Dank einer überragenden Mannschaftsleistung landen die 05er einen 3:0-Auswärtscoup in der Fußball-Bundesliga und dürfen damit weiter vom europäischen Geschäft träumen.
Leipzig. Was für eine Leistung, was für ein Sieg des FSV Mainz 05. Dank einer überragenden Leistung des gesamten Teams siegte der Fußball-Bundesligist völlig verdient mit 3:0 (1:0) in Leipzig und rückt damit in der Tabelle immer näher an die Europapokalplätze heran. Die Mainzer sind damit seit sieben Spielen unbesiegt und durften an diesem kühlen Samstagnachmittag den ersten Erfolg in Leipzig feiern. Historisch war dieser Coup also auch noch.
05-Trainer Bo Svensson nahm gegenüber dem Last-Minute-1:1 gegen Freiburg vor knapp zwei Wochen zwei Änderungen in der Startelf vor. Kapitän Widmer rückte für Danny da Silva auf die rechte Seite, Dominik Kohr begann statt des Südkoreaners Jae-sung Lee, der eine lange und kräftezehrende Länderspielreise hinter sich hatte. Defensive war erst mal angesagt bei den 05ern.
Verdiente Führung, mutige Anfangsminuten
Und diese stand von Minute eins an dicht gestaffelt. RB übernahm erwartungsgemäß das Kommando, die Mainzer machten die Räume in ihrer eigenen Hälfte eng. Und waren stets auf der Hut. So wie der zuletzt so formstarke Andreas Hanche-Olsen, der in Minute acht in allerhöchster Not gegen den durchstartenden Konrad Laimer klärte. Das war eine ganz wichtige Grätsche des Norwegers.
Eine Minute später klingelte es dann auf der anderen Seite. Ajorques Schuss wurde noch geblockt, dann zog Leandro Barreiro nach Flanke von Anthony Caci ab, RB-Schlussmann Blaswich konnte nur abklatschen lassen, den Rebound versenkte Marcus Ingvartsen zum 1:0 für die Mainzer. Etwas überraschend, nach den mutigen Anfangsminuten aber keine unverdiente Führung. .
Die den Hausherren zusetzen sollte. Von RB kam in den ersten 20 Minuten herzlich wenig, die 05er machten es ihnen aber auch nicht leicht. Svenssons Team agierte mit einer guten Balance im Spiel, vergab sogar noch einige Konterchancen. Da fehlte oft das Tempo.
Mainz 05 vergibt in Halbzeit eins klare Chancen
RB setzte in der 23. Minute die erste Duftmarke durch Andre Silva, dessen Schuss von 05-Verteidiger Edimilson Fernandes geblockt wurde. Und dann kam der zweite große Moment des Marcus Ingvartsen. Der Däne setzte sich nach einem nach Ajorque-Pass klasse am Strafraum gegen Willi Orban durch, tauchte frei vor dem RB-Tor auf, doch scheiterte letztlich an Keeper Blaswich (25.) – die Mega-Chance zum 2:0.
Fünf Minuten später hatten die 700 mitgereisten Mainzer Fans erneut den Torschrei auf den Lippen, doch auch Leo Barreiro scheiterte – sein Kopfball klatschte nur an die Latte. Da muss der Dauerläufer völlig freistehend einfach mehr daraus machen.
Einen kurzen Schockmoment mussten die 05er dann noch in Minute 40 überstehen, als Timo Werner plötzlich allen davonlief, dann aber am überragend reagierenden Robin Zentner scheiterte. 1:0 zur Pause für Mainz 05. Dennoch: Ein sehr starker Auswärtsauftritt der Mainzer, die RB-Fans pfiffen bereits im ersten Durchgang.
Und auch im zweiten Durchgang war vom Leipziger Hochgeschwindigkeitsfußball nichts zu sehen. Ganz im Gegenteil. Kohr packte in der 53. Minute den Hammer aus, doch RB-Towart Blaswich entschärfte erneut. Noch so eine dicke Chance für die 05er. Eine höhere Führung war da schon lange überfällig.
Stürmer Ajorque erzielt Traumtor zum 2:0
Doch dann fiel sie. Und wie. Stach passte halbhoch auf Ajorque, der den Ball aus 14 Metern technisch herausragend über Blaswich hob. Ein Klasse-Tor. Und genauso wollte der Franzose das. Jetzt hatten die 05er alle Trümpfe in der Hand. Die große Überraschung und der erste Sieg in Leipzig überhaupt, er war zum Greifen nahe.
Und es sollte noch besser kommen. Kohr belohnte sich für seinen Klasse-Auftritt, zog staubtrocken von der Strafraumlinie ab und traf zum 3:0. Man musste sich dann doch etwas die Augen reiben. Eine grandiose Leistung der 05er beim Champions-League-Teilnehmer. Eine auch in der Höhe verdiente Führung, ein nahezu perfekter Auftritt. Den die Gäste in der Schlussphase mit einem abgezockten Auftritt veredelten, bevor mit dem Schlusspfiff der große Jubel ausbrach.