BERGSTRASSE - Was Darmstadt 98 im Großen, das ist der VfR Bürstadt im Kleinen: Beide haben zwölf Punkte, und beide brauchen im Kampf um den Ligaverbleib ein kleines Wunder. So sieht es auch Karl-Heinz Göbel, der seit der Winterpause den Fußball-Kreisoberligtisen VfR trainiert. Göbel macht vor dem Heimspiel gegen den FC Starkenburgia Heppenheim klar: „30 bis 35 Punkte werden wir holen müssen. Das wird schwierig genug.“
Schwierig war auch die Situation des VfR in der Vorbereitung In Ermangelung einer Flutlichtanlage mussten die Bürstädter auf das Sportgelände des FV Hofheim ausweichen, konnten da aber erst ab 20 Uhr trainieren. Angst vor der heiklen Aufgabe ist dem erfahrenen Karl-Heinz Göbel, der unter anderem auch schon den Gruppenligisten Sportfreunde Heppenheim trainierte, nicht: „Ich bin in Bürstadt den Job angegangen, um all meine Erfahrung und Wissen dem Verein im Kampf um den Klassenerhalt zur Verfügung zu stellen.“
Mit dem FC Starkenburgia kommt ein Gegner nach Bürstadt, der nach Ansicht Göbels durchaus schlagbar ist: „Die Heppenheimer überraschen dadurch, dass sie zur Winterpause so weit hinten stehen. Ein Heimsieg ist das Ziel.“
In der Tabelle rangieren die Kreisstädter mit sechs Punkten mehr auf dem Konto auf dem 13. Platz. Die Probleme der Heppenheimer benannte Spielauschussvorsitzender Jan Harder im Fupa-Wintercheck: „Unsere Ausbeute in beiden Mannschaftsteilen stimmt nicht. Wir kassieren zu viele Tore, während wir in der Offensive zu wenige Treffer erzielen. Das macht es derzeit schwierig, Punkte zu holen. Unser primäres Ziel sollte sein, mindestens eines von beiden Problemen in den Griff zu bekommen.“
Dass das klappt, ist Heppenheims Trainer Uwe Bertsch, über dessen sportliche Zukunft noch Unklarheit herrscht, optimistisch. Mit dem Verlauf der Vorbereitung zumindest ist Bertsch zufrieden: „Erstmals konnten wir alle Trainingseinheiten und Testspiele durchziehen. Es gab keine Ausfälle.“ In fünf Tests gab es vier Siege. „Im Spiel nach vorne haben wir gut gearbeitet“, stellt Bertsch fest. Wie für seinen Trainerkollegen Göbel zählt für ihn im ersten Pflichtspiel nur ein Sieg.
Unstimmigkeiten mit dem Anatolia-Vorstand
Nedim Özbek, Trainer des Überraschungszweiten Anatolia Birkenau, hört nach der Saison auf. „Wir bedauern, dass er nicht weitermacht“, sagt Anatolia-Abteilungsleiter Murat Cin. Als Grund für das Ende seines Engagenemts gibt der Meistertrainer Unstimmigkeiten mit dem Vorstand an. Man habe in gewissen Punkten nicht immer an einem Strang ziehen können. Zudem sei es nach wie vor schwierig, Spieler für den Verein zu gewinnen. „Dadurch wird es schwer, unseren Tabellenplatz zu verteidigen“, klagt Özbek. Noch immer spielt Birkenau als einer der letzten Vereine in Südhessen auf einem Hartplatz. Ziel sei es nun, möglichst lange oben mitzuspielen und die Chance auf den Aufstieg zu wahren. Sportlich möchte sich Özbek künftig einer anderen Aufgabe widmen.
Ungeachtet dessen gastiert Birkenau im Spitzenspiel bei Klassenprimus SV Unter-Flockenbach. Brisant: Die Anatolia ist die einzige Mannschaft, die dem SVU bisher eine Niederlage beibrachte. Cin weiß: „Der 2:1-Sieg aus der Hinrunde hat gezeigt, dass auch der SV Flockenbach nicht unschlagbar ist. Vielleicht können wir erneut überraschen.“