Fatih Kilicarslan übernimmt beim Kreisoberliga-Absteiger. Nach dem Abstiegsfrust schaut man im Gersprenztal wieder nach vorne.
NIEDER-KAINSBACH. Das Kreisoberliga-Abenteuer der SG Nieder-Kainsbach ist vorläufig beendet. Am 6. August tritt die SG nach dem Abstieg wieder in der A-Liga an. Nach anfänglichem Frust, schaut man im Gersprenztal wieder nach vorne. Ein neues Trainergespann soll es nun richten und den Spielern wieder Freude am Fußballsport vermitteln.
Bei der SG ist der Abstieg mittlerweile relativ abgehakt. Für Vorstand Fabian Daum, der nach der Winterpause mit Kevin Nill zusammen die Mannschaft trainierte, weil sich der Club in der Woche vor Weihnachten nach nur sechs Monaten von Trainer Felix Termeer getrennt hatte. Aber die Aufgabenstellung war nicht einfach: Besonders der verletzungsbedingte Ausfall von Angreifer Robert Sterz noch vor Beginn der Runde war nicht zu kompensieren.
Dazu kam, dass sich das Thermeer-Ensemble bis zum 7. Spieltag gedulden musste, ehe der erste Saisonsieg (1:0 gegen Klein-Zimmern) eingefahren war. Dieser erste Erfolg schien dann doch die Fesseln zu lösen, denn mit dem ersten Erfolg blieben die Gersprenztaler dreimal hintereinander siegreich: jeweils ein 4:1 gegen Michelstadt und Sandbach beförderten die Hoffnung auf den Klassenverbleib. Gerade gegen die spielstarken Sandbacher lieferte die Thermeer-Elf ihr bestes Saisonspiel: „In diesem Zeitraum waren fast alle Spieler verfügbar und da haben wir gezeigt, wozu wir im Stande wären. Nur, diese Vorstellungen haben wir nicht beständig abliefern können. Dafür hatten wir zu viele Defensivprobleme, bekamen unsere große Baustelle nie richtig geschlossen“, so Daum weiter. Hinzu kam auch noch Pech: Beim 1:1 gegen Georgenhausen fiel der Ausgleich in der letzten Minute, beim 1:1 gegen Mümling-Grumbach verschossen die Kainsbacher in der 90. Minute einen Elfmeter. So potenzierte sich die Lage im letzten Tabellendrittel zur Winterpause.
Die Trainer-Entlassung von Thermeer machte die ganze Situation zudem auch nicht einfacher, warf Fabian Daum ein. Im zweiten Spiel nach der Winterpause gegen Aufstiegsaspirant SV Groß-Bieberau spielte die SG dann endlich mal groß auf, so wie es das neue Trainergespann geplant hatte: In einer Abwehrschlacht mit „Nadelstichen“ nach vorne, gewann die Daum/Nill-Formation mit 1:0. Es sollte allerdings für lange Zeit der einzige Erfolg bleiben.
Doch die Mannschaft erkämpfte sich immerhin noch die Teilnahme an der Relegationsrunde mit den A-Liga-Zweiten aus Dieburg und dem Odenwald. Nach einem verdienten 3:2-Auftakt gegen Viktoria Urberach waren die Gersprenztaler auf dem besten Weg zum „Last-Minute-Klassenerhalt“. Auch im abschließenden Spiel, wo die SG in Hetzbach zur Pause führte und selbst beim 2:3-Rückstand, wenige Minuten vor dem Schlusspfiff, noch in der Kreisoberliga verblieben wäre, kam alles ganz anders: „Die letzten 20 Minuten, in denen wir noch zwei Treffer hinnehmen mussten, spiegelten die ganze Runde wieder, in der eben wenig zusammenlief“, so Vorstandsmitglied Daum.
Jetzt will der Club in der A-Liga wieder nach vorne schauen. „Wir sind froh, mit Fatih Kilicarslan einen engagierten und absolut fußballbegeisterten Mann bei der SG begrüßen zu dürfen. Besonders freuen wir uns aber auf einen Typ Mensch, der zu unserem Team passen wird“, so die sportliche Leitung Steffen Klinger der SG. Kilicarsan trainierte zuletzt beim FC Ober-Ramstadt. Er wird unterstützt vom neuen C-Trainer Robby Weimar, vormals KSV Reichelsheim. „Er ist auf dem Platz laut, kann das Kommando übernehmen“, freut sich Daum über das Engagement des 36-Jährigen.
„Wir wollen eine gute Runde spielen nach dem Abstieg“, war die Ansage. Die SG begrüßt mit Tommy Krauss (KSV Reichelsheim), Jonah Frohnert (SG Ueberau), Julian Eidenmüller, Felix Grünendahl und Cedric Böck (alle SSV Brensbach) insgesamt sechs Neuzugänge für die neue Runde, in der die SG nach Angaben von Fabian Daum überhaupt keinen Druck verspüre.