Der SV Darmstadt 98 schlägt den 1. FC Nürnberg mit 2:0. Luca Pfeiffer stellt mit seinem frühen Führungstreffer die Weichen zum Sieg.
DARMSTADT. Fußball-Zweitligist SV Darmstadt 98 hat auch das fünfte Heimspiel in Folge gewonnen. Gegen den 1.FC Nürnberg siegte das Team von Trainer Torsten Lieberknecht am Freitagabend dank einer konzentrierten Leistung mit 2:0 (1:0) und schob sich zumindest für einen Abend auf den fünften Tabellenplatz.
Darmstadts Coach musste einige personelle Veränderungen vornehmen. Der von seiner Corona-Infektion genesene Klaus Gjasula war für das Spiel gegen den „Club“ noch keine Option, dafür rückte Kapitän Fabian Holland wieder ins defensive Mittelfeld, Emir Karic übernahm dessen Part auf der linken Abwehrseite. Kurzfristig passen musste auch Fabian Schnellhardt. Der Mittelfeldspieler zog sich im Abschlusstraining einen Muskelbündelriss zu und wird den Lilien damit mehrere Wochen fehlen.
Darmstadt benötigt wenige Chancen
Trotzdem entwickelte sich vom Anpfiff weg eine intensive Partie, in der die Lilien nach nur 90 Sekunden die erste Großchance hatten. Braydon Manu, der ebenfalls in die Startelf gerückt war, zog nach einem schnellen Ballgewinn aus rund 20 Metern ab. Der Abpraller landete bei Phillip Tietz, der den Ball aber knapp am Tor von Ex-Lilien-Torhüter Christian Mathenia vorbeisetzte. Die Gäste waren dagegen zunächst um Ballkontrolle bemüht und kamen nach acht Minuten durch Taylan Duman zu ihrer ersten Gelegenheit. Doch der Schuss des Mittelfeldspielers strich knapp über das Darmstädter Tor.
Dass die Lilien in dieser Saison nur wenige Gelegenheiten benötigen, um ihre Tore zu erzielen, stellten sie aber auch an diesem Abend wieder einmal unter Beweis. Erneut war ein schnelles Umschalten über den schnellen Braydon Manu die Initialzündung zur Führung. Braydon Manu brachte den Ball von der rechten Seite flach in den Strafraum. Dort stand der eingerückte Luca Pfeiffer frei und schob den Ball mit dem linken Innenrist unhaltbar ins lange Eck (10.) – bereits das neunte Saisontor der Leihgabe vom FC Midtjylland.
Gäste erholen sich schnell
Die in dieser Saison bis dato ungeschlagenen Gäste erholten sich jedoch schnell vom Schock des frühen Rückstandes und versuchten, mit strukturiertem Angriffsspiel die Defensive der Lilien zu knacken. Doch außer einem Schuss von Nikola Dovedan, den Emir Karic gefährlich auf das Tor abfälschte (27.), kam von den Franken in dieser Phase zu wenig. Auf der Gegenseite scheiterte Luca Pfeiffer zwei Minuten später mit einem Abschluss im Strafraum.
Nach etwas mehr als einer halben Stunde hatten dann die Nürnberger Fans den Torschrei auf den Lippen. Eine Flanke von der rechten Seite verwertete Manuel Schäffler per Kopf zum vermeintlichen Ausgleich. Doch der Angreifer stand dabei einen guten Meter im Abseits. Kurz danach waren erneut die Lilien am Zug. Wieder brachte Braydon Manu einen Ball nach innen, diesmal scheiterte Luca Pfeiffer per Kopf am Pfosten (38.).
Club ist überlegen
Nürnberg präsentierte sich trotzdem weiter als der erwartet zähe Gegner und kam kurz vor der Pause zu weiteren Gelegenheiten. In der Mitte verpasste zunächst Dovedan eine Hereingabe von Enrico Valentini (41.), nur kurze Zeit später konnte Marcel Schuhen einen scharfen Schuss von Valentini nur nach vorne abwehren. In höchster Not klärten der Keeper und Thomas Isherwood gemeinsam die brenzlige Szene. Der Nürnberger Ausgleich wäre in dieser Phase nicht unverdient gewesen.
Auch nach dem Seitenwechsel blieb der „Club“ zunächst spielüberlegen. Aber wie so oft in dieser Saison fällt ein Darmstädter Treffer genau dann, wenn es dem Gegner am meisten schmerzt. Mitten in der Nürnberger Drangperiode hinein lenkte Christopher Schindler eine Ecke von Tobias Kempe per Kopf zum 2:0 ins eigene Tor (59.). Ein herber Nackenschlag für die Gäste, die sich trotz des Rückstandes als bislang spielstärkste Mannschaft in dieser Saison am Böllenfalltor präsentierten und auch nach dem zweiten Gegentreffer nicht aufsteckten.
Nadelstiche der Lilien
Trotzdem setze der SV 98 immer wieder Nadelstiche. Eine Hereingabe von Fabian Holland setzte Luca Pfeiffer neben das Tor (66.). Auf der anderen Seite prüfte Eigentorschütze Schindler Marcel Schuhen mit einem Distanzschuss (71.). Per Kopf hatte der eingewechselte Aaron Seydel die Chance auf das 3:0, scheiterte aber an Mathenia (74.).
Danach passierte allerdings nicht mehr viel. Darmstadt verlegte sich weiter aufs Kontern, die Franken dagegen kamen in den Schlussminuten nicht mehr gefährlich vor das Tor von Marcel Schuhen und kassierten damit in Darmstadt ihre erste Saisonniederlage.
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