Die Spielvereinigung kann künftig unter anderem auf die Dienste von Hasan Cur und Pascal Stummer bauen und geht mit einem 22-Mann-Kader in die neue Saison.
OBER-KINZIG. Noch nie schnupperte die Spielvereinigung Kinzigtal so aussichtsreich am Aufstieg in die Fußball-Kreisliga A wie in der abgelaufenen Saison. Jetzt hat sich der Club noch einmal deutlich verstärkt und bläst damit zwangsläufig zum Sturm auf die Aufstiegsplätze in der B-Liga Odenwald.
Nach einer starken Hinrunde waren die Kinzigtaler in der letzten Meisterschaftsrunde plötzlich ein ernst zu nehmender Kandidat für den Aufstieg. In der Aufstiegsrunde angekommen, zeigte die Mannschaft aber nicht mehr die Konstanz, die zum Titel notwendig gewesen wäre. Dennoch hatte die Spielvereinigung auch da mehrfach die Chance, bis nach vorne durchzustoßen, schaffte es aber in den entscheidenden Momenten jeweils nicht.
Von der mangelnden Trainingsbeteiligung und damit fehlender Kraft und Konzentration, vor allem eben in der zweiten Spielhälfte, war häufig zu hören. So reichte jeweils eine 2:0-Führung gegen den späteren Meister Sensbachtal und Neustadt nicht, um das Spiel für sich zu entscheiden. So wie Trainer Benjamin Kübler mitteilte, waren es oft nicht mehr als sieben, acht Mann, die ins Training kamen. Eindeutig zu wenig, um etwas Tragfähiges für die Meisterschaftsentscheidung zu erarbeiten. Auch wenn die Ober-Kinziger nie den Druck verspürten, den Aufstieg mit aller Macht anzugehen, so ist der dritte Tabellenrang eigentlich schon eine Enttäuschung, denn nie war man näher dran.
Zur neuen Spielzeit wird sich einiges ändern: Sechs Neuzugänge stellen die Kiniziger auf eine völlig neue Basis: Breubergs bisheriger Spielertrainer Hasan Cur wird zusammen mit Benjamin Kübler die Mannschaft trainieren. Mit Cur und Pascal Stummer kommen zwei routinierte Fußballer an die Nieder-Kinziger Straße, die beide schon für die SG Sandbach in der Gruppenliga gegen den Ball getreten haben. Stummer ist in der Innenverteidigung zu erwarten, Cur im Mittelfeld auf der Außenbahn. Ebenfalls vom A-Liga-Absteiger Breuberg kommen Lyudmil Boyanov und Alperen Bahceli. Für Trainer Kübler verstärkt Bahceli die ohnehin anfällige Abwehr und für Boyanov, der stets torgefährlich ist, wird es im Mittelfeld eine zentrale Position werden.
Ein ganz wichtiger Neuzugang ist aber auch Sergej Jakovenko, der schon bei der KSG Rai-Breitenbach für reichlich Torgefahr sorgte und im Ober-Kinziger Mittelfeld seine Fähigkeiten zur Entfaltung bringen kann. Zudem hat sich der technisch starke Kenan Cot von der KSG Vielbrunn den Kinzigern angeschlossen und ist im Angriff zu erwarten. "Zu viele Spieler standen uns nur im ,Stand-by-Modus' zur Verfügung, so mussten wir an mehreren Spieltagen mit elf oder zwölf Spielern auskommen. Jetzt haben wir einen Kader von 22 Fußballern", erklärt Trainer Kübler. Auch an der Spielweise wird sich wegen der neuen spielerischen Qualität etwas grundsätzlich ändern: Gegen den Ball wollen die Kinziger weiter eklig bleiben, künftig aber mehr über den Ballbesitz das Geschehen dominieren. Ein wirkliches Saisonziel will Benjamin Kübler nicht ausrufen: "Wir wollen einfach jedes Spiel mit Leidenschaft und Siegeswillen angehen. Schauen wir mal, was dann dabei herausspringt."