Der SV Darmstadt 98 verliert 1:2 bei Fortuna Düsseldorf und muss jetzt warten, was die Konkurrenz am Wochenende macht. Die ersten zehn Minuten entscheiden die Partie.
Von Jan Felber
Sportredakteur
Der Düsseldorfer Emmanuel Iyoha (l) und der Darmstädter Thomas Poppler Isherwood kämpfen um den Ball.
(Foto: Roland Weihrauch/dpa)
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DÜSSELDORF - Der SV Darmstadt 98 hat im Aufstiegskampf der Zweiten Fußball-Bundesliga einen Rückschlag hinnehmen müssen: Bei Fortuna Düsseldorf verloren die Lilien am Freitagabend mit 1:2 (0:2). Entscheidend waren die ersten zehn Minuten – da hatten die Gastgeber schon zweimal getroffen.
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Lilien-Trainer Torsten Lieberknecht hatte – nicht überraschend freilich – auf Wechsel in der Startformation verzichtet. Warum auch? Schließlich hatte es zuletzt ein fulminantes 6:0 gegen Erzgebirge Aue gegeben. Bei Fortuna Düsseldorf fehlte zudem Stürmer Rouwen Hennings (muskuläre Probleme), was eigentlich eine erhebliche Schwächung für die Gastgeber bedeutete. Immerhin hatte Hennings beim 3:1-Hinspielerfolg in Darmstadt doppelt getroffen.
Es ging trotzdem richtig schlecht los für die Lilien. Felix Klaus setzte sich auf der rechten Seite durch, sein Pass landete genau beim völlig unbedrängten Emmanuel Iyoha – und der setzte den Ball platziert in die linke Ecke (3.). Da war Lilien-Torwart Marcel Schuhen machtlos. Zwei Minuten später hätte es gut und gerne auch schon 2:0 für die Fortuna stehen können, doch Matthias Zimmermanns Schuss flog am Tor vorbei (5.). Durchatmen war angesagt.
Lange war das jedoch nicht möglich, denn die Düsseldorfer machten einfach weiter – und kurz darauf auch das 2:0. Ein ganz starker Konter führte zu diesem Treffer, eingeleitet erneut von Felix Klaus. Nach dessen Pass stand diesmal Matthias Zimmermann völlig frei im Strafraum und hatte dann auch keinerlei Mühe. 2:0 nach zehn Minuten – das war mal so richtig bitter. Die Düsseldorfer hatten in der Anfangsphase derart viel Platz, wie sie es selbst wohl nicht kennen – und das nutzten sie zweimal eiskalt aus.
Die Lilien kreierten in der Folge allemal Halbchancen – wirklich gefährlich wurde es nicht. Der emsige Felix Klaus hatte auf der Gegenseite Pech, als er den Pfosten traf – wäre da das 3:0 gefallen, wäre es das wohl schon nach einer halben Stunde gewesen (30.). Darmstadt mühte sich, fand aber nicht so richtig ins Spiel. Und wenn es mal vielversprechend wurde, traf man die falsche Entscheidung. Doch dann hatte Phillip Tietz Sekunden vor der Pause doch den Anschlusstreffer auf dem Fuß: Sein Versuch aus kurzer Distanz flog übers Tor – den muss ein Stürmer vielleicht einfach mal machen (45.).
Nach der Pause brachte Lieberknecht drei frische Kräfte: Emir Karic, Marvin Mehlem und Jannik Müller ersetzten Braydon Manu, Thomas Isherwood und Tim Skarke. Fortan agierte in der Abwehr eine Dreierkette mit Klaus Gjasula im Zentrum, was die Grundausrichtung deutlich offensiver werden ließ. Das zahlte sich aus, der SV 98 übernahm das Kommando. Mehlem prüfte Fortuna-Torwart Florian Kastenmeier mit einem strammen Schuss, der Torwart parierte diesen gerade noch so zur Ecke (52.).
Fünf Minuten später gab es Strafstoß für die Lilien: Kastenmeier brachte Luca Pfeiffer zu Fall, wobei sich der Schlussmann sogar noch selbst verletzte, weil er dessen Knie ins Gesicht bekommen hatte. Er konnte aber weitermachen – und musste nach Kempes Elfmeter den Ball aus dem Netz holen. Nur noch 2:1 – die Lilien lebten wieder (60.). Tietz hätte 60 Sekunden später ausgleichen können, doch Kastenmeier parierte stark (61.).
Es war ein intensives Spiel, es war unglaublich spannend. Die Gastgeber lauerten auf Konter, die Lilien machten - noch - nicht komplett auf. Und alle Lilien-Fans unter den 31622 Zuschauern wussten: Es könnten wirklich die entscheidenden Minuten dieser Saison angebrochen sein. Der eingewechselte Mathias Honsak verpasste jedoch um wenige Zentimeter vor dem Tor das 2:2 (80.), Schuhen rettete gegen den gerade erst eingewechselten Thomas Pledl (87.). Düsseldorfs Daniel Ginczek sah wegen Nachtretens gegen Gjasula glatt Rot, Gjasula für sein Foul zuvor Gelb-Rot (88.).
Fünf Minuten Nachspielzeit gab es obendrauf – es nützte nichts mehr.