Ist Milot Rashica ein Mann für die SGE? Wie realistisch wäre ein Transfer des Bremer Flügelspielers an den Main? Kurz vor EM-Beginn brodelt die Gerüchteküche.
FRANKFURT. Die Gerüchte um Spielerwechsel bei der Frankfurter Eintracht schießen wie Pilze aus dem Boden. Belastbare Hintergründe abseits von Spekulationen gibt es kaum, zumal der neue Sportvorstand Markus Krösche angedeutet hat, dass die Eintracht sich in diesen Tagen und Wochen eher entspannt auf dem Transfermarkt bewegen wird. Krösches vordringlichstes Ziel ist es, den aktuellen Kader zusammenzuhalten und „nur punktuell zu verstärken.“ Und solange keiner der Stars wie André Silva, Filip Kostic oder Daichi Kamada tatsächlich millionenschweres Interesse bei anderen Klubs hervorruft, wird sowieso nichts passieren.
Aktuell gibt es „kein einziges Angebot“, sagt Krösche. Was sich natürlich in der langen sommerlichen Transferperiode noch ändern kann. Der Eintracht und ihrem neuen Sportboss steht ohne Verkäufe eine Investitionssumme von rund zehn Millionen Euro zur Verfügung. „Wir hätten Spielraum und sind handlungsfähig“, sagt er.
Die meiste Substanz bei allen Gerüchten kann dem Frankfurter Interesse an Milot Rashica (24) von Werder Bremen zugeschrieben werden. Rashica würde in das Anforderungsprofil Krösches passen, der dem Angriffsspiel der Eintracht „mehr Geschwindigkeit“ zuführen will. Zudem gehört Rashica zu jener Kategorie Profi, der sein großes Talent bereits unter Beweis gestellt hat, aber eine schwache Saison hinter sich hat. Rashica wäre sowohl eine Alternative zu Kostic, wenn der dem Lockruf des Geldes beispielsweise aus Italien folgen würde, als auch eine Ergänzung zu Kostic, könnte er doch auf dem rechten Flügel spielen.
Sportlich klingt das stimmig. „Ein guter Spieler“, sagt Krösche über Rashica, aber doch nur einer von mehreren Kandidaten. Wirtschaftlich wäre ein Wechsel des Kosovaren allerdings schwer darstellbar. In der Ausstiegsklausel bei Werder ist eine Ablösesumme von 15 Millionen Euro verankert. Das kann und wird die Eintracht sicher nicht zahlen. Zudem soll die Konkurrenz groß sein, angeblich befasst sich auch der FC Bayern mit Rashica als „backup“ für die Außenpositionen.
Angebot für Muani
Ins „Beuteschema“ der Eintracht, speziell von Chefscout Ben Manga, der inzwischen zum Direktor Profifußball aufgestiegen ist, würde noch eher Randal Kolo Muani passen. Der 22 Jahre alte Angreifer spielt beim FC Nantes in der französischen „Ligue 1“. Für ihn soll die Eintracht ein Angebot in Höhe von 5 Millionen Euro abgegeben haben. Muani kann im Zentrum und auf Außen spielen.
Außen spielt auch Danny da Costa. Im letzten halben Jahr hat er es bei Mainz 05 erfolgreich getan, nun soll er an den Main zurückkehren. „Ein sehr guter Spieler, der uns weiterhelfen kann“, sagt Krösche. Die Bild berichtet nun unter Bezugnahme auf den TV-Sender „BeIN“ Sports von einem Gerücht, Da Costa habe Begehrlichkeiten bei Besiktas Istanbul geweckt, Spieler und Klub hätten sich bereits geeinigt. Doch das ist eine Ente. Es gab weder Gespräche, schon gar kein Angebot, sagt Da Costa. Das ist auch die Info von Sportvorstand Krösche. „Danny freut sich drauf, wenn es hier wieder losgeht“, sagt er nach einem Telefongespräch mit Da Costa.
Zwei weitere Namen, die in Zusammenhang mit der Eintracht fallen: Mittelfeldspieler Tommaso Pobega (21) vom AC Milan und Mittelfeldspieler Lovro Majer (22) von Dinamo Zagreb. Beide wären nur dann interessant, wenn Daichi Kamada den Klub verlassen und eine zweistellige Ablösesumme einbringen würde.
Von Peppi Schmitt