Das nächste Liga-Heimspiel der SGE findet ohne, die Europa-League-Partie am Donnerstag dagegen mit Zuschauern statt. Allerdings gibt es für das Spiel gegen Basel Auflagen.
Frankfurt. Die Entscheidung ist gefallen: Das Europa-League-Heimspiel von Eintracht Frankfurt an diesem Donnerstag (18.55 Uhr) gegen den FC Basel findet mit Publikum statt, das Heim-Duell am Sonntag in der Bundesliga gegen Borussia Mönchengladbach wiederum steigt vor leeren Rängen. Das teilte Stefan Majer, Gesundheitsdezernent der Stadt Frankfurt, am Mittwochmorgen mit. Bei der Partie gegen Basel soll es aber Auflagen geben. Das heißt zum Beispiel: Menschen, die unter einer Erkältung oder anderen Erkrankungen wie Diabetes leiden, sollen nicht in die Commerzbank-Arena kommen. Gleiches gilt für Menschen, die in den vergangenen 14 Tagen in Risikogebieten wie China oder Italien geweilt haben. Zudem muss die Eintracht dafür sorgen, dass eine höhere ärztliche Präsenz und Mehr Notfallstationen vor Ort sind. Auch die Einlasskontrollen werden modifiziert: Geschultes medizinisches Personal, zum Beispiel Sanitäter, beobachten, ob Zuschauer Husten oder Fieber haben. Wer Symptome aufweise, werde angesprochen und noch mal gesondert untersucht. Verweigern dürfe man den Zutritt nicht. Beim Einlass sollen obendrein größere Abstände eingehalten werden. Das bedeutet: Die Eintracht bittet alle Zuschauer darum, früher anzureisen. Eine weitere Maßnahme: Das Dach des Stadions muss offen bleiben.
Die Begegnung ist mit 47.000 Zuschauern ausverkauft. „Wir sind froh, dass gespielt wird“, sagte Eintracht-Vorstandmitglied Axel Hellmann. „Es ist eine reine sachliche Entscheidung. Deswegen akzeptieren wir beide Entscheidungen. Wir sind keine Klinik, nicht das Robert-Koch-Institut, wir können keine medizinischen Einschätzungen treffen. Die Entscheidung liegt komplett bei den Fachleuten“, so Hellmann. „Wir werden alles ermöglichen, um die Auflagen zu erfüllen. Wir appellieren natürlich aber auch die Selbsteinschätzung der Menschen.“ Hellmann erläuterte: „Wer nicht kommen kann oder will, erhält natürlich den Preis für seine Eintrittskarte zurück.“
Majer erklärte, dass die Entscheidung am Donnerstag mit Fans zu spielen, „natürlich ein Grenzfall ist. Wir sind aber dem fachlichen Rat des Gesundheitsamtes gefolgt. Und da gab es keinen Anlass, das Spiel abzusagen oder auf Zuschauer zu verzichten“. René Gottschalk, Leiter des Frankfurter Gesundheitsamtes, erklärte: „35 Fälle in Hessen bei sechs Millionen Einwohnern - das ist schon ein Pfund, um zu sagen, wir spielen ohne Zuschauer. Die statische Wahrscheinlichkeit, sich im Stadion zu infizieren, ist null. Außerdem sind viele Fans aus Basel schon in der Stadt. Was wäre die Folge: Wir müssten den öffentlichen Nahverkehr dicht machen, genauso Restaurants. Prinzipiell zu sagen, wir sagen alle Veranstaltungen mit über 1000 Menschen, macht das öffentliche Leben kaputt.“ Gottschalk betonte gleichzeitig: „Wenn sich die Lage ändert, werden wir natürlich handeln - auch am Donnerstag noch.“
Am Sonntag sei die Situation eine andere, schließlich gebe es in Nordrhein-Westfalen wesentlich mehr Fälle, so Majer.
Mit Blick auf die kommenden Bundesliga-Spieltage sagte Hellmann: „Am Montag sitzt die Liga mit allen Klubs zusammen. Ich denke, diesen Spieltag werden wir noch ausführen, danach müssen wir weiterschauen.“