Auch Heller und Hertner verlassen den SV Darmstadt 98

aus SV Darmstadt 98

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Die Wege trennen sich: Auch Marcel Heller (rechts) verlässt am Saisonende den SV Darmstadt 98. Sehr zum Bedauern des Isländers Victor Palsson (links).  Foto: Florian Ulrich

Ein bisschen Traurigkeit ist dabei: Mittelfeldspieler Victor Palsson muss sich nicht nur von Trainer Dimitrios Grammozis verabschieden.

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. Es ist Zeit, ein bisschen zurückzuschauen in diesen letzten Tagen der Saison in der Zweiten Fußball-Bundesliga. Und einer, der so etwas immer mit klaren und deutlichen Worten tut, ist Victor Palsson. Der defensive Mittelfeldspieler des SV Darmstadt 98 ist ein Anführer, er ist keiner, der ein Blatt vor den Mund nimmt.

Die fast beendete Saison nennt der Isländer "komisch. Es ist so viel passiert." Corona ist da natürlich das Stichwort, aber auch sonst war einiges los am Böllenfalltor. Vor allem Trainer Dimitrios Grammozis hat Palsson beeindruckt. "Er ist noch jung, er hat sich aber sehr gut entwickelt. Er hat Herz, er hat Emotionen. Und er hat immer einen Plan", sagt der weit herumgekommene Isländer über den scheidenden Trainer.

"Schade, dass es zu Ende ist"

Der auch in der Mannschaft ein enorm gutes Standing gehabt habe, wie er sagt. "Wir haben immer gewusst, was wir zu tun hatten und wie wir spielen sollten. Die Kommunikation war vom ersten Tag an fantastisch. Es ist schade, dass es jetzt zu Ende ist." Aber so sei das nun mal im Fußball. "Jetzt kommt ein neuer Trainer, und dann schauen wir mal, was der für Ideen mitbringt."

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Palsson ist aber auch ein bisschen traurig in diesen Tagen. Denn nicht nur Grammozis geht, auch einige liebgewonnene Kollegen verlassen den Verein. Dass Yannick Stark keinen neuen Vertrag bekommt, ist schon länger bekannt, dass auch Marcel Heller und Sebastian Hertner gehen, verriet jetzt Palsson. "Das ist wirklich das engste Team, in dem ich je gespielt habe. Ich bin traurig, dass sie gehen - weil sie immer so viel in die Kabine und ins Training eingebracht haben. Dass sie keinen Vertrag mehr bekommen, tut mir leid." Insgesamt schaut Palsson zufrieden auf die Saison zurück. "Wir haben es gut gemacht mit diesem Kader, gemeinsam mit dem Trainerteam. Jetzt ist das vorbei", sagt er.

Mannschaft hat noch Ziele

Noch einmal voll angreifen am kommenden Sonntag beim VfB Stuttgart, dann ist Urlaub. Zwei Wochen lang geht es in die Heimat nach Island, ob dann noch mehr Tage Urlaub möglich sind, ist noch unklar. Doch der Fokus liegt jetzt sowieso erst einmal auf Stuttgart. "Wir haben Ziele in der Mannschaft", sagt Palsson. "Nach dem Sieg in Aue hieß es ja sogar plötzlich, dass wir im Aufstiegskampf sind, dann haben wir aber ein paar Punkte verloren." Trotzdem habe niemand nachgelassen, "denn wir am Ende Neunter oder Elfter geworden wären, hätten wir gesagt: Was für eine blöde Saison. Jetzt sind wir in den Top sechs und sagen: Es war gut."

Noch besser wäre es freilich gewesen, hätten die Lilien nicht die letzten drei Elfmeter verschossen. Felix Platte und zweimal Tobias Kempe hatten nicht ins Schwarze getroffen, eine fast schon unheimliche Serie. "Keine Ahnung, woran das liegt", sagt Palsson, der sich selbst aber auch nicht zuständig bei diesem Thema fühlt. Obwohl er selbst eine hundertprozentige Quote vorweisen kann. "Ich habe in meiner ganzen Karriere einen einzigen Elfmeter geschossen, und der war drin." Trotzdem seien natürlich Serdar Dursun - der in der Hinrunde übrigens auch einmal verschossen hatte - und Kempe weiterhin die ersten Ansprechpartner.