In der Saison 2018/19 hat Mainz 05 den höchsten Umsatz und den höchsten Jahresüberschuss seiner Vereinsgeschichte erwirtschaftet. Auch die sportliche Situation war Thema der...
MAINZ. Harmonisch war es auf der Mitgliederversammlung des 1. FSV Mainz 05. Mächtig harmonisch. Und doch schwebte die Sorge über die sportliche Situation durch den VIP-Raum der Opel Arena. Immerhin: Trainer Sandro Schwarz, sein Mitarbeiterstab und die komplett anwesende Profi-Mannschaft erhielten bei ihrer Begrüßung Applaus. Zwar war dieser nicht so stark wie ihn beispielsweise die ebenfalls anwesenden Bundesliga-Handballerinnen bekamen. Aber Pfiffe blieben trotz aller in den letzten Tagen vor allem in Sozialen Medien geäußerten Kritik aus.
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Der Vereinsvorsitzende Stefan Hofmann und der Sportvorstand Rouven Schröder versuchten denn auch, die 05-Mitglieder zu beruhigen, auch wenn Schröder klarstellte: „Wenn wir immer so auftreten wie am vergangenen Samstag, werden wir kein zwölftes Jahr Bundesliga am Stück erleben“, sagte er. Und auch Hofmann betonte: „Die aktuelle Situation ist bisher enttäuschend für uns alle mit vielen Rückschlägen. Wir sind deutlich hinter unseren Erwartungen zurückgeblieben.“ Und dennoch macht Schröder klar: „Ich bin 100-prozentig davon überzeugt, dass wir es schaffen. Einfach kann jeder, aber wir in Mainz sind Arbeiter.“ Und das, ließen sowohl Schröder als auch Hofmann durchblicken, mit Vertrauen in die Arbeit von Trainer Schwarz. „Wir hatten auch eine Durststrecke in der vergangenen Saison. Und auch da bist du, Sandro, vorangegangen, und wir haben das dann gedreht.“ Hofmann appellierte an die 653 anwesenden stimmberechtigten Mitglieder: „Ich bitte darum, nicht alles schlecht zu reden, was vor vier Monaten noch toll war. Mainz 05 muss für jeden Punkt in der Bundesliga enorm viel richtig machen.“
Höhere Vergütung für Klubchef Hofmann
Dies belegten sie auch mit den wirtschaftlichen Zahlen, auch wenn diese historisch gut sind. Der kaufmännische Vorstand Dr. Jan Lehmann verkündete für die Saison 2018/19 einen Rekordumsatz von 145,4 Millionen Euro und einen Rekord-Jahresüberschuss von 15,8 Millionen Euro für die 05er. Im Vergleich zum Bundesliga-Durchschnitt von 211,9 Millionen Umsatz (Saison 2017/18) und 206,2 Millionen Euro Aufwand (Mainz 120,7 Millionen) sind dies indes noch kleine Zahlen.
Aufsichtsratschef Detlev Höhne betonte, dass sein Gremium sehr darauf achte, dass der Verein nicht mehr Geld ausgebe, als er einnehme. „Sonst landet man in einer Schuldenfalle und in einer Situation, aus der es nur einen Ausweg gibt, wenn man seine Identität an einen privaten Investor verkauft“, setzte Höhne eine Spitze in Richtung Derby-Rivale 1. FC Kaiserslautern.
Voller Lob äußerte sich Höhne über Stefan Hofmann, was dieser sichtlich gerührt zur Kenntnis nahm. Höhne verkündete denn auch, dass der Aufsichtsrat beschlossen habe, Hofmanns Vergütung von 3000 Euro auf 7750 Euro zu erhöhen. Auf die Ernennung eines möglichen, dritten hauptamtlichen Vorstandsmitgliedes verzichte der Aufsichtsrat indes.