Mainzer Aufholjäger setzen ihre Derby-Serie fort

aus Mainz 05

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Adam Szalai von Mainz 05 trifft zum 2:1 gegen Eintracht Frankfurt.  Foto: Sascha Kopp

Der neue Mainz-05-Trainer Achim Beierlorzer hat den Rheinhessen eine glänzende Heimpremiere beschert: Wieder steht am Ende ein Sieg gegen die Eintracht Frankfurt.

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MAINZ. Da waren sie wieder die Derby-Aufholjäger von Mainz 05. Wie schon in so vielen Bundesliga-Heimspielen gegen Eintracht Frankfurt korrigierten die Rheinhessen auch am Montagabend erst einen Rückstand, um im zweiten Durchgang in Überzahl und mit ganz viel Leidenschaft zurückzuschlagen und ihre tolle Serie fortzusetzen. Noch nie haben die Rheinhessen in ihrem Wohnzimmer gegen die Eintracht verloren – dieses Mal sorgte der bis dahin torlose Ungar Adam Szalai vor 33.184 Zuschauern für den 2:1 (0:1)-Siegtreffer.

Szenen vom Spiel Mainz 05 gegen Eintracht Frankfurt.
Szenen vom Spiel Mainz 05 gegen Eintracht Frankfurt.
Szenen vom Spiel Mainz 05 gegen Eintracht Frankfurt.
Szenen vom Spiel Mainz 05 gegen Eintracht Frankfurt.
Szenen vom Spiel Mainz 05 gegen Eintracht Frankfurt.
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Szenen vom Spiel Mainz 05 gegen Eintracht Frankfurt.
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Szenen vom Spiel Mainz 05 gegen Eintracht Frankfurt.
Szenen vom Spiel Mainz 05 gegen Eintracht Frankfurt.
Szenen vom Spiel Mainz 05 gegen Eintracht Frankfurt.

Kaum hatten die Mannschaften die Kabine verlassen, wurden sie von Schiedsrichter Manuel Gräfe wieder in die Katakomben gebeten. Ganz ohne Ballkontakt. Einige Unverbesserliche im Frankfurter Block brannten Pyrofackeln ab, mehr als 15 fliegende hinterließen Brandlöcher im Arena-Rasen. Und sorgten dazu für eine zehnminütige Verspätung – und für eine empfindliche Strafe für die SG Eintracht, doch über das Ausmaß und mögliche Sanktionen wird dann in den nächsten Tagen erst entschieden. Die 05-Fans entschieden sich in purer Abneigung gegenüber der Montagabendspiele für einen stillen Boykott. 15:30 Minuten Schweigen, die Frankfurter wiederum blieben die gesamte erste Halbzeit still.

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So zurückhaltend wie die Hessen in der Anfangsphase. Die 05er starteten dynamischer, druckvoller. 05-Coach Achim Beierlorzer vertraute den 5:1-Siegern aus Sinsheim und dem Erfolgsrezept der Vorwoche (3-5-2) – einzige Ausnahme: Kapitän Danny Latza ersetzte den gesperrten Ridle Baku. Allerdings nutzten die Mainzer ihre kurze Sturm- und Drangphase nicht, weil sie im letzten Drittel oder beim letzten Pass zu inkonsequent agierten. Ein Warnschuss des abermals agilen und später teils überragenden Mittelfeldmotors Kunde Malong (6.) – danach folgte aber keine einzige Großchance mehr für die Mainzer im ersten Durchgang.

Zentner mit Glanzparade

„Eigentlich“, fand der verletzte 05-Profi Stefan Bell, „haben wir ein ganz gutes Spiel gemacht – eines, das sich viel im Mittelfeld und später dann auf Augenhöhe bewegte.“ Nur: Die gefährlicheren Abschlüsse verzeichneten die auf schnelle Überfälle lauernden Hessen. Dominik Kohrs freier Volleyschuss aus zehn Metern ging übers Tor (11.), Goncalo Paciencias Kopfball landete neben dem Pfosten (28.). „Und dann haben wir einen Ticken gepennt“, stellte Stefan Bell fest. Die Eintracht schaltete bei einer Ecke schnell, die unsortierten 05er mussten mitansehen, wie Martin Hinteregger frei zum Flachschuss kam und 05-Keeper Robin Zentner diesen nicht mehr entschärfen konnte – das 0:1 (34.). Gut für die Mainzer, dass daraus kein Doppelschlag wurde, denn kurz darauf parierte Zentner in Handballtorhütermanier. Ein starker Reflex, eine Rettungstat von hohem Wert für die Hausherren, die sich einmal schüttelten und danach wieder Fahrt aufnahmen. Als Levin Öztunali alleine aufs Tor zusteuerte, zog Kohr als letzter Mann die Notbremse – an der Roten Karte für den Adlerträger (44.) gab es nicht zu deuteln.

Anders als in der Vorwoche gingen die Mainzer mit einem Mann mehr in die zweiten Halbzeit. Und setzten alles auf eine Karte. Vollgasfußball ab der 46. Minute. Mit Lust und Leidenschaft. Und nun auch mit Chancen. Bei der dritten Gelegenheit klingelte es. Der starke Niederländer Jeremiah St._Juste hatte aus 25 Metern abgezogen, der in den Schuss laufende Karim Onisiwo berührte den Ball, den entscheidenden Tick gab aber Hinteregger (1:1, 51.). Zwei Minuten später jubelte Onisiwo schon wieder – und auch der Narhallamarsch ertönte, bis der Videoschiedsrichter ein Veto einlegte. Bei Aarons Flanke war der Ball zwei Zentimeter im Aus. Was soll‘s, dachten die Mainzer, und machten einfach weiter. Ab der 57. Minute sogar mit drei Stürmern. Und dieser Dritte im Offensivbunde, der eingewechselte und bislang in dieser Saison torlose Adam Szalai, ließ seinen persönlichen Knoten endlich platzen.

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Die 69. Minute: Kunde holte sich den zweiten Ball, flankte auf langen Pfosten, Onisiwo köpfte quer, Szalai bugsierte den Ball im Drehen über die Linie – das 2:1.