Vergleich in Abstiegszone der Kreisoberliga Dieburg/Odenwald
Die Odenwälder Kreisoberligisten TSV Neustadt und TV Fränkisch-Crumbach wollen mit einem Erfolgserlebnis in die Rückrunde starten.
Von Susanne Müller
Torjubel bei den Fränkisch-Crumbachern im Spiel gegen den KSV Reichelsheim, die in der Kreisoberliga an diesem Sonntag beim TSV Neustadt zu Gast sind.
(Foto: Fernando Baptista)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
DIEBURG/ODENWALD - Zum Auftakt der Rückrunde in der Fußball-Kreisoberliga Dieburg/Odenwald empfängt der TSV Neustadt am Sonntag (17.) um 14.45 Uhr den TV Fränkisch-Crumbach zum Kellerduell. Zeitgleich ist die SG Sandbach beim SV Lützel-Wiebelsbach zu Gast.
Sowohl für den Tabellenletzten TSV Neustadt als auch für den Vorletzten TV Fränkisch-Crumbach war die gerade abgelaufene Hinrunde eine zum Vergessen. Während Neustadt nach den Vorfällen rund um die Prügel-Eskapaden einiger Ex-Spieler im Sommer und den damit einhergehenden Abgängen von Trainer und mehreren Spielern qualitativ stark dezimiert in die Saison gestartet war, erwischte es die ambitionierten Fränkisch-Crumbacher in den darauffolgenden Wochen mit Ausfällen von Leistungsträgern am Fließband (allein drei Kreuzbandrisse). Es folgten 13 Niederlagen aus 15 Spielen auf Neustädter Seite (ein Sieg) sowie elf Pleiten aufseiten Fränkisch-Crumbachs in 14 Spielen (zwei Siege). Bei sieben beziehungsweise vier Punkten Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz haben dennoch beide Teams in der Rückrunde weiterhin die Chance auf den Klassenerhalt.
„Die Lage hat sich nicht verbessert, aber wir sind noch nicht verzweifelt“, bleibt Neustadts Abteilungsleiter Thomas Bernig auch weiterhin optimistisch. „Wir sind noch nicht so weit abgeschlagen. Drei Punkte sind gar nichts.“ Mit diesen drei Punkten würde der TSV immerhin mit Fränkisch-Crumbach gleichziehen. „Es wäre wünschenswert, diese drei Punkte auch gleich am Sonntag zu holen“, schmunzelt Bernig mit Blick auf das kommende Spiel gegen den TV, „aber das will Fränkisch-Crumbach ja auch“. Optimistisch stimmt Neustadt zudem der letzte Auftritt gegen den Tabellendritten aus Sandbach, der sich bei seinem 3:1-Sieg mehr anstrengen musste als geplant. „Gegen Sandbach hätten wir mindestens einen Punkt holen müssen. Wir haben tiefer gestanden und gut verteidigt, aber unglückliche Gegentore kassiert und selbst die Dinger nicht rein gemacht. Das Spiel war in Ordnung, aber wir belohnen uns nicht“, erklärt Bernig, der parallel zur laufenden Saison weiter auf der Suche nach einem neuen Spielertrainer ist.
Für Sonntag hofft der Abteilungsleiter auch auf etwas mehr Glück: „Fränkisch-Crumbach ist in dieser Saison auch nicht so stabil. Vielleicht sind sie am Sonntag wieder ein bisschen schlechter drauf. Sie sind ein Mitkonkurrent um den Abstieg und von dem, was man so hört, wird das im Winter auch nicht besser. Insofern wären drei Punkte Gold wert und der direkte Anschluss nach oben wieder hergestellt.“ Und bange ist Bernig keineswegs, „wenn wir wieder so eine Leistung abrufen können wie gegen Sandbach“. Das Hinspiel gewann Fränkisch-Crumbach immerhin nur knapp mit 3:2.
Alles andere als in Abstiegsgefahr schwebt in dieser Saison der SV Lützel-Wiebelsbach. Mit 20 Punkten zur Halbzeit liegt die Mannschaft von Spielertrainer Percy Schwinn souverän auf 40-Punkte-Kurs – für den SV ein gänzlich „ungewohntes Gefühl, wenn man sich die letzten drei Jahre anschaut“, gibt Schwinn zu, dessen Team in der Hinrunde der vergangenen Saison gerade einmal zwölf Zähler gesammelt hatte. „So ist das deutlich stressfreier. So kann es weitergehen“, sagt der Spielertrainer, der immer wieder ausdrücklich die Einstellung seiner jungen Mannschaft lobt: „Die Stimmung war auch in den letzten Jahren nie schlecht bei uns, aber jetzt ist sie umso besser. Dass die Jungs zusammen da raus kommen, wenn es mal nicht so läuft, spricht für den Charakter der Mannschaft.“ Vor allem die Integration der jungen Spieler gelinge in Lützel-Wiebelsbach besonders gut. So haben sich die jungen Marc Gärtner und Istek Berkay inzwischen zu Stammspielern entwickelt, die „vor Spielfreude nur so sprühen“. Hinzu kommt mit Etienne Backes ein weiterer Youngster und mit dem treffsicheren Julian Rudel (8 Tore) sowie Spielertrainer Johannes Zipp zwei Akteure, welche „die Qualität ungemein stärken“. Und letztlich sind da noch die Routiniers Sebastian Amend (12 Tore) und Christoph Raab. „Sebastian hat einen richtig guten Lauf. Er wird seinen eigenen Tor-Rekord brechen. Und Christoph ist eine Maschine. Er gewinnt fast 100 Prozent seiner Zweikämpfe“, lobt Schwinn.
Entsprechend gibt es am Sonntag für den SV nur eine Richtung, wenn der Tabellendritte SG Sandbach zu Gast ist: „Ich will gewinnen“, stellt Schwinn klar. „Wir haben in der Hinrunde ein Riesenspiel gemacht, leider mit einem unrühmlichen Ende. Das war ein richtig gutes, von Offensivfußball geprägtes Kreisoberliga-Spiel“, erinnert sich Percy Schwinn noch an die knappe 4:5-Niederlage Anfang August. Die Lützelbacher müssen am Sonntag lediglich auf Luca Olt (Schambeinentzündung) und Sascha Amend (Gesichtsverletzung) verzichten. Nach ihren Sperren kehren Zipp und Herrschaft dagegen wieder zurück in den Kader.