
Die Mainzer gewinnen das Halbfinal-Hinspiel gegen den 1. FC Köln. Matchwinner ist vor 4000 Zuschauern am Bruchweg ein 18-Jähriger, der am Osterwochenende schon für die Profis traf.
Mainz. 2009 feierte der FSV Mainz 05 die einzige deutsche A-Jugend-Meisterschaft seiner Vereinsgeschichte. Hießen die Helden damals André Schürrle, Jan Kirchhoff und Thomas Tuchel, lassen neue Namen wie Nelson Weiper, Brajan Gruda und Dennis Kaygin die Fans immer stärker träumen, das Kunststück in diesem Jahr wiederholen zu können. Die U19 machte am Ostersonntag einen großen Schritt in Richtung Endspiel, gewann das Halbfinal-Hinspiel gegen den 1. FC Köln mit 1:0 (1:0). Vor dem Wiedersehen beim Bundesliga-Rivalen am kommenden Freitag (16. April, 16 Uhr) haben die Mainzer damit leicht die Nase vorne, ließen die 4000 Zuschauer am Bruchweg jubeln, die trotz des Ostersonntags ins Stadion fanden.
Nelson Weiper trifft erst bei den Profis, dann bei den A-Junioren
Ausgerechnet Nelson Weiper stieß die Tür zum Finale auf. Der 18-Jährige, am Tor zuvor noch 2:1-Last-Minute-Torschütze für die Bundesligaprofis beim spektakulären 2:2 gegen Werder Bremen, startete auch keine 24 Stunden später bei den A-Junioren durch. Nach 14 Minuten traf Weiper in Gerd-Müller-Manier zur frühen Führung, als eine Kopfball-Hereingabe von Tim Müller durch den Strafraum zu dem Stürmer trudelte, der sich geschickt um seinen Gegenspieler drehte und gekonnt ins lange Eck abschloss.
Weiper krönte damit eine Anfangsphase der Mainzer, die völlig unbeeindruckt vom DFB-Pokalaus in der Vorwoche bei Schalke 04 auftraten. Hinten räumten die Junioren resolut auf, vorne setzte das spielstarke Trio aus Weiper, Gruda und Kaygin Akzente, erzwang rasch Chancen: Eine Abnahme von Tim Müller strich knapp vorbei (5.), einen Schuss von Kaygin blockten die Kölner in höchster Not zur Ecke ab (12.). Erst Weiper sorgte für Jubel am Bruchweg. Der Angreifer legte fast noch nach, als Kaygin ihn wunderbar freispielte, der Torjäger den Ball über den herauseilenden FC-Torhüter Alessandro Blazic lupfte, Matti Wagner aber kurz vor der Linie klärte (32.).
Und doch war bei den Mainzern auch Durchschnaufen angesagt. Bei einer Dreifach-Chance des FC parierte erst Aki Koch klasse gegen Damion Downs, ehe Tim Müller den Nachschuss von Arda Süne von der Linie kratzte und Downs den Abstauber vorbeischob. Durchschnaufen bei 05. Wie auch in der 53. Minute, als FC-Torjäger Justin Diehl FSV-Keeper Koch schon umkurvt hatte, der Winkel aber schon zu spitz geriet, um den Ball noch sauber zu verwerten. Auf der anderen Seite jubelten Mainzer Fans auf der Tribüne schon vergeblich, als Nelson Weiper kurz darauf durchstartete und aus bester Position das 2:0 vergab. Da zog sich der Torjäger das Trikot frustriert über seinen Kopf.
Rudelbildung in der Schlussphase
Doch anders als die Bundesligaprofis gegen Bremen brachten die A-Junioren den Vorsprung über die Runden, auch wenn sie mit dem dribbelstarken FC-Talent Justin Diehl in der Schlussphase große Mühe hatten, in der Nachspielzeit bei einer Rudelbildung die Emotionen hochkochten. Egal. Die Zuschauer am Bruchweg standen auf, klatschten fröhlich zum Sieg, der besonders Weiper nach dem bitteren Werder-Finale süß geschmeckt haben dürfte. Doch bis zum U19-Endspiel ist es für die Mainzer noch ein weiter Weg. Es geht noch nach Köln.
Mainz 05: Koch – Götze, Schulz, Dal, Müller (90. Erdal) – Martinovic (72. Kalemba), Amann (90. Azakir), Gleiber (61. Bierschenk) – Gruda, Kaygin – Weiper.