Viel Ballbesitz, schnelles Pressing, schnörkellos in der Offensive: Der FC Alsbach geht mit neuem Elan in die neue Gruppenliga-Saison. Vor allem auswärts soll es besser laufen.
ALSBACH. Mit neuen Kräften und Patrick Hegen als zweitem Trainer neben Steffen Gils startet Fußball-Gruppenligist FC Alsbach in die Saison. Gerne würde der Club dabei besser abschneiden als in der vergangenen Saison. Für Platz sechs reichte es da nämlich nur - ein Ergebnis, mit dem man nicht zufrieden war. "Wir haben auswärts nur neun Punkte geholt. Das war zu wenig, um den Anspruch stellen zu können, eine Spitzenmannschaft zu sein", weiß Gils. Ob sich das in der neuen Saison ändert, bleibt abzuwarten.
Hinsichtlich der Neuzugänge erkennt Gils zumindest eine deutliche Verstärkung. So kamen mit Janis Wanitschek von Kreisoberligist Spvgg Seeheim-Jugenheim und Vebi Ferati vom Ligakonkurrenten TSV Auerbach zwei Führungsspieler, die jeweils Kapitäne ihrer Teams gewesen waren. "Das war eines unserer Defizite vergangenes Jahr. Wir haben auf dem Platz zu wenig geredet und zu wenig Verantwortung übernommen", sagt Gils. Mit den genannten beiden Neuen soll das der Vergangenheit angehören. Ebenfalls aus Seeheim kommt Dennis Dalus, Andre Berberich ist vom TSV Tauberbischofsheim zum FC Alsbach gestoßen. Auch die Torhüterfrage hat man in den Griff bekommen. In der vergangenen Spielzeit mussten nicht weniger als sieben Keeper eingesetzt werden. Jetzt wurden mit Dominik Nolte (Olympia Lorsch) und Alessio Auletta (SKG Bickenbach) zwei Schlussmänner verpflichtet, welche diese Misere beheben sollen.
Abgänge gab es nur zwei: Can Torgul wechselte zu Rot-Weiß Darmstadt, Davide Constanzo ging nach Seeheim-Jugenheim. Die substanziellen Verstärkungen sollen zu einem verstärkten Konkurrenzkampf führen und die Qualität des Spiels steigern. Der große Kader ermöglicht personelle Alternativen und eine größere Variabilität. "Wir können in der Liga jedes Team schlagen. Allerdings müssen wir dazu 100 Prozent unserer Leistung abrufen. Daran arbeiten wir in der Vorbereitung", sagt Gils. Mit der Vorbereitung war er zufrieden. Im Vergleich zur Vorsaison, wo es durch Urlaube der Spieler die Regel war, nur mit einem knappen Dutzend trainieren zu können, waren diesmal regelmäßig 18 bis 20 Spieler auf dem Sportplatz. Die positiven Spielergebnisse aus den Vorbereitungsspielen zählen für Alsbachs Trainer derweil nicht. "Das sind nette Momentaufnahmen und vielleicht Fingerzeige in eine bestimmte Richtung. Von daher bin ich zufrieden. Aber überbewerten werden wir das natürlich nicht."
In der Liga sieht er den SV Hummetroth, die SG Langstadt/Babenhausen und den VfR Groß-Gerau als Favoriten. "Wir backen finanziell ziemlich bescheidene Brötchen. Insoweit steht derzeit ein Aufstieg in die Verbandsliga nicht unbedingt auf der Tagesordnung. Doch wir wollen das Optimale herausholen und können anstatt satter Prämien und Handgelder mit einer Reihe anderer Pfunde wuchern", sagt Gils. So gab es eine neue Sportausstattung für jeden Kicker, deren Sportwäsche vom Verein gewaschen wird. Auch im Privaten wird sich um Spieler gekümmert, was insbesondere Betreuer Thorsten Scheible übernimmt. Zweimal die Woche steht Physiotherapeut Miguel Dos Santos zur Verfügung.
Gils und Hegen wollen ihre Philosophie auf dem Platz umgesetzt sehen: viel Ballbesitz, schnelles Pressing, schnörkellos in der Offensive. Gleich am ersten Spieltag, wenn es zum FC Höchst (Sonntag, 15 Uhr) geht, wird sich zeigen, wie weit die Mannschaft dieses Spielsystem bereits verinnerlicht hat. Alsbach gehört zwar nicht zu den Favoriten in der Gruppenliga, könnte aber doch für einige Überraschungen gut sein.