Nach dem Wechsel von Keeper Paul Jivan zum VfR Mannheim steht Elias Derwein im Tor des Fußball-Hessenligisten beim 2:1 gegen RW Walldorf. Die Gäste patzen dabei in der Abwehr.
GRIESHEIM. Der SC Viktoria Griesheim hat am ersten Spieltag der Fußball-Hessenliga 2022/23 das Südhessen-Duell gegen Rot-Weiß Walldorf für sich entschieden. Vor 200 Zuschauern am Hegelsberg setzten sich die Gastgeber mit 2:1 (2:0) durch.
Bei den Griesheimern stand überraschend Elias Derwein im Tor: Keeper Paul Jivan hatte der Viktoria diese Woche den Rücken gekehrt und war kurz vor Rundenbeginn zum VfR Mannheim gewechselt. Auf der Gegenseite stand in Marcel Czirbus ein früherer Griesheimer zwischen den Pfosten des Walldorfer Tores und alsbald auch im Blickpunkt: Früh rettete Czirbus mit einer spektakulären Parade gegen Benedikt Saltzer. Offensivspieler Saltzer, in der Vorsaison drei Etagen tiefer Kreisoberliga-Torschützenkönig für die SKG Bickenbach, hätte dabei nach nur sechs Minuten fast seinen ersten Hessenliga-Treffer markiert.
Etwas später stand Czirbus erneut im Blickpunkt – diesmal aber in negativer Hinsicht. Ein Ball trudelte Richtung Strafraum, wo es der Schlussmann aber versäumte, das Spielgerät rechtzeitig aufzunehmen. Der durchsprintende Emin Aykir spitzelte den Ball stattdessen durch die Beine und netzte auch noch vor dem heranrauschenden Maximilian Huß ein – das 1:0 (22.).
Im gesamten ersten Abschnitt suchten beide Mannschaften mit Tempo den schnellen Weg in die Spitze, agierten aber oft unpräzise. Die besten Walldorfer Chancen hatte Mahdi Mehnatgir. Erst schoss er sich im Fünfmeterraum selbst an, dann machte Derwein seinen strammen Flachschuss zunichte (33.). Im Gegenzug fand der Ball etwas zufällig seinen Weg in die Gasse von Patrick Stumpf – der Ex-Profi im Griesheimer Sturm ließ sich die Gelegenheit zum 2:0 nicht nehmen, auch wenn Czirbus noch dran war (34.).
Nach dem Wechsel übernahmen die Gäste die Feldhoheit und drängten auf den Anschluss. „Da hat uns ein bisschen die Entlastung gefehlt, wir hätten den Ball über mehr Stationen halten müssen“, sagte Viktoria-Trainer Richard Hasa. Die beste Gelegenheit zum dritten Hausherren-Tor vergab der eingewechselte Noah Lorenz, von dem überdies ein Treffer in der Nachspielzeit wegen Abseits nicht anerkannt wurde.
Die Schlussphase begann mit einem Schock, als Derwein mit Rot-Weiß-Joker Nils Herdt zusammenstieß. Letzterer blieb benommen liegen, erholte sich dann etwas, wurde wegen des Verdachts auf Gehirnerschütterung aber sicherheitshalber ins Krankenhaus gebracht. Da die Walldorfer schon dreimal gewechselt hatten, spielten sie zu zehnt zu Ende und kamen durch einen Mehnatgir-Kopfball nach Flanke von Fabian Borger noch zum 1:2 (81.). Der Ausgleich gelang den Walldorfern jedoch nicht mehr.
„Wir hätten unsere Chancen besser verwerten müssen und haben hinten individuelle Fehler gemacht, die man in der Hessenliga nicht machen darf“, resümierte der Sportliche Leiter der Rot-Weißen, Marcus Spahn. Richard Hasa atmete derweil tief durch und lobte sein Team: „Wir haben das insgesamt gut verteidigt.“
SC Viktoria Griesheim: Derwein - Adusei, Bender, Walter, Böger - Starck, Volk - Saltzer (71. Kazimi), Oliveri Del Castillo (81. Schumacher), Aykir (71. Lorenz) - Stumpf (90. Takmaz).
Rot-Weiß Walldorf: Czirbus - Velosa (62. Vogt), Huß, Matheisen, Thomasberger - Ludwig, Spamer - Vogler (62. Borger), von Hagen (57. Benazza), Nakamura (70. Herdt) - Mehnatgir.
Tore: 1:0 Aykir (22.), 2:0 Stumpf (34.), 2:1 Mehnatgir (81.).
Schiedsrichter: Schandry (Königstein).
Zuschauer: 200.