TSV Seckmauern gegen TSV Höchst: Hitziges Ende, faires Remis

Der TSV Seckmauern (rechts Leon Raitz) und der TSV Höchst (Sebastian Geissler) lieferten sich im Derby viele intensive Zweikämpfe und trennten sich leistungsgerecht mit einem 1:1-Unentschieden. Foto: Joaquim Ferreira

Im Gruppenliga-Derby stehen die Schiedsrichter in der Schlussphase im Blickpunkt. Seckmauern geht mit einem Traumtor in Führung, doch Höchst bleibt hartnäckig.

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SECKMAUERN. Zum Schluss wurde es nochmal hitzig. Typisch Derby eben. Und der ansonsten souverän leitende Schiedsrichter aus Frankfurt stand innerhalb von einer Minute gleich zweimal im Blickpunkt. Erst erzielte Leo Schnellbacher von Fußball-Gruppenligist TSV Höchst im Odenwald-Derby in Seckmauern in Minute 85 das vermeintliche 2:1, doch der Schiri kassierte den Treffer wegen einer Abseitsstellung wieder ein. Und das, obwohl der Linienrichter die Fahne unten gelassen hatte. Eine strittige Szene. Der Referee habe eine optimale Sicht auf die Situation gehabt und sich deshalb über die Entscheidung seines Assistenten an der Seitenlinie hinweggesetzt, sagte er nach der Partie.

Und praktisch im Gegenzug hätten die Gastgeber, der TSV Seckmauern, gut und gerne einen Elfmeter zugesprochen bekommen können, nachdem Leon Raitz im Strafraum gefoult wurde. Doch dieses Mal blieb der Pfiff aus und so endete das Spiel mit einem letztlich leistungsgerechten 1:1 (1:0)-Unentschieden. "Mit dem Ergebnis können wir zufrieden sein, mit der Leistung nicht so richtig", sagte Seckmauerns Trainer Albano Carneiro.

Seine Mannschaft sei über die gesamte Spielzeit zu selten in die torgefährlichen Räume gekommen. Auch Gäste-Spielertrainer Daniel Simoes, der den wegen einer Grippe fehlenden Christian Remmers vertrat, sprach von einem "kampfbetonten Spiel mit gerechtem Ausgang". Dabei begann das Derby mit einem echten Hingucker. Leon Raitz brachte die Hausherren in der 13. Minute in Führung. Der Offensivmann versenkte eine Flanke von rechts herrlich per Hacke, ein Treffer der Marke "Tor des Monats".

Die Gäste aus Höchst, die neben Remmers auch erneut auf den verletzten Torjäger Rico Blecher verzichten mussten, zeigten sich nach dem frühen Nackenschlag jedoch keineswegs geschockt und hätten schon in Halbzeit eins ausgleichen können. Emil Frühlings Abschluss (15.) knallte jedoch an den Pfosten und den Kopfball von Kapitän Christoph Eisenhauer (33.) parierte Seckmauerns Keeper Florian Kalweit stark.

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Sie kämpften aber trotzdem weiter an, die Höchster. Negativserie hin oder her. Seit acht Spielen wartet der TSV in der Liga nun auf einen Sieg, der letzte Erfolg ist über zwei Monate her. Dazu hat das Team immer wieder mit personellen Engpässen zu kämpfen. "Wir haben in den letzten Spielen teilweise einfach auch schlecht gespielt. Gegen Seckmauern hat aber zumindest mal wieder die Mentalität gestimmt", sagte Spielertrainer Simoes.

Und genau deshalb verdienten sich die Gäste auch den Ausgleich durch Frühling (50.), der eine in dieser Szene ungeordnete Defensive der Hausherren zu nutzen wusste. Danach sahen die rund 200 Zuschauer eine von Zweikämpfen und vielen langen Bällen geprägte Partie bei eisigen Temperaturen, wirklich zwingend kam keine Mannschaft vor das Tor. Die Witterungsbedingungen hatten übrigens dafür gesorgt, dass die Begegnung auf dem kleinen Kunstrasen, statt auf dem Naturgeläuf angepfiffen wurde. Seckmauern-Trainer Carneiro hatte die Entscheidung erst 45 Minuten vor Anpfiff erfahren, konnte diese aber nachvollziehen. "Die Strafräume standen wegen des Regens am Sonntagmittag teils unter Wasser, da war dann nichts mehr zu ändern." Nichts mehr änderte sich dann auch am Spielstand der Partie, trotz heißer Schlussphase.

Für Seckmauern, den forschen Aufsteiger, ein weiterer wichtiger Punkt für das große Ziel Klassenerhalt. Trainer Carneiro ist nach wie vor "sehr optimistisch", dass das auch gelingt. "Wir haben uns inzwischen freigeschwommen in dieser starken Liga, stehen gerade über dem Strich und wollen auch nach dem letzten Spieltag über dem Strich stehen", so der Coach, der mit seinem Team am kommenden Sonntag (14.30 Uhr) beim Tabellennachbarn FC Bensheim gastiert. "Dort wollen wir auch etwas mitnehmen", sagt Carneiro. Es wäre ein weiterer großer Schritt in Richtung Ligaverbleib.