Oberliga-Spitzenreiter TSV Schott besiegt TuS Mechtersheim 5:1 und freut sich über Patzer der Konkurrenz. Auch der SV Gonsenheim lässt beim 1:1 in Kaiserslautern Punkte liegen.
MAINZ. Besser hätte die Oberliga-Aufstiegsrunde für den TSV Schott Mainz kaum beginnen können. Selbst bei der TuS Mechtersheim ein 5:1 (4:0) hingelegt, die beiden direkten Verfolger verlieren – ein Start nach Maß. Auch der SV Gonsenheim, in Lauerstellung hinter den Spitzenteams, verpasste. den Anschluss nach ganz oben herzustellen. Beim 1:1 gegen die Reserve des 1. FC Kaiserlautern belohnte sich der SVG für eine ansprechende Leistung nicht.
TuS Mechtersheim – TSV Schott Mainz 1:5 (0:4).– „Wir haben gezeigt, dass wir da sind, und ein schweres Auswärtsspiel souverän gewonnen“, sagt Trainer Aydin Ay. In Halbzeit eins ließ der TSV keine Torchance ungenutzt. Erst rutschte Leon Kerns weit aus dem Halbfeld geschlagener Ball zu Linus Wimmer durch, der aus der Drehung in den Winkel traf (10.). Dann erhöhte Pierre Merkel nach Foul an Etienne Portmann per Elfmeter (17.). Die TuS wollte zurückschlagen, Dominik Ahlbach rettete auf der Linie (18.). Ein neuerlicher Doppelschlag sorgte für Klarheit. Einen Abpraller versenkte Wimmer per Bogenlampe (31.), einen Freistoß schlenzte Portmann genau ins Kreuzeck (36.). Das war zu viel für die Nerven des Mechtersheimer Trainers Ralf Gimmy, der wegen Meckerns binnen Sekunden Gelb und Gelb-Rot sah (40.). Damit war die Partie schon zur Pause entschieden. Ay konnte schonen, Spielzeiten verteilen – und noch den fünften Streich bejubeln, auch wenn nach Merkels Heber an den Querbalken der Gegner per Eigentor mithalf (77.). Den Schlusspunkt bildete allerdings der Ehrentreffer durch Matteo Uzelac (90.). „Im Vergleich zu vielen anderen Spielen waren wir heute extrem effizient“, lobt Ay, „der Platz war schwierig zu bespielen, wir haben es top angenommen und sehr wenig zugelassen.“
Die zerfahrene zweite Hälfte nimmt der Chefcoach in Kauf, zumal Winter-Rückkehrer Wimmer seinen Durchbruch hatte. Auch im Vorfeld des Elfmeters war der 25-Jährige maßgeblich involviert. „Er war sehr spielfreudig, wird mit jedem Training besser“, sagt Ay, „er ist ein Athlet, kann aus dem Stegreif einen Marathon laufen. Seine Ballaktionen haben immer Speed, und er kriegt eine immer bessere Bindung.“
TSV Schott Mainz: Hansen – Kern (46. Polichronakis), Ahlbach (46. Müller), Schlosser, Obas – Embaye – Portmann (55. Zimmermann), Gansmann (72. Nishida) – Wimmer, Merkel, Schwarz (65. Kersthold).
1. FC Kaiserslautern II – SV Gonsenheim 1:1 (1:1). – Auch wenn die Schlussphase den Platzherren gehörte und es zwei, drei Male richtig brenzlig wurde für die Gäste vom SV Gonsenheim: „Lautern ist mit einem richtig blauen Auge davon gekommen“, sagt Anouar Ddaou nach dem 1:1 (1:1) beim 1. FC Kaiserslautern II zum Start in die Oberliga-Aufstiegsrunde.
Ihr erster Angriff flog den Mainzern direkt um die Ohren. Irfan Catovic traf im Gegenzug (5.). „Die erste Viertelstunde war ein Schlagabtausch, dann haben wir einen Gang zugelegt und sie haben bis 20 Minuten vor Schluss nicht mehr ins Spiel gefunden“, fasst Ddaou zusammen.
Als Abdellatif El Mahaoui den Ausgleich zum ersten Mal, auf den Torwart zulaufend, auf dem Fuß hatte, traf er den Ball versehentlich mit dem Schienbein. Der zweite Versuch saß, nachdem Yannik Ischdonat den Ball auf den kurzen Pfosten gespielt hatte (45.+1).
Mehr noch als die eigenen Halbchancen war es die Spielweise des FCK, die Ddaou als Qualitätsnachweis seiner Elf ansieht: „Lautern hat nicht zu seinem Spiel gefunden, weil wir sie nicht gelassen haben.“ Die Gäste pressten hoch, die Platzherren wichen mit langen Bällen aus. „Eine Spielweise, die ich noch nie bei ihnen gesehen habe“, so Ddaou.
Der Haken: Seine Mannschaft brachte ihre verheißungsvollen Chancen nicht ins Ziel. Einmal schoss Ischdonat Khaled Abou Daya ab, dann vermasselten beide den Querpass zum jeweils freistehenden Sturmkollegen. In einer Szene sah Ddaou gleich zwei Anlässe, Elfmeter zu pfeifen. „Irgendwann sind wir da draußen verzweifelt.“ Dass es in der Schlussphase nicht kam, wie es kommen musste, lag auch an Simon, der nach Standards zwei starke Paraden auspackte.
„Wir haben ein super Spiel gemacht, kämpferisch und läuferisch“, hält Ddaou fest, „die letzte 20 Minuten haben wir uns tiefer gestellt, unsere Art und Weise hatte Kraft gekostet. Ich bin stolz auf diese Leistung beim stärksten Heimteam der Süd-Staffel.“
SV Gonsenheim: Simon – Rennstich, Jindra, Kömesögütlü, Zeghli – Rodwald, Yilma – Ischdonat (79. Aimene), Yildiz (89. Kallo), Shimoda (79. Meslem) – El Mahaoui (46. Abou Daya).