Nach dem 0:1 beim FSV Frankfurt geht der Blick des SV Darmstadt 98 in Richtung Hannover 96 mit seinem neuen Trainer Kenan Kocak.
Von Jens-Jörg Wannemacher
Leiter Sportredaktion Südhessen
Bei der 0:1-Niederlage im Testspiel beim FSV Frankfurt (links Alban Lekaj) bekamen beim SV Darmstadt 98 auch Spieler aus der zweiten Reihe wie Ensar Arslan eine Einsatzchance. Foto: Jan Hübner
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FRANKFURT - Auch das zweite Testspiel des Fußball-Zweitligisten SV Darmstadt 98 in der Länderspielpause ging verloren. Beim Regionalligisten FSV Frankfurt gab es am Dienstagabend eine 0:1-Niederlage, nachdem die Lilien am Freitag bereits beim FSV Mainz 05 mit 1:2 als Verlierer vom Platz gegangen waren. Es war über weite Strecken eine - aus Darmstädter Sicht - trostlose Partie. "Das Ergebnis war zweitrangig. Wir wollten ein gutes Spiel machen, das ist uns auf einem schwer bespielbaren Rasen in der ersten Halbzeit nicht so gelungen. In der zweiten Halbzeit haben wir es besser gemacht, aber es war im Endeffekt wichtig, dass die Jungs, die in letzter Zeit weniger gespielt haben, ihre Spielminuten bekommen haben. Und dass wir über die U19-Spieler einen Überblick bekommen haben", sagte Trainer Dimitrios Grammozis. Wichtige Erkenntnisse dürfte er keine gewonnen haben.
Er setzte in Frankfurt auf eine Mischung aus Stammpersonal, Spielern aus der zweiten Reihe sowie drei A-Jugendlichen. "Wir haben nicht so aggressiv gespielt, wie es sein sollte. Unterklassige Fußballer können auch kicken. Vor allem, wenn man ihnen zu viel Platz lässt", befand Grammozis. Zu viel Platz hatten sie bereits in der 13. Minute, als ein weiter Pass bei Timo Kunert landete, dessen präzise Flanke der ebenfalls freistehende Arif Güclü zum 1:0 einköpfte. "Die waren richtig heiß", sagte Grammozis zur Vorstellung des abstiegsbedrohten Regionalligisten.
Ausfall von Matthias Wittek schmerzlich
"Heiß" war seine Mannschaft zunächst nicht, auch wenn sich die ein oder andere Chance ergab. Grammozis: "Das war alles zu langsam. Dann ist es eben schwer, sich durchzuspielen." Viel besser wurde es im zweiten Durchgang nicht. Zwei gute Chancen resultierten aus Standardsituationen. In der 46. Minute wurde Patric Pfeiffer zwei Mal abgeblockt, einen Freistoß von Tobias Kempe parierte FSV-Torhüter Jannik Kraft (65.). Die beste Ausgleichschance vergab Ensar Arslan, der in der 84. Minute den Ball aus zehn Metern übers Tor schaufelte. Zuvor hätten die Frankfurter allerdings durch Mirco Born auch auf 2:0 erhöhen können (80.).
Schmerzlich ist für den SV 98 der Ausfall von Matthias Wittek, der sich am Freitag gegen Mainz schwer am Knie verletzte und wohl für den Rest der Saison ausfällt. "Das ist schon brutal. Er hatte in dieser Saison zwar nur wenig Spielminuten, ist aber für die Mannschaft von der Einstellung und seiner Persönlichkeit ein wichtiger Bestandteil. Mal sehen, wie wir das auffangen." Grammozis sieht den Kader aber breit genug aufgestellt. "Patrick Herrmann ist gelernter Innenverteidiger, auch Victor Palsson könnte die Position übernehmen." Ober eben wie in Frankfurt Patric Pfeiffer.
Am Montag bei Hannover 96
Für den SV Darmstadt 98 geht es in der Zweiten Liga erst am Montag bei Hannover 96 weiter. Es ist die zweite Montagspartie der Lilien in dieser Saison. Die erste ging gründlich daneben: Nach einer desolaten Leistung verloren die Darmstädter in Osnabrück mit 0:4. Es ist der Auftakt in eine kitzlige Phase. Die mit großen Ambitionen in die Saison gegangenen Niedersachsen haben nach verkorkstem Saisonstart den Trainer gewechselt. Kenan Kocak gibt am Montag als Nachfolger von Mirko Slomka sein Debüt an der Seitenlinie der Hannoveraner.
Vor der Winterpause treffen die Darmstädter zudem noch auf die drei Spitzenteams Arminia Bielefeld, Hamburger SV, VfB Stuttgart sowie den Tabellenletzten Wehen Wiesbaden. Diese Partien werden richtungsweisend sein.