Mittelfeldspieler Sebastian Lenhard vom SV Germania Eberstadt gewinnt das Voting zum „Kacktor des Monats“ von Arnd Zeigler im Internet mit großem Vorsprung.
DARMSTADT. Üblicherweise ist die Auszeichnung „Kacktorschütze des Monats“ eine, auf die Fußballer liebend gerne verzichten würden. Nicht selten wird die Auszeichnung abgelehnt oder schlicht ignoriert. Zu unangenehm ist vielen Spielern ihr sportlicher Fauxpas auf dem Platz – der breiten Öffentlichkeit wird er schonungslos offengelegt.
Trotzdem kürt Journalist und Fußball-Moderator Arnd Zeigler seit mehreren Jahren in seiner Satireshow „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“ (WDR) die kuriosesten und peinlichsten Treffer der letzten Wochen – als Pendant zum „Tor des Monats“ in der Sportschau, die den sehenswertesten Treffer der letzten Wochen prämiert. Wie in der Sportschau stehen die „Kacktore“ im Internet zur Wahl.
Auch der Treffer von Sebastian Lenhard vom SV Germania Eberstadt: Im Testspiel beim Bergsträßer Kreisligisten TSV Hambach II hatte Lenhard den Ball steil in den gegnerischen Strafraum gepasst. Teamkollege Jelle Dieleman lief zum Ball, drehte aber wieder ab und irritierte mit dieser Aktion den Hambacher Schlussmann so sehr, dass der Ball am verdutzten Keeper vorbei ins Tor kullerte. Ein kurioser Treffer, der sich mit 69,9 Prozent der Stimmen deutlich gegen die Konkurrenz durchsetzte. Die Preisverleihung nutze der SV Germania, um gleichzeitig ein launiges Video der Trophäenübergabe – eines Klodeckels – zu drehen.
„Das war schon ein besonderer Moment, weil ich generell nicht viele Tore schieße“, freut sich der Mittelfeldspieler der Eberstädter, der normalerweise im defensiven Zentrum oder auf dem rechten Flügel zuhause ist. Sein kurioser Treffer zum 8:2 im Testspiel gegen die Bergsträßer war sein zweiter in diesem Spiel gewesen.
Ohnehin scheinen kuriose Tore eine Spezialität des Darmstädter Stadtteilclubs zu sein. Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr gelang den Eberstädtern eine Nominierung für das „Kacktor der Woche“. Mitspieler Mirko Stahl musste damals aber einem Kontrahenten den Vortritt lassen.
Die Idee, einen kleinen Film über die Preisverleihung zu machen, sei von Vereinskollege Hendrik Hamelau gekommen. Ganz spontan, wie Lenhard beteuert: „Der ist da immer sehr hinterher, macht viele Fotos und Videos von den Spielen“, erzählt der Torschütze. So habe Hamelau sonntagmorgens ein paar Mitspieler zusammengetrommelt, das Video inklusive eines kurzen Interviews abgedreht, geschnitten und im Anschluss an Zeigler geschickt. Eine Punktlandung, denn gerade noch rechtzeitig war der Film in der Redaktion und konnte zusammen mit dem Tor am Abend ausgestrahlt werden.