittliga-Tabellenführer Dynamo Dresden gewann der Fußball-Zweitligist am Dienstagabend mit 3:0 (1:0). Der Gegner in der dritten Runde wird am 3. Januar ermittelt.
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Darmstadts Trainer Markus Anfang vertraute jener Mannschaft, die am Samstag in der Zweiten Liga 2:0 gegen die Würzburger Kickers gewonnen hatte – mit einer Ausnahme. Der gebürtige Dresdner und gegen Würzburg gelb-rot-gesperrte Lukas Mai stand wieder in der Startformation, für ihn musste Patric Pfeiffer zurück auf die Bank. An der taktischen Grundausrichtung änderte Anfang nichts: Hinten standen neben Mai Immanuel Höhn und Nicolai Rapp – die drei gelernten Innenverteidiger bildeten die Dreierkette. Mit Patrick Herrmann und Matthias Bader saßen die beiden eigentlichen Rechtsverteidiger wieder auf der Bank, auf der rechten Seite spielte stattdessen erneut Tim Skarke. Bei Dynamo trug Ex-Lilie Yannick Stark die Kapitänsbinde für den verletzten Sebastian Mai (Innenbandriss im Knie), sodass das Bruderduell der Mais ausfiel.
Vor Kraft nur so strotzender Mannschaften
Es war eine Partie zweier vor Kraft nur so strotzender Mannschaften. Dresden hatte in den vergangenen acht Ligaspielen 22 Punkte geholt, Darmstadt die letzten zwei gewonnen – und dabei keinen Gegentreffer kassiert. Dresden hatte zudem über 62000 „Geistertickets“ für jeweils fünf Euro verkauft. 30000 Ballons sollten im Stadion den Rückhalt der ganzen Stadt symbolisieren. Mittags stürmte es jedoch kräftig an der Elbe, die Ballons mussten kurzfristig wieder abmontiert werden.
Die Partie hingegen war zunächst eine zähe Angelegenheit. Es dauerte eine Viertelstunde bis zur ersten Torannäherung: Tim Skarke schoss weit übers Dresdner Tor (15.). Beide Mannschaften belauerten sich, warteten auf Fehler des Gegners, oft unterbrachen zudem Fouls den Spielfluss. Die Strafräume waren wie vermintes Gebiet.
Nach einer viertel Stunde Kontrolle übernommen
Die Lilien versuchten es meistens durch die Mitte – und sie übernahmen nach einer Viertelstunde die Kontrolle über das Spiel. Marvin Mehlem sorgte für den Weckruf: Von Tobias Kempe in Szene gesetzt, verfehlte er das Dynamo-Tor nur um Zentimeter (18.). Serdar Dursun hatte ebenfalls die Führung auf dem Fuß: Er scheiterte nach feinem Dribbling an Dresdens Torwart Kevin Broll (22.). Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis die Lilien in Führung gehen würden – und es kam auch wirklich so. Nach einer Ecke landete der Ball über Umwege bei Fabian Schnellhardt, der aus 18 Metern Torentfernung genau in den Winkel traf – ein Klassetor (25.).
Die Führung ging völlig in Ordnung, die Gastgeber fanden kaum Mittel gegen die agilen Lilien. Erst in der 35. Minute musste Lilien-Keeper Marcel Schuhen einmal eingreifen, der Schuss von Philipp Hosiner war aber keine wirkliche Prüfung für ihn. Es war auch nur ein Strohfeuer, die Lilien blieben deutlich gefährlicher. Skarke fand jedoch bei seinem Fernschuss in Broll seinen Meister (40.). Auf der Gegenseite hätte Robin Becker fast für den Ausgleich gesorgt, doch sein Kopfball nach einer Ecke flog am Tor vorbei (45.).
Nach der Pause gab es ein Feuerwerk – vor dem Stadion, von Dynamo-Fans. Anfang brachte derweil Pfeiffer für Rapp (muskuläre Probleme). Mehlem vertändelte das mögliche 2:0, als er zu lange zögerte und abgedrängt wurde (49.). Auch Dursun hätte für die Vorentscheidung sorgen können – sein Kopfball nach guter Flanke von Seung-ho Paik flog am Tor vorbei (54.). Doch dann machten die Kumpels es besser: Paik passte auf Dursun, der legte per Hacke grandios zurück – und der Südkoreaner schoss rechts unten ein (59.). Auch das ein Klassetor.
Kurz drauf stand es dann gar 3:0: Fabian Holland setzte Dursun in Szene, und der machte es diesmal selbst (71.).