Die vergangene Saison hatte für Eintracht Frankfurt einige Rekorde zu bieten, im positiven, wie im negativen Sinne. Vor allem Trikot- und Ticketverkäufe ließen die Kasse klingeln.
Frankfurt. In vielen Bereichen hat die Frankfurter Eintracht ein Rekordjahr hinter sich. Viel Grund zur Freude also, aber eben nicht nur Grund zur Freude. Zuschauereinnahmen und Merchandising hätten eine „total erfreuliche Entwicklung“ genommen, sagte Vorstand Philipp Reschke. Total ärgerlich ist dagegen das Verhalten eines Teils der Fans, das zu Rekordstrafen geführt hat. Zunächst zu den guten Nachrichten. Der Zuschauerschnitt im letzten Jahr lag bei ziemlich genau 50.000. Das ist nahezu eine Vollauslastung. Die Einnahmen aus Eintrittskarten betrugen 32 Millionen Euro für Profis, Frauen und U21 in allen Wettbewerben. Nicht enthalten dabei sind die Einnahmen aus dem Hospitality-Bereich (Logen, Business-Seats). In Zukunft wird die Eintracht nach dem abgeschlossenen Umbau, der Erweiterung der Nordwestkurve, 58.000 Zuschauer (21.000 Stehplätze, 37.000 Sitzplätze) in die Arena lassen können. Darunter auch 1000 Freikarten für jedes Spiel. Alle 35.000 angebotenen Dauerkarten wurden verkauft, das sind 4000 mehr als in den letzten Jahren. Auch für Auswärtsspiele hatte die Eintracht alle zur Verfügung stehenden Tickets aus den offiziellen Kontingenten verkauft, insgesamt 66.000.
Eintracht verkaufte 110.000 Trikots
Die Eintracht hat 110.000 Trikots verkauft, der Europapokalsieg und die Champions-League-Teilnahme haben da voll durchgeschlagen. Im Vergleich: Vor wenigen Jahren waren es noch 60.000. Damit wurde im Merchandising-Bereich die 20-Millionen-Euro-Umsatzmarke geknackt.
Die schlechten Nachrichten: In Rekordhöhe bewegen sich auch die Strafen, die die Eintracht bis zum Ende der Saison an den DFB berappen musste. 455.000 Euro sind bereits rechtskräftig, in den nächsten Tagen kommen die Urteile des DFB nach den ausufernden Vorkommnissen beim Pokal-Halbfinale in Stuttgart, dem Auswärtsspiel auf Schalke und dem Finale in Berlin noch einmal eine fast ähnlich hohe Summe dazu. In 21 von 40 Pflichtspielen gab es Verfahren gegen die Eintracht. In aller Regel resultieren die Strafen aus Pyro-Vergehen, jeder Bengalo, das abgebrannt wird, kostet 1000 Euro, „alles, was fliegt“ (Reschke) 3000 Euro. Insgesamt wird die Eintracht knapp unter einer Million Euro an Strafe zahlen müssen.
Unterrang der Nordwestkurve Play-Off-Spiel der Conference-League gesperrt
Eine Summe, die den Klub schmerzt und für die die allermeisten der friedlichen Anhänger keinerlei Verständnis mehr aufbringen. „Wir müssen diese Entwicklung schleunigst zurückdrängen“, sagt Reschke. Es gebe „keine Rechtfertigungen“ für die seit Corona zunehmenden „Feuerwerke“, aber auch keine einfachen Lösungen. Der Idealfall wäre eine „täterbezogene Ahndung“. Was sich im Einzelfall als durchaus schwierig herausstellt. Grundsätzlich aber sei „der Weg des Dialogs und der Kommunikation mit diesen Gruppen vollständig alternativlos.“
Auch die nächste internationale Strafe wird demnächst sichtbar werden: Beim Play-Off-Spiel der Conference-League wird nach einem Urteil der UEFA der Unterrang der Nordwestkurve gesperrt sein. Auch das kostet die Eintracht viel Geld.