Mit einem guten Gefühl aus dem Bayern-Spiel peilen die 05er im Heimspiel gegen Mönchengladbach den nächsten Schritt zum Klassenerhalt an. Eine Videoanalyse indes holte die...
MAINZ. Dieser Satz kam mit unüberhörbarem französischen Akzent und einem freudigen Lachen im Gesicht. "Ich bin glücklich", sagte Linksverteidiger Gaetan Bussmann in dem Moment, in dem Fußball-Bundesligist FSV Mainz 05 den Vertrag mit ihm bis 2019 verlängert hatte. So berichtete es Sportdirektor Rouven Schröder, der für die 05er in dieser Woche eine entsprechende Option in Bussmanns Kontrakt gezogen hatte und damit für den Saisonendspurt ein wichtiges Zeichen gesetzt hat: Außer den ausgeliehenen Profis Bojan und André Ramalho besitzen nun alle aktuellen FSV-Profis einen Vertrag für die kommende Saison. Und damit können die 05-Spieler ihre volle Konzentration auf den Kampf gegen den Abstieg richten.
Dieser geht weiter am Samstag um 15.30 Uhr mit dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach. Der Gegner kommt mit der Enttäuschung der Pokal-Halbfinal-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt, mit 120 Minuten vom Dienstag in den Beinen und mit mehreren personellen Ausfällen in die Opel Arena. Dies alles mindert aber nicht den Respekt, den 05-Trainer Martin Schmidt vor den Fohlen hat. "Da kommt eine Mannschaft mit Champions-League-Format. Nach einer Partie dienstags sind die Spieler am Samstag zu 100 Prozent regeneriert. Und wenn ich sehe, wen die Gladbacher noch aufbieten können, ist es ein Wunschdenken, dass wir durch deren Verletzte einen Vorteil hätten", macht der Coach klar.
"Haben ein gutes Gefühl nach dem Bayern-Spiel"
Wichtig ist ihm vielmehr, dass seine Spieler an die beiden vergangenen Heim-Auftritte anknüpfen. "Wir müssen die Partie vom Gefühl her so angehen wie zuletzt die Begegnungen gegen RB Leipzig und Hertha BSC", betont Schmidt. Damit meint er nicht nur die Mannschaft, sondern auch die Fans. "Die ganze Stadt muss erneut ein Paket sein", sagt er.
Mit diesem haben die Mainzer aus den vergangenen beiden Partien vier Punkte geholt inklusive des 2:2 bei Tabellenführer FC Bayern München. Falls ein Spieler nach dieser Partie in Euphorie verfallen sei, habe diese keine 24 Stunden angehalten. Denn die Video-Analyse der Partie am Sonntagvormittag sei keinesfalls kritiklos ausgefallen: "Die Spieler sind aus der Analyse rausgegangen und haben gedacht: Oh weh, wir haben doch auch Fehler gemacht. Beispielsweise dürfen wir uns auswärts nicht so auskontern lassen wie in der ersten Halbzeit." Dazu reicht ein Blick auf die Tabelle als Vorbeugung gegen Übermut: "Punktemäßig ist das alles geblieben, wie es ist. Wir haben noch nichts erreicht außer einem guten Gefühl nach dem Bayern-Spiel." Die Mainzer liegen nur einen Punkt vor dem Relegationsplatz 16.
Schröder sieht Bussmann als Vorbild für Teamkollegen
Ob die angeschlagenen JhonCordoba und Levin Öztunali am Samstag helfen können, den Vorsprung zu vergrößern, wird sich erst kurzfristig entscheiden. Definitiv fehlen verletzt Florian Müller, Jairo, Gerrit Holtmann und Emil Berggreen. Sowie Gaetan Bussmann, der nächsten Dienstag mit dem Schwung aus der Vertragsverlängerung wieder ins Mannschaftstraining einsteigt. "Gaetan ist ein typischer Mainz-05-Spieler", adelt Martin Schmidt den Franzosen als "charakterlich top".
Rouven Schröder sieht in dem 26-Jährigen sogar ein Vorbild für seine Teamkollegen. "Wie schnell er Deutsch gelernt hat, wie er sich verhält und immer positiv ist, auch wenn er nicht spielt, wie er auf dem Platz immer 100 Prozent gibt - damit gibt er uns im Verein ein richtig gutes Gefühl." Und ein solches möchte der Verein auch am Samstag nach dem Gladbach-Spiel haben.