Der Fußball-Hessenligist bezwingt Aufsteiger SV Neuhof, hadert aber mit dem Schiedsrichter.
NEUHOF. (dirk). „Er läuft fleißig und aggressiv an“, sagt Artur Lemm vom Fußball-Hessenligisten SV Rot-Weiß Walldorf: „Das passt gut zu unserem Spiel da vorne.“ Der Trainer meint Ilias Benazza, der gestern zum zweiten Mal in der Startelf spielte. Und dies erneut im Sturm an der Seite von Mahdi Mehnatgir. Beim SV Neuhof landeten die Rot-Weißen mit 2:0 (2:0) ihren vierten Sieg in Folge.
Insbesondere in der ersten halben Stunde wussten die Gäste zu gefallen: „Da waren wir gut im Spiel, gut in den Zweikämpfen“, so Sportlicher Leiter Marcus Spahn, „und sind dann auch in Führung gegangen“. Bei einem 25-Meter-Freistoß fand Julian Ludwig eine Lücke in der Mauer, die er wuchtig nutzte (17.). Zwölf Minuten später passte Laurin Vogt den Ball, den er bei einer verunglückten Kopfballrückgabe der Heimelf erobert hatte, zu besagtem Benazza. Und der 25-Jährige schoss gegen seinen ehemaligen Verein das 0:2 (29.). „Das war natürlich das i-Tüpfelchen“, sagt Spahn.
Die Führung „war auch in der Höhe verdient“, findet Lemm. In der zweiten Halbzeit spielten die Gäste zwar nicht mehr so dominant. Dafür zeigten sie eine andere Stärke, wie der Trainer berichtet: „Wir haben unsere Box wahnsinnig gut verteidigt.“ Besonders in der letzten Linie in und um den Strafraum ließen die Walldorfer kaum Torgefahr zu. Und wenn der Ball mal aufs RWW-Tor flog, war der sichere Keeper Marcel Czirbus zur Stelle.
Mächtig angefressen waren die RWW-Verantwortlichen wegen Schiedsrichter Frederik Angermaier. Vorsichtig ausgedrückt, warf Spahn dem Mann vom SV Oberselters vor, kleinlich gepfiffen zu haben. In der Tat zückte Angermaier die Gelbe Karte zehn Mal. Den rotgefährdeten Mehnatgir wechselte Lemm nach knapp einer Stunde vorsichtshalber aus. Jener Mehnatgir, der in einer Szene das tat, was ein guter Mittelstürmer beherrscht: sich selbst den Weg freizublocken, indem er den Körper zwischen sich und den Ball stellt. Schießen ließ Angermaier den Stürmer aber nicht mehr, sondern zeigte ihm Gelb. Offenbar hatte der Schiedsrichter diesen Einsatz als Stürmerfoul gewertet. Gelb gab es obendrein für Mehnatgir und daraufhin, weil sich Lemm wegen dieser Entscheidung beschwerte, auch für den Trainer.
Rot-Weiß Walldorf: Czirbus – Benazza (72. Herdt), Ludwig (89. Metzler), Mehnatgir (59. Konaté-Lueken), Vogt (68. Vogler), Thomasberger, Matheisen, Borger (82. Velosa), Dogan, Mladenovic, Huß.
Tore: 0:1 Ludwig (17.), 0:2 Benazza (29.). Schiedsrichter: Angermaier (Oberselters). Zuschauer: 80.