Die Aufstiegsspiele sind das Ziel des VfL Bensheim
Die ambitionierten Basketballer, ranghöchste Mannschaft im Kreis Bergstraße, rechnen mit der Fortsetzung der Regionalliga-Runde. Die komplette Mannschaft steht bereit.
Bensheims Basketballer (unterm Korb, von links: Julian Lexa, Yann Gröhlich, Tilman Isensee) wollen trotz Pandemie hoch hinaus.
(Foto: Thomas Neu)
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BENSHEIM - (eh/ü). Die Regionalliga-Basketballer des VfL Bensheim befinden sich seit Monaten in der Warteschleife. Der Trainings- und Spielbetrieb ist wegen des Corona-Lockdowns wie bei allen Amateur-Sportlern ausgesetzt. Durch die Lockerungen des Anfang März beschlossenen Stufenplans der Bundesregierung sehen die VfL-Cracks nun aber Licht am Ende des Tunnels: Zumindest das Training kann bei Einhaltung der Corona-Schutzregelungen wieder aufgenommen werden. „Das ist für uns ein echter Aufheller“, sagt Christian Roth, Leiter der Abteilung Basketball beim VfL, zu dieser Perspektive.
Die derzeit gültigen Regelungen bedeuten angewandt auf das Basketballtraining des Regionalliga-Teams des VfL Bensheim: Auf sechs jeweils mit einem Korb ausgestatteten Trainingsparzellen kann unter Einhaltung der behördlichen Maßgaben in der Halle am Weiherhaus geübt werden, wie Christian Roth überschlagen hat. Da der VfL-Kader allerdings keine Spieler aufweist, die aus dem gleichen Hausstand kommen, können sich jeweils nur zwei Basketballer eine Spielfläche teilen. Diese zwei Akteure aus zwei Hausständen sollen die Einheiten für die Geltungsdauer der aktuellen Vorschriften stets gemeinsam absolvieren, eine Vermischung der Trainingsgruppen vermieden werden.
Roth hält dieses Prozedere grundsätzlich für praktikabel. Sofort loslegen mit den Übungsstunden wird der VfL indes nicht: „Wir wollen nichts überstürzen.“ Die allgemeinen Planungen sollen verfeinert, das Hygienekonzept angepasst, die Einbahnstraßenregelung für den Zutritt und das Verlassen der Halle erarbeitet werden. „Wir sind bereit, viel auf uns zu nehmen, um die Vorgaben zu erfüllen“, sagt Roth. Diese Bereitschaft habe allerdings Grenzen. Sollten beispielsweise aufgrund steigender Inzidenz negative Selbst- oder Schnelltest vor jeder Einheit erforderlich sein, würde der VfL das Trainings nicht aufnehmen.
VEREINE DÜRFEN WIEDER IN DIE HALLEN
Das Landratsamt hat die Bergsträßer Sportvereine unlängst über die Öffnung der Sportstätten zum vergangenen Montag informiert. Die kreiseigenen sowie die kommunalen Sporthallen sollen „für den Sportbetrieb im Rahmen der Corona-Kontakt- und Betriebsbeschränkungs-Verordnung ... mit einem ... Hygienekonzept freigegeben“, heißt es in der Mitteilung von der Kreisverwaltung. Die Sportanlagen können „gleichzeitig von mehreren aktiven Personen und Gruppen von bis zu fünf Personen aus zwei Hausständen genutzt“ werden. Gewährleistet müsse sein, „dass sich die Gruppen während der Sportausübung in verschiedenen, mindestens drei Meter voneinander entfernten Bereichen aufhalten“. (eh/ü)
Die Stimmungsbarometer bei der VfL-Equipe ist gestiegen angesichts der Chance, zeitnah aufs Parkett zurückkehren zu können. Der Stillstand und die lange Zeit trüben Aussichten auf einen Re-Start hätten die Regionalliga-Mannschaft sowie die gesamte Abteilung „durchgeschüttelt“ (Roth), aber bislang keine negativen Folgen nach sich gezogen. Roth: „Wir sind noch da.“ Bei einer digitalen Mannschaftssitzung mit Trainer Moritz Benzing und Teammanager Alex Gebhardt hätten die jüngsten Entwicklungen für Zuversicht und neue Motivation bei den Basketballern gesorgt — zumal das Thema Wiederaufnahme der seit Ende Oktober unterbrochene Regionalliga-Runde keinesfalls abgehakt ist. Die Regionalliga – mit eigenen Organisationsstrukturen zwischen dem nationalen Basketball-Bund und den Landesverbänden – genießt bei ihren Entscheidungen gewisse Freiräume, erläutert Roth.
VfL ist mit weißer Weste Tabellenführer
Aktuell beschäftigen sich die 13 Clubs der Spielklasse, in der Teams aus Hessen und Rheinland-Pfalz spielen, vor allem mit drei Szenarien: Abbruch, Freundschaftsrunde oder Aufstiegsspiele. Bereits vor der Saison hatten sich die Starter darauf verständigt, in der Spielzeit 2020/21 den Abstieg auszusetzen. Mindestens einen Aufsteiger soll es geben. Für diese Aufstiegsregelung hatte sich der VfL stark gemacht. Der VfL Bensheim hat seine bis Ende Oktober absolvierten sechs Liga-Partien gewonnen und liegt an der Spitze des Klassements. Und er ist daran interessiert, den oder die Aufstiegsplätze in irgendeiner Form auszuspielen. Je nachdem, wie viele Vereine sich für eine Aufstiegsrunde anmelden würden, könnte sich Roth eine Play-off-Runde mit mehreren Teilnehmern ebenso vorstellen wie eine Art Aufstiegsfinale mit Hin- und Rückspiel. Das momentane Meinungsbild der Liga ist uneinheitlich. Roth weiß zumindest von einem Mitbewerber, der ähnlich ambitioniert ist wie die Bensheimer Basketballer.
Sollte es zu einer Aufstiegsrunde kommen, würde Bensheim diese Begegnungen mit Philip Jenkins, dem besten Scorer der Regionalliga, bestreiten. Der US-Boy hat sich nach der Unterbrechung der Runde in seine Heimat begeben, steht für den VfL aber jederzeit zur Verfügung. „Er sieht seine sportliche Zukunft in Deutschland und hat vor, zurückzukommen“, berichtet Roth. Er geht davon aus, dass Coach Moritz Benzing bei einem Re-Start auch auf alle anderen Spieler zurückgreifen kann: „Wir bekommen auf jeden Fall eine Mannschaft zusammen.“
Ende März will die Liga bei einer Videokonferenz über das weitere Vorgehen beraten. Als frühester Termin für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs wurde der 15./16. Mai festgeschrieben. Die Option, die Saison bis in den Sommer hinein zu spielen, besteht. „Das Ganze nach hinten zu verschieben, dürfte kein Problem sein.“ Angesichts der langen Pause ist nach Einschätzung von Christian Roth eine Vorbereitungszeit von sechs Wochen für sein Team nötig.