Im eigenen Stadtion aber vor leeren Rängen verliert Eintracht Frankfurt das Spiel zum Neustart der Bundesliga gegen Borussia Mönchengladbach. Mit 1:3 gehen die Adler vom Platz.
FRANKFURT. Das ist mal kräftig in die Hose gegangen. Die Frankfurter Eintracht hat das Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach chancenlos im doppelten Sinne des Wortes mit 1:3 (0:2) verloren. Die Eintracht hatte keine Chance gegen bessere Gladbacher auch nur einen Punkt zu holen. Und sie hatten so gut wie keine Torchance. Die Tendenz in der Rückrunde ist erschreckend. Corona-Pause hin oder Corona-Pause her: In dieser Verfassung wird der Weg der Eintracht ziemlich sicher in die direkte Abstiegszone führen. Plea, Thuram und Bensebaini erzielten die drei Treffer für die überlegenen Gäste. Silva schaffte immerhin ein Tor für die Eintracht, die die neu Möglichkeit der Einwechslung von fünf Spieler nutzte. Nacheinander waren in der zweiten Halbzeit Silva, Chandler, Gacinovic, Hasebe und Kohr neu ins Spiel gekommen.
Der Frankfurter Trainer war sich treu geblieben. Er ist nunmal nicht der Mann für große Änderungen, im Grunde ließ er fast alles beim alten. Er brachte überraschend den vor der Pause lange verletzten Bas Dost und ließ ebenso überraschend den zuvor in starker Form spielenden André Silva auf der Bank. Er entschied sich für Stefan Ilsanker im Mittelfeld neben Rode und Sow, was das Spiel noch ein bisschen defensiver machte. Alle andere waren jene Spieler, die auch im richtigen „Fußball-Leben vor Corona schon erste Wahl waren. Und leider machte die Eintracht auch genau so weiter, wie sie gegen Basel (0:3) oder in Leverkusen (0:4) aufgehört hatte. Die Abwehr lag im Tiefschlaf und so wurde aus dem Neustart blitzschnell ein Fehlstart. Schon nach sieben Minuten lag die Eintracht 0:2 zurück.
Individuelle Schwachpunkte unverändert
Auch die individuellen Schwachpunkte waren unverändert. Auf der rechten Abwehrseite dilettierte Almamy Touré, im Mittelfeld Djibril Sow. Am ersten Gegentor waren diese Beiden freilich unschuldig. Nach 36 Sekunden lag der Ball zum ersten Mal im Netz. Embolo hatte im Strafraum den Ball zu Alassane Plea weitergeleitet, erst Martin Hintergegger, dann David Abraham kamen nicht in den Zweikampf und der Franzose schoss flach ins Eck. Und bevor Kevin Trapp den ersten Ball zu fassen bekam durfte er ihn schon wieder aus dem Netz holen. In der 7.Minute verlor Touré einen Zweikampf wie in einer Schülermannschaft an Bensebaini, dessen Querpass drückte Marcus Thuram aus kurzer Distanz ins Netz. Plea hätte in der 21.Minute den dritten Treffer für die Gäste erzielen können, doch da bekam Trapp die Fäuste rechtzeitig an den Ball.
Erst danach wurde die Eintracht etwas besser, wenigstens halbwegs gleichwertig. Filip Kostic scheiterte mit einem mächtigen Freistoß an Torwart Yann Sommer, daichi Kamada brachte den Ball ähnlich wie auf der anderen Seite Bensebaini flach vors Tor, aber es war kein Abnehmer da. Die Eintracht versuchte mit Zweikampfhärte ins Spiel zurückzukommen. Ergebnis: Kostic und Ndicka sahen jeweils „Gelb“.
Die Gäste mussten, die Eintracht konnte nicht mehr
Der Trainer reagierte zur Pause, aber eher dezent. Mit André Silva kam für Sow ein weitere Stürmer. Das vorher durch die Gladbacher ansehnliche Spiel glitt nun immer mehr ab. Die Gäste mussten nicht mehr, die Eintracht konnte offenbar nicht mehr. Chancen blieben Mangelware. Kamada war kurz nach d er Pause mal nahe dran, wurde in letzter Sekunde geblockt. Das wars für lange Zeit. Auf der Gegenseite traf Plea mit einem mächtigen Schuss nur den Innenpfosten. Auch da kam sonst nicht mehr viel. Bis zur 72.Minute, Da foult Ndicka im Strafraum Embolo, es gab Elfmeter. Bensebaini schoss fest, Trapp war dran, konnte aber nicht abwehren. Damit war alles gelaufen. Der Treffer von Silva in der 81.Minute nach einem Zuspiel von Rode war in der Tat nicht mehr als ein Ehrentreffer. PEPPI SCHMITT
Von Peppi Schmitt