Fußball-Drittligist SV Wehen Wiesbaden bleibt nach dem 1:0 in Sachsen oben dran. Torwart Florian Stritzel muss verletzungsbedingt runter.
WIESBADEN. Der Fluch ist gebannt. Nach drei Spielen in Zwickau, wo es jeweils 1:2 ausgegangen war, siegte der SV Wehen Wiesbaden diesmal mit 1:0 (1:0) beim FSV. Damit bleibt der SVWW als Dritter weiter oben dran in der Dritten Liga. Es war auch zugleich das erste Spiel des SVWW in dieser Saison zu Null. Freilich müssen die Hessen zwei bittere verletzungsbedingte Ausfälle verkraften.
Trainer Markus Kauczinski musste nur eine Veränderung gegenüber dem 3:1-Sieg gegen Essen vornehmen. Für Ahmet Gürleyen (Knieprobleme am Innenband) rückte Bjarke Jacobsen in die Stammelf. Den Posten in der Dreierkette von Gürleyen übernahm der vielseitige Sebastian Mrowca. Doch für den Dänen war die Partie schon nach 23 Minuten wieder vorüber. Eigentlich schon früher, musste Jacobsen doch nach einem Kopfballduell in der Anfangsphase behandelt werden. Er probierte es zunächst weiter, doch die Schwindelgefühle zwangen zum Wechsel. Für ihn kam Nico Rieble. An der Grundausrichtung des Spiels sollte dieser frühe Wechsel aber nichts ändern. Der SVWW hatte die Partie von der ersten Minute an im Griff. Mit kontrollierter Offensive hätten mit mehr Zielstrebigkeit im letzten Drittel und auch mit mehr Genauigkeit bei den Abschlüssen schon in der ersten halben Stunde Tore fallen können. Am nächsten kam Brooklyn Ezeh nach 32 Minuten ran, als sein Schuss aufs kurze Eck vom neuen Zwickauer Keeper Marcel Engelhardt entschärft wurde.
Ivan Prtajin mit dem Kopf zur Stelle
Doch drei Minuten später war er dann machtlos. Nach einer Ecke von Ezeh war Ivan Prtajin zur Stelle. Der Kroate, der zuvor und danach kaum zu sehen war, vollendete per Kopfballaufsetzer. Der fünfte Treffer im sechsten Ligaspiel für den Neuzugang. „Wir sind glücklich, dass wir ihn gefunden haben“, sagte der sportliche Leiter Paul Fernie schon vor dem Spiel. Der 26-Jährige scheint jedenfalls immer mehr die große Lücke, die der Abgang von Gustaf Nilsson gerissen hatte, zu füllen. Doch auch der quirlige Benedict Hollerbach und Kapitän Florian Wurtz hinter den beiden Spitzen sorgten für Betrieb in der GGZ-Arena. Und was war eigentlich mit den Westsachsen? Nicht viel. SVWW-Keeper Florian Stritzel erlebte relativ ruhige erste 45 Minuten. Einzig in der 39. Minute hätte es klingeln können, als Rieble vor FSV-Stürmer Johan Gomez eine Flanke an den zweiten Pfosten fast ins eigene Tor geköpft hatte. Der Pfosten sollte retten.
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Zum zweiten Durchgang brachte FSV-Trainer Joseph Enochs dann mit Stürmer Ronny König einen alten SVWW-Bekannten. Auf der Gegenseite war Kauczinski zu einem zweiten verletzungsbedingten Wechsel gezwungen. Kurz nach Wiederanpfiff ging es für Keeper Stritzel nach einem Zusammenprall mit Dominic Baumann nicht weiter. Der Torwart ging mit hängendem Kopf vom Platz, für ihn rückte Arthur Lyska in seinem dritten Spiel in dieser Saison zwischen die Pfosten. Der Spielfluss der ersten Halbzeit war erstmal hin bei den Hessen. Die Zwickauer arbeiteten und weniger spielten sich nun besser in die Partie, ohne die großen Chancen zu haben. Erst ein Schuss von Max Jansen brachte nach 66 Minuten so etwas wie Torgefahr, doch Lyska war zur Stelle.
Auf der Gegenseite war ziemlich laue Luft, eine Zwickauer Rückgabe von Patrick Göbel von hinter der Mittellinie, die über Keeper Engelhardt ins Toraus segelte, sorgte für Aufregung. Der SVWW war schon eindeutig im Modus, die knappe Führung irgendwie über die Zeit zu bringen. Offensiv war nicht mehr viel zu sehen. Doch es sollte reichen, da die biederen Sachsen keine Mittel fanden, für den Ausgleich zu sorgen. Auch Brecher König, der nach einer Kopfverletzung mit Turban das Spiel beendete, war kein Faktor. In der hektischen Schlussphase schaukelte der SVWW die Partie auch in der achtminütigen(!) Nachspielzeit nach Hause. In dieser musste der eingewechselte Lucas Brumme noch mit Gelb-Rot nach wiederholtem Foulspiel vom Platz.
Rückstand auf Platz zwei verkürzt
Mit dem Sieg festigte der SVWW den dritten Tabellenplatz und verkürzte den Rückstand auf den Zweiten 1860 München, der mit 1:2 gegen den FC Ingolstadt verlor, auf zwei Punkte. Spitzenreiter ist nun wieder der kecke Aufsteiger SV Elversberg nach dem 3:0 gegen den MSV Duisburg. Für den SVWW geht dann am Montag, 17. Oktober, um 19 Uhr daheim gegen den Aufsteiger VfB Oldenburg weiter.
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