Fußballfans dürfen - natürlich nur unter Einhaltung der Corona-Regelungen - wieder zurück ins Station. Wie die Eintracht sich auf die Rückkehr ihrer Fans vorbereitet.
FRANKFURT. Die Zuschauer kehren zurück in die Fußball-Stadien. Die deutsche Nationalmannschaft kann ihre Spiele gegen Frankreich und Portugal bei der Europameisterschaft vor gut 14.000 Zuschauern in der Münchner Arena austragen. Das hat die bayerische Staatsregierung erlaubt. Die Öffnungen gehen in diesen Tagen bis hinunter in die Regionalliga. So werden die Offenbacher Kickers am nächsten Wochenende zum letzten Heimspiel der Saison gegen Mainz 05 3.000 Zuschauer begrüßen. Und natürlich plant auch die Frankfurter Eintracht für die kommende Saison wieder mit der Rückkehr der Fans in die Arena. „Wir sind in der Lage mit einem tauglichen Hygienekonzept bis zu 20.000 ins Stadion zu bringen“, sagt Vorstand Axel Hellmann, „das könnten wir mit den geltenden Abstandsregeln abwickeln.“ Die Konzepte dafür wurden schon im vergangenen September vorgestellt „und wurden seitdem noch einmal verfeinert“.
Voraussetzung für die so sehnlichst erwartete Rückkehr der Fans ist natürlich, dass die Corona-Situation weiter so stabil bleibt wie in die diesen Tagen und Wochen, dass die Impfungen weiter voranschreiten und die Inzidenzen weiter im niedrigen Bereich liegen. Mitte Juni hat die Eintracht einen Gesprächstermin beim Frankfurter Gesundheitsamt. „Dann werden wir die Gesamtentwicklungen und viele Dinge im Detail besprechen“, sagt Hellmann, der bei allen Wünschen und Hoffnungen darauf hinweist, „dass natürlich die letzten Entscheidungen bei der Politik und in unserem Fall auch beim Gesundheitsamt liegt.“ Die Eintracht freilich sei „gut vorbereitet“.
Deutliche Zuschauereinschränkungen bei den Spielen
Trotz der noch unklaren Situation wird die Eintracht für die kommende Spielzeit inklusive Teilnahme an der Europa-League Dauerkarten verkaufen. „Wir werden unsere Dauerkarten in den Markt geben“, kündigte Hellmann an. Genauere Informationen werde es Ende dieses Monats geben. Dass die Eintracht für die letzte Saison mit Zuschauern, 2019/20, 31.000 Dauerkarten verkauft hatte, macht deutlich, wie kompliziert es werden wird, unter den aktuellen Vorgaben eine einigermaßen gerechte Verteilung der Plätze zu bewerkstelligen, zumindest solange es deutliche Zuschauereinschränkungen gibt. Denn von einer vollen Arena mit mehr als 50.000 Zuschauern geht niemand aus. „Zu glauben, dass in der nächsten Spielzeit 51.500 Zuschauer nur mit einem Ticket und einem Bier in der Hand durch die Stadiontore gelassen werden können, vergessen sie es", hatte Hellmann schon vor ein paar Wochen gesagt.
Man müsse aber einen Weg finden, wie man den Zugang von geimpften und getesteten Fans regeln kann. „Da werden der digitale Impfpass, der digitale Nachweis von Testergebnissen und die üblichen Abstandsregeln eine Rolle spielen", erklärte er, „weniger als 15.000 Zuschauer kann ich mir kaum vorstellen“. Das wären immerhin mehr als doppelt so viele wie in der abgelaufenen Saison, als bei zwei Spielen im letzten Herbst Zuschauer zugelassen waren, jeweils 6.500 gegen Bielefeld und Hoffenheim.
Neugebautes „Proficamp“ als Trainingslager
Während die Spieler mit Ausnahme der Europameisterschaftsteilnehmer noch bis Ende des Monats im Urlaub weilen, gibt es für die Führungsspitze des Klubs viel zu tun. Der neue Sportvorstand Markus Krösche wird sich mit dem neuen Trainer Oliver Glasner Anfang dieser Woche über personelle und organisatorische Details austauschen. Da geht es dann unter anderem um den Trainingsauftakt. Die Eintracht plant aktuell (noch) kein Trainingslager, setzt darauf, dass zu Hause optimale Bedingungen zur Vorbereitung auf die Saison herrschen. Dazu soll der Umzug des Lizenzspielerbereichs in das neugebaute „Proficamp“ beitragen.
„Der Profifußball wird zum Trainingsauftakt umziehen können“, sagt Axel Hellmann, „für die Verwaltung dauert es wegen ein paar Kleinigkeiten noch etwas länger.“ Optisch sieht die neue Heimat der Eintracht in unmittelbarer Nähe der Arena schon ziemlich beeindruckend aus. Wappen und Schriftzug prangen öffentlichkeitswirksam an den Fassaden. Hellmann bezeichnet das 35 Millionen-Euro teure Objekt als „Leuchtturmprojekt“ und als „Quantensprung“ für den Klub.
Von Peppi Schmitt