Djibril Sow will auch im Eintracht-Mittelfeld gesetzt sein
Djibril Sow will sich seinen Stammplatz bei Eintracht Frankfurt wieder erkämpfen. An den kommenden Gegner Union Berlin hat der Schweizer Nationalspieler gute Erinnerungen.
Von Peppi Schmitt
Im Schweizer Nationaltrikot gesetzt, bei der Eintracht in dieser Saison meist nur mit Kurzeinsätzen: Djibril Sow (re.).
(Foto: dpa)
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FRANKFURT - Djibril Sow gehört zu jenen Spielern der Frankfurter Eintracht, die in dieser Spielzeit viel Geduld aufbringen mussten. Nach 29 Einsätzen in seiner Debütsaison sollte für den für neun Millionen Euro aus Bern verpflichteten Schweizer in seinem zweiten Jahr alles noch viel besser werden. Er wollte seine Qualitäten, „dynamisches Spiel, Laufstärke, Aggressivität in Zweikämpfen“, wie er selbst sagt, noch besser einbringen. Doch das Gegenteil ist eingetreten, der Stammplatz ist futsch. Bis zum achten Spieltag musste der Schweizer Nationalspieler warten, ehe er am vergangenen Samstag gegen Leipzig zum ersten Mal in der Anfangsformation gestanden und dann auch neunzig Minuten durchgespielt hat. Zuvor war er nur Teilzeitkraft mit drei Einwechslungen.
Der Frust über die Nichtberücksichtigung habe ihn nicht demoralisiert, sondern „angespornt“, sagt der 23-Jährige. „Wenn man lange nicht spielt, ist es nicht einfach, reinzukommen“, sagte Sow, „ich denke, ich kann auf der Leistung gegen Leipzig aufbauen.“ Ob das reicht, auch beim Auswärtsspiel am Samstag (15.30 Uhr) bei Union Berlin wieder in der Anfangself zu stehen, ist offen. Zwar hat Adi Hütter, Trainer des hessischen Fußball-Bundesligisten, deutlich gemacht, dass seine Mannschaftsführung darauf aufbaut, jedem einzelnen seiner Spieler Vertrauen zu schenken, aber gerade im Mittelfeld geht es bei der Eintracht ziemlich eng zu.
Momentan bleibt nur Platz neben Ilsanker und Rode
Als einziger gesetzter Spieler gilt Sebastian Rode, der nach einer zweiwöchigen Verletzungspause wieder zurückkehrt. Zuletzt hatte auch Stefan Ilsanker in seiner Rolle als „Sechser“ einen Dauer-Stammplatz, den er mit einer überragenden Leistung gegen Leipzig untermauert hat. „Der Trainer will einen echten Sechser in seinem System“, sagt Sow und weiß, dass dies Ilsanker ist. Für ihn bleibt also neben dem Österreicher und neben Rode nur in bestimmten Spielsystemen ein Platz.
Sow ist ein sensibler Spieler, freilich auch mit Selbstvertrauen ausgestattet. Die Länderspiele mit der Schweiz haben ihm in den vergangenen Wochen viel geholfen, die Enttäuschungen in Frankfurt mental zu verarbeiten. Bei den Eidgenossen ist er im Gegensatz zum Verein nämlich gesetzt und ein sicherer Kandidat für die Europameisterschaft im nächsten Jahr. Zweifel an seiner beruflichen Ortswahl sind bei ihm trotz der emotionalen Berg- und Talfahrt zwischen Nationalmannschaft und Klub in den vergangenen Monaten nie aufgekommen.
Abwanderungsgedanken habe es keine gegeben. Der Wechsel zur Eintracht sei ein „logischer und guter Schritt“ gewesen, versichert er. „Ich finde, dass ist der richtige Verein für mich, weil es ein geiler Verein ist.“ Sein Vertrag läuft bis 2024 und er will ihn erfüllen. Sogar dem schlechten Auftakt in diese Saison kann er noch etwas Gutes abgewinnen. Sow: „Ich bin auch dankbar für diese Phase, das kann mich stärker machen, wenn ich da rauskomme, bin ich noch stolzer.“
An das vergangene Auswärtsspiel bei Union hat er gute Erinnerungen. Beim 2:1-Sieg zeigte er seine beste Leistung für Frankfurt. „Wenn wir eine super Mannschaftsleistung auf den Platz bringen, wird es für Union sehr, sehr schwer, uns zu schlagen“, sagt er. Die Eintracht fahre in die Hauptstadt mit dem festen Ziel, drei Punkte zu holen. Von den vielen Unentschieden habe die Mannschaft nämlich die Nase voll. „Die Qualität ist da für mehr als den elften Tabellenplatz“, sagt Sow. „Aber reden bringt nichts, wir müssen es auf den Platz bringen.“