SG Odin Wald-Michelbach: Präzise wie ein Uhrwerk

Souverän ist anders: Sowohl die KSG Mitlechtern (links Felix Hohrein) als auch der FV Biblis (Lucas Schestag klärt für Torhüter Felix Heiligenthal) können auf dem Abstiegs-Relegationsrang überwintern, wenn sie ihren Aufgaben gegen Eintracht Wald-Michelbach II (FV) und beim SV Unter-Flockenbach II (KSG) nicht lösen. © Dagmar Jährling

Kreisoberliga: Mit einem so großen Vorsprung an der Spitze haben auch die Wald-Michelbacher nicht gerechnet. Jetzt kommt der TV Lampertheim, der weiß, wie man gegen Odin gewinnt.

Anzeige

BERGSTRASSE. BergstraßeFußball-Kreisoberligist TV Lampertheim kann nicht nur gegen Mannschaften aus dem hinteren Tabellendrittel gewinnen. Siegen gegen den SV Fürth (1:0) und Lörzenbach (3:0) folgte nun ein 4:1 über den Vierten FC Alemannia Groß-Rohrheim, der durch die Niederlage einen Rang abrutschte. Für Frank Willhardt, den Pressesprecher des TVL, kein Zufall: "Das, was wir da taktisch und spielerisch ablieferten, war schon große Klasse."

Große Klasse wird der TV im letzten Spiel des Jahres brauchen, denn es geht zum Spitzenreiter SG Odin Wald-Michelbach. Willhardt ist unaufgeregt: "Der Gegner steht vorne und will aufsteigen. Also steht er unter Druck." Willhardt ("wir haben schon jetzt 22 Punkte und werden nicht absteigen") versprüht Zuversicht. Zum einen ist Leistungsträger Marc Schader nach Rotsperre wieder dabei, und zum zweiten weiß Lampertheim, wie man gegen die Überwälder gewinnt. Ihre bislang einzige Niederlage kassierte die SG Odin ausgerechnet gegen den TV (1:3).

Nach dem 3:1-Derbysieg gegen Eintracht Wald-Michelbach II ist bei Spitzenreiter SG Odin bei sechs Punkten Vorsprung auf Verfolger SG Unter-Abtsteinach die Fußballwelt in Ordnung. Von einem klaren Signal in Richtung Meisterschaftskurs will Trainer Nino Garotti aber nichts hören. Dafür sei es noch zu früh, noch zu viele Runden zu spielen. Dennoch lässt der Übungsleiter nicht unerwähnt, dass seine Elf so präzise laufe wie ein Uhrwerk. Mit einem so deutlichen Vorsprung vor dem Verfolgerfeld habe auch wir nicht gerechnet. Vom Punktebonus nichts einbüßen wollen die Überwälder gegen den TV Lampertheim. "Nach einer grundlegend schlechten Leistung wie beim 1:3 aus der Vorrunde muss nun ein Sieg her", fordert Garotti. Auch gegen den VfL Birkenau (1:1) konnte die KSG Mitlechtern nicht gewinnen, und so wartet die Mannschaft von Trainer Ronny Sauer seit elf Spieltagen auf ein Erfolgserlebnis. Dennoch erkannte KSG-Pressesprecher Achim Tremper beim 1:1 gegen Birkenau den Schritt nach vorne: "Wie gegen Biblis waren wir besser. Wir wissen, dass wir trotz dieser Serie etliche Male gut gespielt und den Sieg nur knapp verpasst haben." Beim Tabellennachbarn SV Unter-Flockenbach II soll für den Zwölften nun mehr als nur ein Punkt herausspringen.

Anzeige

Hochmotiviert wollte Hamza Elezovic, Trainer des SV Fürth, seine Mannschaft in der Partie beim Zweiten SG Unter-Abtsteinach sehen. Routinierter und abgebrühter war allerdings die SGU, die 5:1 siegte und dafür sorgte, dass der SV Fürth zum dritten Mal in Serie ohne Erfolg blieb. Bei bislang 21 Zählern brauchen sich die Fürther vor dem Heimspiel gegen die SSG Einhausen dennoch keine Sorgen zu machen.

Anders gestaltet sich die Situation am Tabellenende. Dort gab es einzig für die SG Azzurri/Olympia Lampertheim mit dem 4:3-Erfolg im Kellerduell gegen den Drittletzten FV Biblis Grund zu feiern. Kurios dabei: In Unterzahl erzielte die SG den Siegtreffer, was Trainer Giovanni Marino einen Stein vom Herzen fallen ließ: "Das war der Befreiungsschlag, den wir brauchten. Jetzt können wir etwas beruhigter in die Winterpause gehen." Nicht abgeschrieben hat Marino seine Elf vor der Partie beim VfL Birkenau: "Jetzt, da sich meine Mannschaft gefangen hat, ist auch in Birkenau ein Punkt drin."

Aufsteiger einmal mehr Spieltags-Verlierer

Die Verlierer der vorletzten Spielrunde vor der Pause waren wieder einmal die Aufsteiger FV Biblis und SV Lörzenbach. Das 3:4 gegen Lampertheim bezeichnete FV-Trainer Thorsten Schnitzer als "absoluten Rückschlag". Nach sieben Spielen ohne Erfolg redet Schnitzer nicht um den heißen Brei herum: "Wir sind in einer Krise und müssen jetzt im Heimspiel gegen Eintracht Wald-Michelbach II wirklich alles raushauen. Keiner rechnet mehr mit uns. Aber vielleicht liegt gerade darin unsere Chance."