Der FCA Darmstadt hat auf dem Weg in Richtung Hessenliga das nächste Etappenziel erreicht. Dort wird es schwer, das wissen sie in Arheilgen - chancenlos sieht man sich aber nicht.
ARHEILGEN. Auf seinem angestrebten Weg in die Fußball-Hessenliga hat der FCA Darmstadt die nächste Hürde genommen. Am letzten Spieltag sicherten sich die Darmstädter in einem Herzschlagfinale vor Rot-Weiß Walldorf II die Meisterschaft und spielen in der kommenden Saison in der Verbandsliga. Dort trifft man wieder auf RW Walldorf II, das sich im "Nachsitzen" in der Relegation den letzten freien Platz sicherte.
Es war zwar denkbar knapp, am Ende hat FCA-Sportleiter Luca Bergemann aber Wort gehalten. Im Juli vergangenen Jahres hatte er verkündet, dass der FCA Darmstadt die Meisterschaft anstrebe und dies auch als klare Zielvorgabe kommuniziert. In der Liga produzierte das manche spöttische Kommentare, gab es doch schließlich mit Langstadt/Babenhausen, VfR Groß-Gerau, FSG Riedrode oder FC Alsbach gestandene Vereine, die ebenfalls entsprechende Ambitionen hatten. Doch lange schien es so, als würden die Darmstädter unangefochten in Richtung Meisterschaft streben. Zwischenzeitlich hatten die Arheilger sogar sieben Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger und Aufsteiger RW Walldorf II. Doch Ende November reichte es gegen Aufsteiger TSV Auerbach nur zu einem 1:1, die beiden letzten Spiele des Jahres bei Aufsteiger Seckmauern und zuhause gegen Langstadt/Babenhausen gingen sogar verloren.
Aus der Winterpause starteten die Darmstädter mit einem 1:4 bei RW Walldorf II und verloren somit erstmals die Position an der Tabellenspitze. Gegen Riedrode reichte es nur zu einem Remis, in Alsbach verlor man 0:1. In der Folge entwickelte sich ein Kopf-an Kopf-Rennen zwischen Darmstadt, Walldorf sowie Langstadt/Babenhausen, aus dem die Arheilger am letzten Spieltag und mit Hilfe des VfR Groß-Gerau, der Walldorf II ein 3:3 abrang, als Sieger hervorgingen. "Das war schon eine spezielle Situation", erinnert sich Luca Bergemann. "Groß-Gerau führte im zweiten Durchgang mit 2:0, dann drehte Walldorf den Spieß zum 3:2 um, und in der Nachspielzeit fiel dann der Ausgleich für Groß-Gerau. Die Mannschaft hat das auf dem Spielfeld gegen Büttelborn mitbekommen und war stets informiert. Zwischendurch hingen mal die Köpfe runter", berichtet Bergemann.
Ob die Rotation innerhalb der Mannschaft kurz vor und in der Winterpause für den sportlichen Hänger mitverantwortlich war, darauf hat Bergemann keine klare Antwort. "Wir hatten im Sommer auf jeden Fall eine bessere Vorbereitung als im Winter. Einen Kern von fünf oder sechs Spielern haben wir grundsätzlich. Aber klar ist auch, dass die anderen Spieler integriert werden müssen. Dazu hat die Winterpause nur teilweise ausgereicht." Der Mannschaft und vor allem Trainer Elton da Costa attestiert Bergemann, einen grandiosen Job gemacht zu haben. "Durch den Aufstieg wird unser Projekt befördert. Es werden sich mehr Spieler von sich aus bei uns melden, um in der zweithöchsten Verbandsklasse des Fußball-Verbandes mitspielen zu können", schätzt Bergemann ein. Die Attraktivität des Vereins steige ebenso wie die Qualität der Spieler, die Interesse an einem Engagement haben. Vor allem dem Trainer komme dabei eine tragende Rolle zu: "Wie er die Jungs anpackt und motiviert, das ist schon ganz besonders. Die Misserfolge im Dezember und März mussten mental ja auch erst einmal verarbeitet werden. Körperlich war das Team jedenfalls fit", sagt der Sportliche Leiter.
In der Verbandsliga sehen sich die Darmstädter nicht als Außenseiter: In der oberen Tabellenhälfte will man sich wiederfinden und dabei das eine oder andere Ausrufezeichen setzen. Danach will man einfach mal sehen, was darüber hinaus noch geht. Die Liga sei eine Ansammlung etablierter Vereine. Unter-Flockenbach, Rot-Weiß Darmstadt und der SG Bornheim traut Bergemann einiges zu. Die Kaderplanung soll in den kommenden Tagen abgeschlossen werden. Ob Marcelo Manfredini (acht Tore) und Marcus Weinhardt (neun) bleiben, ist allerdings ungewiss. Sie stünden mit höherklassigen Vereinen in Kontakt und strebten einen Wechsel an, heißt es. So oder so wird der FCA mit einer konkurrenzfähigen Mannschaft in die Verbandsliga-Saison starten. Schließlich soll die Liga ja auch nur ein weiterer Zwischenschritt auf dem Weg in die Hessenliga sein.
Von Michael Sobota