Mainz 05 mit Befreiungsschlag: 2:1-Sieg gegen Hertha BSC

aus Mainz 05

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Robin Quaison muss beim Treffer zum 1:0 für Mainz 05 nur noch den Fuß hinhalten. Foto: Sascha Kopp

Mainz 05 hat am vierten Spieltag der Bundesliga-Saison den ersten Sieg eingefahren. Die Schwarz-Elf gewann gegen die bisher ebenfalls sieglosen Herthaner aus Berlin mit 2:1.

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MAINZ. Da ist er: der erste Saisonsieg für den FSV Mainz 05 in dieser Bundesliga-Saison. Im Kellerduell bezwangen die 05er in einem höchstspannenden Spiel vor 22.798 den Tabellenvorletzten Hertha BSC mit 2:1 (1:0). Gerade nachdem die Hauptstädter Oberwasser erlangt hatten und durch Marko Grujic (83.) verdient zum Ausgleich kamen, setzte der neue Abwehrmann Jeremiah St. Juste (88.) per Kopf den goldenen Treffer. In der ersten Hälfte hatte Robin Quaison (40.) engagierte und überlegen agierende Mainzer in Führung gebracht. In der zweiten Hälfte konnten sich die Hausherren vor allem bei einem weltklasse parierenden Robin Zentner im Tor bedanken, dass das Spiel in ihre Richtung lief.

Mainz 05 - Hertha BSC Berlin.
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Der Torschütze zum Siegtreffer, Jeremiah St. Juste (Nummer vier), jubelt mit der Mannschaft.
Mainz 05 - Hertha BSC Berlin.

Schwarz dreht am Startelf-Riesenrad

Ganze sechs Spieler rückten im Vergleich zum 1:6 bei Rekordmeister Bayern München in die 05-Startelf. Zwischen den Pfosten wechselte Coach Sandro Schwarz gezwungenermaßen. Robin Zentner, der erst im Winter zur klaren Nummer zwei degradiert worden war, ersetzte den an der Hand verletzten Flo Müller. Daneben feierten sowohl Innenverteidiger Jeremiah St. Juste als auch Angreifer Adam Szalai nach ihren Transfers im Sommer ihre Heimelf-Debüts vor eigenem Publikum. Szalais Einsatz hatte wegen Oberschenkelproblemen auf der Kippe gestanden. Von beiden erhoffen sie sich beim FSV mehr Führungsqualität auf dem Platz. Dazu durften Kunde Malong, Daniel Brosinski und Robin Quaison wieder von Beginn an ran.

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Erste Halbzeit: Mainz spielt, Zentner rettet, Quaison netzt

Kurz gesagt: Die Hausherren verdienten sich die Führung kurz vor dem Pausenpfiff redlich. Sie investierten deutlich mehr in dieses Spiel als die ziemlich passiv agierenden Berliner, verfügten über satte 67 Prozent des Ballbesitzes. Und wichtig: Sie eroberten nach eigenen Ballverlusten das Leder meist in Windeseile wieder zurück. Die Hertha hingegen spekulierte auf Fehler der zuletzt anfälligen 05-Defensive. Und diese kamen auch zum Entsetzen der FSV-Anhänger: Erst profitierte Davie Selke von einem Missverständnis zwischen St. Juste und Brosinski, setzte den Ball aber nur an den Außenpfosten (16.).

Dann vertändelte Moussa Niakhaté den Ball am Sechzehner leichtfertig und wieder war es Selke, der abschloss. Doch Zentner verhinderte mit einer Riesenparade das 0:1 (21.). Die 05er kamen bis zur Führung lediglich aus der zweiten Reihe zum Abschluss: Zweimal parierte Hertha-Keeper Rune Jarstein stramme Schüsse von Danny Latza (18.) und Brosinski (26.). Gerade als die Partie danach zusehends zu verflachen drohte, setzte Kunde zum Solo über Rechtsaußen an, zog einen Pass in die Mitte und fand mit etwas Glück – weil abgefälscht – Robin Quaison am langen Pfosten (41.) – die erste Halbzeitführung dieser Saison.

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Tätlichkeit oder nicht?

Hatte St. Juste Herthas Davie Selke rotwürdig angegangen? In der 33. Minute erhielt Schiedsrichter Marco Fritz offenbar den Hinweis aus dem Kölner Keller, jene Szene nochmal zu checken und eine mögliche Tätlichkeit zu ahnden. Der Referee überprüfte die Situation auf dem Bildschirm am Spielfeldrand, zückte anschließend aber lediglich Gelb. Er hatte keine Tätlichkeit ausmachen können.

Ein anderes Spiel, wieder ein Rückschlag und ein fliegender Holländer

Die Hertha machte nach dem Seitenwechsel zunächst auf, riskierte nun viel, viel mehr. Aber auch die Mainzer gingen auf das 2:0, blieben bis auf einen Szalai-Kopfball (54.) aber zunächst ungefährlich. Unterm Strich hagelte es nach Wiederanpfiff allerdings Chancen im Minutentakt auf der anderen Seite, bei denen sich die Gastgeber bei ihrem Schlussmann Robin Zentner bedanken konnten: Zweimal entschärfte der Keeper Grujic-Abschlüsse (47./48.), dazu einen Lukebakio-Schuss. Und einen Freistoß von Ondrej Duda fischte der Müller-Ersatz weltklasse aus dem Eck (60.).

Die 05er Defensive präsentierte sich alles andere als sattelfest in der Phase des Dauerbeschusses. Doch das Tor fiel erneut wieder, als sich das Geschehen eigentlich beruhigt hatte: Eine Flanke des eingewechselten Berliner Javairo Dilrosun köpfte Grujic gegen den hierbei machtlosen Zentner in die Maschen (81.). Der verdiente Ausgleich. Doch anders als in den letzten Spielen knickten die Mainzer diesmal nicht gänzlich ein. Vor allem einem schmeckte dieses Resultat so gar nicht: Jeremiah St. Juste stieg nach einer Brosinski-Ecke höher als alle anderen und wuchtete die Kugel mit Wucht in die Maschen (88.). Das goldene Tor.

Von Nils Salecker