Doppelschlag vor Pause: Wehen Wiesbaden siegt in Oldenburg

SVWW-Offensivmann Johannes Wurtz trifft im Spiel beim VfB Oldenburg zum zwischenzeitlichen 2:0.

Sascha Mockenhaupt und Johannes Wurtz, der jüngst Papa geworden ist, bringen den SVWW in Oldenburg auf die Siegerstraße. Der SV Wehen Wiesbaden ist nun Tabellenzweiter.

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Oldenburg. Vierter Sieg in Serie für den SV Wehen Wiesbaden: Der hessische Fußball-Drittligist gewinnt beim VfB Oldenburg verdient 2:1 (2:0). Sascha Mockenhaupt (39.) und Johannes Wurtz (45.+1) stellten die Weichen kurz vor der Pause mit einem Doppelschlag auf Sieg. Auch wenn es nach dem Oldenburger Anschlusstreffer durch Robert Zietarski (68.) noch einmal unnötig spannend wurde. Im Aufstiegsrennen siegten am Samstag außerdem Dynamo Dresden (2:1 gegen Rot-Weiss Essen) und Waldhof Mannheim (2:1 gegen Freiburg II), während der VfL Osnabrück (0:3 bei 1860 München) Federn ließ. Der 1. FC Saarbrücken (in Zwickau) spielt am Sonntag, Spitzenreiter Elversberg (gegen Viktoria Köln) am Montag. Für den SVWW, der mit dem Sieg auf Tabellenplatz zwei springt, geht es am 15. April (14 Uhr) in der heimischen Brita-Arena gegen 1860 München weiter. Allerdings ohne den dann gelbgesperrten Ahmet Gürleyen.

Die Personalprobleme begleiten die Hessen weiter: Ivan Prtajin wurde für das Spiel in Oldenburg nicht fit, Brooklyn Ezeh (grippaler Infekt) musste zudem noch kurzfristig passen. Dennoch hatten die Hessen die erste große Chance. Nach einer feinen Kombination lupfte Florian Carstens den Ball irgendwie mit dem Oberschenkel über VfB-Keeper Felix Dornebusch, doch ein Oldenburger klärte auf der Linie (4.). Und auch die anschließende Ecke sorgte für viel Gefahr, Gino Fechner zog aus dem Getümmel ab, Dornebusch parierte herausragend. Während der Ball in der 20. Minute auf der anderen Seite zwar im Netz der Hessen zappelte, aber dabei eine klare Abseitsposition vorlag, der Treffer zählte zurecht nicht.

Mockenhaupt und Papa Wurtz treffen für Wehen Wiesbaden

Ansonsten passierte vor den Toren nicht viel, auf dem holprigen Geläuf und bei viel Wind leisteten sich beide Teams immer wieder Ballverluste. Ehe die Hessen wie aus dem Nichts Glück hatten, dass der plötzlich völlig freistehende Rafael Brand sechs Meter vor dem Tor den Ball überhaupt nicht traf und völlig verzog (30.). Während Ahmet Gürleyen nach einer Ecke mal wieder eine Kopfballchance für die Hessen hatte (36.), doch Dornebusch packte sicher zu. Doch dann unterlief dem Oldenburger Keeper ein Patzer: Nach einer hohen Flanke von Nico Rieble kam der Schlussmann zwar mit einer Faust dran, doch legte den Ball unabsichtlich dem aufgerückten Mockenhaupt auf, der sich bedankte und ins leere Tor traf - das 1:0 für den SVWW (39.). Und fast hätten die Hessen umgehend nachgelegt: Doch der Freistoß-Knaller von Wurtz, der jüngst Papa geworden ist, klatschte an den Pfosten (43.). Doch Wurtz holte seinen Treffer einfach nach. Benedict Hollerbach setzt zu einem unwiderstehlichem Super-Solo an, tanzte bei seinem langen Sprint mehrere Oldenburger aus und bediente Wurtz, der nur noch einschieben musste - das 2:0 für den SVWW (45.+1).

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Das ein 2:0-Vorsprung aber noch keine Vorentscheidung ist, hatten die Hessen bei ihrem Comeback-Sieg gegen den FSV Zwickau jüngst ja selbst bewiesen. Dementsprechend wollten die Gäste in Oldenburg auch nicht in den Verwaltungsmodus schalten: John Iredale (47.) köpfte nach einer Ecke knapp drüber, Hollerbach (60.) hatte eine weitere gute Gelegenheit. Szenen die zeigten, dass die Hessen unter dem Strich die bessere Mannschaft waren. Doch dann nutzten die Oldenburger eine Standardsituation zum Anschlusstreffer, Zietarski köpfte nach einem Freistoß aus dem Halbfeld aus rund sieben Metern ein - das 1:2 aus Sicht der Heimmannschaft (68.). Es wurde nun doch noch einmal spannend, was sich nicht wirklich abgezeichnet hatte.

Wehen Wiesbaden bringt Sieg über die Zeit

Der wieder einmal starke Hollerbach (75.) hätte dann den alten Zwei-Tore-Abstand fast wieder hergestellt, doch Oldenburgs Oliver Steurer klärte gerade noch auf der Linie. Oder war der Ball bereits drin? Auch die Fernsehbilder brachten keine finale Auflösung. Defensiv standen die Hessen in der Folge weiterhin kompakt, der eingewechselte Dennis Kempe (85.) köpfte in der Offensive knapp vorbei. Doch aufgrund des knappen Vorsprung bliebt es kribbelig, Patrick Hassenhüttl (85.) hatte auch noch einmal eine Ausgleichschance für Oldenburg. Am Ende wurde dann viel diskutiert. Doch die Hessen brachten den Sieg letztlich über die Zeit, ohne wirklich in Gefahr zu geraten, doch noch den Ausgleichstreffer zu kassieren.