Hinten ein Fehler, vorne keine Idee: FCK unterliegt Rostock

aus 1. FCK

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Der FCK gegen den Tabellen-17. Hansa Rostock mit 0:1.

Der 1. FC Kaiserslautern kann seine Überlegenheit beim Ballbesitz gegen Hansa Rostock nicht nutzen. Erst recht nicht, nachdem man den Gegner zum Toreschießen eingeladen hat.

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Kaiserslautern. Die Offensive des 1. FC Kaiserslautern bleibt im Stottermodus. Trotz klarer Überlegenheit, viel Ballbesitz und einigen zumindest guten Gelegenheiten verliert der FCK gegen den Tabellen-17. Hansa Rostock 0:1. Auch, weil man einen eigentlich gänzlich ungefährlichen Gegner unnötig zum Toreschießen eingeladen hat. Kurz vor der Pause ließ der FCK Nils Fröling zunächst unbeirrt schießen. Keeper Andreas Luthe wehrte diesen Versuch dann ebenfalls unglücklich vor die Füße von Kai Pröger ab, der den Siegtreffer für Hansa erzielen konnte (42.). Der FCK wehrte sich zwar, versuchte viel, fand gegen tiefstehende Gäste aber keine Lücken.

Zweimal blieb der 1. FC Kaiserslautern zuletzt ohne Gegentor, war im eigenen Stadion zudem seit Herbst unbesiegt - genug also, woran der FCK auch gegen Rostock anknüpfen wollte. Trainer Dirk Schuster konnte zudem wieder auf Terrence Boyd bauen, der zuletzt beim 0:0 in Regensburg gelbgesperrt fehlte. Dafür fehlte Innenverteidiger Kevin Kraus (Sprunggelenkverletzung), der durch Robin Bormuth ersetzt wurde.

Erste Halbzeit von vielen Untebrechungen geprägt

Ansonsten blieb die Elf der Vorwoche unverändert und wollte gegen den Tabellen-17. auch direkt das Heft in die Hand nehmen. Das gelang auch – die Roten Teufel begannen druckvoll, verpassten aber wiederholt am Strafraum den letzten, entscheidenden Pass. Erst ein Kopfball von Boyd (16.) versprühte dann in einer von zahlreichen Unterbrechungen geprägten ersten Halbzeit einen Hauch von Torgefahr.

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Nach einer halben Stunde kam dann mehr Zug ins Spiel. Marlon Ritter verzog aus der Distanz (32.), auf der Gegenseite versuchte sich Nils Fröling (36.). Kaiserslautern kombinierte sich weiterhin stark, vornehmlich über die Flügel, nach vorne - Hendrick Zuck hatte in der Folge die nächste gute Chance, zielte aber ebenfalls zu hoch (38.).

Ein Tor der Gäste lag zu diesem Zeitpunkt eher nicht in der Luft – und fiel dann dennoch. Fröling wurde nicht richtig angegangen, konnte aus der Distanz abschließen. Andreas Luthe war zwar zur Stelle, sah beim Klärungsversuch aber nicht gut aus. Sein im Stile eines Volleyballers weggebaggerter Ball landete bei Kai Pröger. Der Angreifer ging ein paar Schritte und feuerte zum 1:0 der Gäste ins Eck (42.). Alles in allem eine Einladung der FCK-Abwehr, die sich die Gäste nicht entgehen lassen konnten. Der FCK wollte reagieren, hatte durch Daniel Hanslik noch eine Chance (43.), ging aber mit einem Rückstand in die Kabine. Schuster reagierte nun, brachte mit Philipp Klement und Philipp Hercher (für Hanslik und Zolinski) frisches Offensivpersonal. Nach Wiederbeginn war der FCK dann auch weiter tonangebend - und gefährlich. Klement zwang Rostocks Markus Kolke zur ersten Parade des Spiels (53.).

In der Folge tat sich der FCK dann aber ähnlich schwer wie zu Beginn der ersten Hälfte, aus der optischen Überlegenheit auch Torchancen zu machen. Zumal Rostock nach der 1:0-Führung auch selbst nicht mehr wirklich den Weg nach vorne suchte. So suchten die Pfälzer Lücken, zeigten auch gute Spielzüge, ließen aber weiter vor allem den letzten Pass und die nötige Zielstrebigkeit vermissen. Hohe Bälle landeten oft in den Armen von Torwart Kolke, Flachpässe im Nirgendwo. Die wenigen Umschaltmomente wurden überhastet hergeschenkt.

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So dauerte es bis zur 71. Minute, ehe wieder Klement die nächste nennenswerte Chance hatte. Wenig später durfte Boyd dann mal köpfen, verfehlte das Tor aber ebenfalls deutlich (75.). Es war längst ein Spiel auf ein Tor – nur mit dem Problem, dass der FCK einfach den Weg in die gefährlichen Räume nicht fand. Auf der Gegenseite versuchte es dann Dennis Dressel mal aus der Distanz – die Kugel zischte knapp rechts am Tor vorbei (77.). Schuster versuchte zu Beginn der Schlussphase alles, ging mehr Risiko. Für Niehues kam Lex-Tyger Lobinger ein zusätzlicher Stürmer ins Spiel (77.).

Abseits: Kopfballtor von Hercher wird nicht gegeben

Der FCK ließ jedenfalls nicht locker. Boyd zwang Kolke per Kopf zur nächsten Parade (79.), wenig später jubelte der Betzenberg dann. Nach einer Flanke von Klement köpfte Hercher zum vermeintlichen 1:1 ein, stand jedoch im Abseits (81.). Das Spiel wurde im Anschluss hektischer, war von Unterbrechungen und Diskussionen geprägt. Rostock gelang es außerdem mehr, den FCK wieder vom eigenen Tor fernzuhalten. Die Roten Teufel kamen dennoch. Zuck zwang Kolke aus der Distanz zur Faustabwehr (88.). Danach wieder Rudelbildung – aber in der Folge eine gute Freistoßgelegenheit für die Gastgeber. Die Hereingabe von Klement findet aber erneut keinen Abnehmer, ein Sinnbild für dieses letztlich unglückliche FCK-Spiel. Vier Minuten Nachspielzeit blieben noch und nochmal rückten alle Männer in Rot nach vorne. Nach einer Ecke landete der Ball bei Opoku und dann abermals deutlich über dem Tor. Es sollte nicht sein. Während die Gäste mit dem Sieg wichtige Zähler im Abstiegskampf sammelten, lässt der FCK unnötig Punkte liegen.

1. FC Kaiserslautern - Hansa Rostock 0:1 (0:1) // 1. FC Kaiserslautern:

Luthe - Zuck, Bormuth (69. Rapp), Tomiak, Zimmer - Niehues (77.

Lobinger), Ritter - Zolinski (46. Hercher), Hanslik (46. Klement), Opoku

- Boyd. Schiedsrichter: Waschitzki-Günther (Bremen). -

Zuschauer: 42.795.

Tore: 0:1 Pröger (42.).