
Im Halbfinale unterlagen die 05-Nachwuchsfußballer dem FC Schalke 04 mit 1:2. Ein Handelfmeter entschied die Partie, die von einer Kopfverletzung eines 05ers überschattet wurde.
GELSENKIRCHEN/MAINZ.Aus der Traum vom Double: Die U19 des FSV Mainz 05 hat den Sprung zum DFB-Pokal-Finale nach Potsdam verpasst. In einer engen Partie unterlagen die Rheinhessen beim FC Schalke 04 mit 1:2 (0:0). Vor gut 1000 Zuschauern im Gelsenkirchener Parkstadion entschied ein von Erik Lanfer verwandelter Handelfmeter (85.) die Partie spät zugunsten der Schalker. Das Ergebnis stand im Schatten einer Kopfverletzung des Mainzers Grigorijs Degtjarev, der in der Nachspielzeit mit dem Krankenwagen abtransportiert werden musste.
Weiper gleicht Tor nach der Pause schnell aus
In einer insgesamt sehr engen Partie mit intensiven Zweikämpfen gerieten die 05er kurz nach der Pause durch ein Tor nach schöner Einzelaktion von Kelsey Aninkorah-Meisel (47.) in Rückstand. Doch die Hoffmann-Elf ließ sich nicht beirren und schlug kurz darauf zurück. Eine maßgeschneiderte Flanke von Lovis Bierschenk nickte Nelson Weiper (53.) ein.
In der ersten Hälfte hatten zunächst die Mainzer etwas mehr vom Spiel. Durch hohes Pressing setzten sie den Bundesliga-West-Dritten unter Druck und erzwangen Fehler, die sie in Umschaltaktionen ummünzten. Um ein Haar wäre die frühe Führung für die Gäste dabei herausgesprungen: Nach einem schönen Solo des Mainzers Tim Müller konnte Schalke-Keeper Faaris Yusufu einen strammen Weiper-Schuss gerade noch so parieren (2.). Nur wenig später hätte es im Kasten der Hausherren klingeln müssen, doch Younes Azahaf ließ eine Riesen-Doppelchance ungenutzt (9.). Spielerisch wurde Schalke im ersten Abschnitt den 05ern kaum gefährlich. Wenn etwas ging, dann mit langen Bällen. Bei einem dieser verschätzte sich FSV-Torhüter Aki Koch etwas, der Kopfball von Keke Topp, den Toptorjäger der Königsblauen, strich Zentimeter am Mainzer Gehäuse vorbei (19.).
Mit zunehmenden Spielverlauf wurde die Partie ausgeglichener. Chancen blieben bis zur Halbzeit Mangelware. Am meisten Gefahr versprühte noch 05-Jungprofi Weiper, der auch für das Chancenplus für die Mainzer verantwortlich zeichnet. Nach einem Fehlpass des generell wackligen S04-Keepers Yusufu chipte der hochgewachsene FSV-Stürmer den Ball über das verwaiste Tor (22.), kurz vor dem Seitenwechsel (45.) musste sich Yusufu bei einem Weiper-Kopfball lang machen.
Degtjarev bekommt Fuß ins Gesicht
Die beiden Tore kurz nach der Pause versprachen zunächst ein etwas attraktiveres und chancenreicheres Spiel im zweiten Abschnitt. Doch weiterhin neutralisierten sich beide Mannschaften weitestgehend, weil sie das Risiko scheuten und auf den entscheidenden Fehler des Gegners lauerten.
Die spielentscheidende Situation kam: Die 05-Hintermannschaft bekam den Ball nicht ordentlich geklärt und dieser sprang Schalkes Emanuel Gyamfi vor die Füße. Der Dropkick landete aus nächster Nähe am Arm von FSV-Verteidiger Dennis Azakir, der noch versuchte sich wegzudrehen, doch zu spät - die bittere Folge aus Mainzer Sicht: Elfmeter und das späte 1:2. Die Gäste warfen danach noch mal alles nach vorne, doch Zwingendes sprang dabei nicht mehr heraus.
Ein am Ende bitterer Nachmittag für die Mainzer wurde noch bitterer durch eine Szene in der Nachspielzeit: Schalkes Tristan Osmani traf den gerade erst eingewechselten Grigorijs Degtjarevs mit dem Fuß voll im Gesicht. Der Königsblaue kassierte die Rote Karte, der Lette im 05-Trikot blieb minutenlang regungslos liegen, ehe der Krankenwagen auf den Platz fuhr und den Mainzer abtransportierte. Kurz darauf der Schlusspfiff, bei dem sich im Parkstadion trotz Schalker Finaleinzugs lautstarke Freude angesichts der Verletzung in Grenzen hielt.