"Gefühl, dass da eine Handbremse drin war": Reaktionen nach...

aus Mainz 05

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Der Mainzer Giulio Donati kniet nach einer vergebenen Torchance auf dem Rasen. Foto: Sascha Kopp

Eine schwache erste Halbzeit und ein Aufbäumen, das zu spät kam. So erklärten Spieler und Verantwortliche des Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05 die 1:2 (0:1)-Niederlage...

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MAINZ. Eine schwache erste Halbzeit und ein Aufbäumen, das zu spät kam. So erklärten Spieler und Verantwortliche des Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05 die 1:2 (0:1)-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach. Die Stimmen:

Martin Schmidt (05-Trainer): „Der Abstiegskampf beginnt jetzt so richtig. Die Lobeshymnen nach den zwei guten Spielen zuletzt haben vielleicht eine trügerische Stimmung aufgebaut. Wir waren in der ersten Halbzeit nicht so aggressiv wie erwartet, aber der Gegner hat es auch sehr gut gemacht. In der zweiten Halbzeit sind dann wir nach der kalten Dusche mit dem 0:2 erwacht. Und die Leistung der zweiten Halbzeit müssen wir mit ins nächste Spiel nehmen. Der Kampf geht weiter und es ist wichtig, dass wir mutig weiterkicken so wie in der zweiten Halbzeit.“

Dieter Hecking (Borussia-Trainer): „Ich muss meine Mannschaft heute ausgesprochen loben. Es war nicht ganz einfach, nach dem verlorenen Pokal-Halbfinale die Enttäuschung ein bisschen rauszukriegen. Wir haben am Freitag eine sehr gute Trainingseinheit gehabt. Uns waren die Mainzer Stärken bewusst und es ist uns gelungen, das Mainzer Anlaufen sehr geschickt zu umspielen. Wir haben das Glück gehabt, in Führung zu gehen. Das 2:0 hat uns Sicherheit gegeben. Zum Ende hin waren die Mainzer dann da. Wir haben das mit Glück überstanden, und das gibt uns eine Perspektive für die letzten drei Spiele.“

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Daniel Brosinski (05-Verteidiger): „In der ersten Halbzeit waren wir komplett draußen. Gladbach hat das sehr gut gemacht, hat eine Überzahl im Mittelfeld hergestellt durch die wir kaum ins Gegenpressing gekommen sind. Da war der Wurm drin. Wir wollten, aber irgendwie ist es zum letzten Pass nicht gekommen. In der zweiten Halbzeit wollten wir es besser machen und fangen dann direkt das 0:2. Die letzte halbe Stunde war dann ordentlich. Das haben auch die Fans honoriert. Nervös werden wir nicht. Wir sind uns bewusst, dass es bis zum letzten Spieltag geht – und machen das schon.“

Stefan Bell (05-Kapitän): "Wir sind vor allem auf den Außenbahnen nicht in die Zweikämpfe gekommen und haben zu viele verloren. Wir hatten nicht die Balleroberungen, die wir wollten. Das 0:1 zur Pause war absolut leistungsgerecht. Gladbach war in der ersten Halbzeit sehr ballsicher. Irgendwann fehlt der Glaube in so einer Phase, dass man überhaupt in den Zweikampf reinkommt. Das zweite Tor war katastrophal. Eigentlich haben wir den Ball geklärt. Ich weiß gar nicht, wie der dann wieder dahin kam. Nach dem 0:2 haben wir 10, 15 Minuten gebraucht, um uns zu sortieren. Leider kam unser Tor dann ein bisschen spät. Der Gegner hat heute schneller gespielt, wie wir laufen konnten. Auf unseren Außenbahnen war nicht so das Tempo drin wie in den Spielen zuvor. Wir sollten uns von dem einen Spiel nicht alles kaputt machen lassen. Der Gegner war heute einfach besser als wir."

Rouven Schröder (05-Sportdirektor): "Im Endeffekt war es so, dass die erste Halbzeit nicht gelaufen ist. Wir hatten uns viel vorgenommen, aber man hatte von Anfang an das Gefühl, dass da eine Handbremse drin war. Gladbach hat frühzeitig Ballbesitz bekommen und hat das gut gemacht. Wenn du nicht reinkommst und hinterherläufst und das 0:1 kriegst, wird es schwierig. Wir hatten keine Torsituation, um das Publikum mitzunehmen. Dann besprichst du das in der Halbzeit und kriegst postwendend das 2:0, was eine Art Stimmungskiller war. Ab der 55. Minute ist es dann das, was wir von Anfang an spielen wollten. Es wurde nach und nach besser, aber der Anschlusstreffer war deutlich zu spät. Die erste Halbzeit ist ein Fingerzeig für uns. So kann es nicht funktionieren, wenn du im Abstiegskampf steckst. Eine gewisse Enttäuschung ist da, aber wir wussten von vornherein, dass wir nicht am 31. Spieltag gerettet sind."

Jonas Hofmann (Borussia-Mittelfeldspieler und früherer 05er): „Ich denke, dass wir das in der ersten Halbzeit überragend gemacht haben und verdient in Führung waren. Zum Ende hin hat man uns angemerkt, dass die Kraft nach der anstrengenden Woche langsam nachlässt. Wir hatten viele Räume, das 3:0 zu erzielen, das ist uns nicht gelungen. Und dann war es klar, dass es noch einmal eng wird."