In seiner Offensive muss Glasner den Ausfall von Jesper Lindström moderieren. Dafür darf ein alter Eintracht-Held beginnen. Ein Angebot der Frankfurter ehrt den Trainer.
Frankfurt. 120 Minuten großes Kino, zwei Stunden Emotionen, Leidenschaft, Gänsehaut pur – die Frankfurter Eintracht, in diesem Fall „Warner Bros.“, die in erster Linie für die Umsetzung verantwortlich zeichnen, hat zum zweiten Mal einen Kinofilm vorgestellt. Nach dem großen Erfolg im Jahr 2019, als die Dokumentation „Die Rückkehr des Pokals“ über den DFB-Pokalsieg deutschlandweit über 300 000 Besucher in die Kinos lockte, wurde auch der Gewinn der UEFA Europa League im vergangenen Jahr verfilmt. Nach der Premiere im Frankfurter CineStar Metropolis waren alle Zuschauer begeistert. Besonders die enge Verbindung zwischen der Leidenschaft der Fans und der Begeisterung der Mannschaft, die schließlich zum Erfolg geführt haben, wurde in beeindruckender Art und Weise herausgearbeitet. „Für alle, die es mit der Eintracht halten, ist das ein Pflichtfilm“, sagte Trainer Oliver Glasner, „unsere Europa-Reise ist in meinem Herzen eingebrannt.“ Ab Donnerstag, den 23.März, startet der Film in 71 Kinos bundesweit, von Hamburg bis Potsdam, von Wilhelmshaven bis Karlsruhe, übrigens auch in Offenbach, Wiesbaden und Mainz.
Fan-Ausschluss für das Champions-League-Achtelfinal-Rückspiel offizielle
Am Rande der Premiere war natürlich der Fan-Ausschluss für das Champions-League-Achtelfinal-Rückspiel am nächsten Mittwoch in Neapel Thema, der seit Donnerstag auch offiziell feststeht. Der Eintracht wurde der Bescheid der Polizei-Präfektur von Neapel zugestellt, nach der keine Karten an „Menschen mit Wohnsitz in Deutschland“ verkauft werden dürfen. Dagegen werden die Frankfurter juristisch vorgehen, rechnen aber mit einem jahrelangen Rechtsstreit.
Sportlich wollen die Frankfurter dieses unerhörte Vorgehen als besondere Motivation nutzen, um vielleicht doch noch die 0:2-Niederlage aus dem Hinspiel wettzumachen. „Es ist eine Wettbewerbsverzerrung in allerhöchstem Maße“, sagte Sportvorstand Markus Krösche, „wir werden alles dafür tun, dass wir ins Viertelfinale kommen, damit wir bei der nächsten Auswärtsfahrt unsere Fans wieder dabeihaben.“ Trainer Oliver Glasner ist überzeugt, „dass wir die Wucht unserer Fans auch spüren, wenn sie nicht dabei sind.“
Zunächst aber versuchen sich die Frankfurter auf das Bundesligaspiel am Samstag gegen den VfB Stuttgart zu konzentrieren. Für Jesper Lindström, der sich im Training einen Bänderriss im Knöchel zugezogen hat und einige Wochen ausfallen wird, kommt Rafael Borré in die Mannschaft. „Er hat sich das verdient und wird eine tolle Leistung bringen“, sagt der Trainer. Vom Sportvorstand angesprochene Offensivprobleme („Wir spielen uns aktuell zu wenige Chancen heraus“), sieht Glasner nicht. „Wir erzielen regelmäßig Tore aus unterschiedlichen Positionen“, sagt der Trainer, „da sehe ich keinesfalls Probleme.“
Zeitdruck sei nicht zu spüren
Über das Angebot des Klubs, seinen bis 2024 laufenden Vertrag vorzeitig bis 2026 zu verlängern, hat sich Glasner gefreut. „Ich sehe dies als Anerkennung für die Arbeit des gesamten Trainerteams“, sagte er. Zeitdruck für die Verhandlungen verspüre er keinen. „Erst spielen wir gegen Stuttgart, dann gegen Neapel, dann gegen Union“, sagte Glasner, „in der Länderspielpause können wir dann Gespräche führen.“