Champions League: Das gilt für Eintracht-Fans in Marseille

aus Eintracht Frankfurt

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Die Fans der Eintracht müssen in Marseille einige Regeln beachten. Foto: dpa

Das Champions-League-Hinspiel in Marseille steht an. Doch auf die Fans von Eintracht Frankfurt warten viele Einschränkungen. Der Klub empfiehlt etwa, das Hafen-Gebiet zu meiden.

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MARSEILLE. Für die Fans der Frankfurter Eintracht ist die Reise nach Marseille mindestens eine genauso große Herausforderung wie für die Mannschaft. Die Stadt Marseille hat es mit Verordnungen allen Gästen-Anhängern so schwer wie möglich gemacht, die Tage an der so schönen Cote d'Azur zu genießen. In vier zentral gelegenen Stadtvierteln ist das Tragen von Frankfurter Fan-Kleidung ab dem Tag vor dem Spiel ebenso verboten wie das Singen von Fan-Liedern. Wer sich als Eintracht-Anhänger zu erkennen gibt, muss mit Konsequenzen rechnen. Die Eintracht selbst warnte in einem Rundschreiben an alle Ticket-Inhaber zudem ausdrücklich davor, den Bereich rund um den alten Hafen zu betreten. Am Spieltag ist die direkte Anreise zum „Stade Velodrome“ nur in bereitgestellten Bussen erlaubt, der individuelle Weg zum Stadion per Metro oder sogar zu Fuß ist verboten. Die Kontrollen an den Eingängen werden direkt von der Polizei durchgeführt.

An Fußballfeste wie in Sevilla oder Barcelona ist also nicht zu denken. Die Maßnahmen, die die politisch Verantwortlichen in Marseille getroffen haben, haben eine wenig schöne Vorgeschichte. Als die Frankfurter vor vier Jahren zum Europa-League-Spiel in Marseille antraten, war das Stadion komplett gesperrt. Die UEFA hatte Olympique mit einem Geisterspiel bestraft. Die Eintracht-Fans wurden damit gleich mitbestraft, weil auch keine Gäste-Fans zugelassen wurden. Die Stadtverwaltung in Marseille hat damals zudem ein komplettes Aufenthaltsverbot für Frankfurter Fans im gesamten Stadtgebiet verhängt. Die Eintracht leitete juristische Schritte ein. „Das ist ein völlig unangemessener und rechtsstaatlich hochgradig bedenklicher Eingriff in die Rechte eines jeden Einzelnen", kommentierte Vorstand Axel Hellmann 2018. Inzwischen ist klargestellt: Das Betretungsverbot war sogar rechtswidrig, wie das Verwaltungsgericht Marseille im Dezember 2021 entschied.

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Stadt verhängt erneut tiefgreifende Einschränkungen

Was die Stadt Marseille nicht daran hindert, erneut tiefgreifende Einschränkungen zu verhängen. Freilich: In Frankreich sind nach dem Auftritt des 1.FC Köln vor einer Woche in Nizza alle sensibilisiert, denn es gab nicht nur Randale im Stadion mit Schwerverletzten, sondern die Kölner Fans hatten bei einem Fanmarsch durch die Stadt auch eine Schneise der Verwüstung und Vermüllung hinterlassen.

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So richtig viel Spaß werden die bis zu 5000 Frankfurter Anhänger, offiziell sind 3500 Karten nach Frankfurt gegangen, beim ersten Champions-League-Auswärtsspiel also nicht haben, zumindest nicht, wenn sie sich zu erkennen geben. Ein Strandbesuch im noch immer hochsommerlichen Südfrankreich muss aber nicht ausfallen, ohne Fanbekleidung ist er möglich. Und in Stadionnähe ist es womöglich auch besser, nicht besonders auffällig aufzutreten. Denn die Fans von Olympique sind berüchtigt.

Die Eintracht hat auch ein ureigenes Interesse, dass alles friedlich bleibt. Denn die Hessen spielen nach mehreren Pyro-Vergehen schon lange auf Bewährung. Beim nächsten Verstoß droht wieder einmal ein Spiel vor leeren Rängen. UEFA-Präsident Ceferin habe ihm deutlich mitgeteilt, dass es bei einem weiteren Vorfall zu einem Geisterspiel in Frankfurt kommen wird, hat Eintracht-Präsident Peter Fischer berichtet.

Von Peppi Schmitt