
Alle Apps im Gepäck?
App statt Reiseführer, mobile Karten statt
sperriger Atlanten – das Smartphone ist
gerade im Urlaub ein echtes Allroundtalent
für die Hosentasche. Doch es braucht
Strom: Wer durch viele verschiedene
Urlaubsländer reist, sollte sich Steckdosenadapter
einpacken. „Meist haben diese
Geräte vier oder fünf unterschiedliche
Stecker“, erklärt Christian van de Sand von
der Stiftung Warentest.
Auf einer Wandertour oder einer Zugreise
lässt sich die Zeit ohne Steckdose gut
mit einer Powerbank überbrücken. Hier
raten Experten, auf die Ladekapazität zu
achten. Die wird in Milliamperestunden
(mAh) angegeben. 5000 bis 10.000 mAh
sind sinnvoll.
Gerade auf Langstreckenflügen oder langen
Zugfahrten kann die dauerhafte Geräuschkulisse
nerven – Kopfhörer mit Noise
Cancelling sorgen dann für Ruhe. „Solche
mit sehr guter Geräuschunterdrückung
sind aber teuer und müssen regelmäßig
geladen werden“, sagt Alexander Spier von
der Fachzeitschrift „c’t“. Gut isolierende
In-Ear-Kopfhörer oder akustisch geschlossene
Kopfhörer, insbesondere ohrumschließende
Modelle, erfüllten hier meist auch
ihren Zweck.
Am Reiseziel angekommen, wollen die
schönen Momente festgehalten werden.
Allerdings brauchen viele Fotos oder Videos
auch viel Platz. Immerhin lässt sich bei vielen
Geräten der interne Speicher durch eine
zusätzliche Speicherkarte erweitern – hier
reichen nach Einschätzung der Experten 16
Gigabyte extra aus. Regelmäßige Backups
seien aber wichtig, empfiehlt Spier – so
könnte man sie zum Beispiel im Hotel über
das WLAN in eine Cloud laden. „Die Karten
gehen gerne mal kaputt, ohne dass es von
außen sichtbar ist.“
Nützliche Allrounder
Wer Smartphone, Tablet oder E-Book-Reader
am Sandstrand nutzt, hat diese besser
in eine Schutzhülle verpackt. „Man sollte
darauf achten, dass alle Eingänge wirklich
geschützt sind“, appelliert Spier. Wer die
Unterwasserwelt fotografieren will, könnte
sich eine Spezialkamera zulegen. „Sie sind
in der Regel sehr teuer“, gibt Spier zu bedenken.
Alternativ tut es eine Spezialhülle
für das Smartphone.
Das Mobilgerät kann sich indes nicht
nur wegen seiner Kamera als nützlicher
Reisebegleiter erweisen. Mit den richtigen
Anwendungen wird es vor Ort zur Allzweckwaffe:
Neben Navigations-, Sprach- und
Reiseführer-Apps, können etwa ein
Währungsrechner, Wetter-Apps oder mobile
Apps von Bahnkonzernen und Airlines
installiert werden.
Wer sein Smartphone im Auto als Navi
nutzen will, sollte eine passende Halterung
besorgen, meinen die Experten. Das kann
ein Saugnapf oder eine Klemme für die
Lüftung sein. Außerdem ist zu bedenken:
Die Navigation kostet extrem viel
Akkuleistung. „Man sollte auf jeden Fall
die Möglichkeit haben, im Auto zu laden“,
erklärt Spier. Beispielsweise über einen
USB-Adapter, der sich in den Zigarettenanzünder
stecken lässt.
Damit die Navi-App im Onlinemodus nicht
zu viel Datenvolumen verbraucht, kann
man sich oft das Kartenmaterial vom
gewünschten Urlaubsland schon vor der
Reise auf das Smartphone herunterladen.
Das Kartenmaterial ist dann etwa bei
Google Maps für 29 Tage offline abrufbar.
Offline-Karten bieten aber auch andere
Karten- und Navigationsdienste wie
„Here WeGo“ oder „City Maps 2Go“. Die
europäischen Verbraucherzentren bieten
mit der Reise-App „ECC-Net: Travel“ in 25
Sprachen Hilfe für typische, unangenehme
Urlaubssituationen. Etwa, wenn der Mietwagen
bei der Abholung teurer ist, als es
bei der Buchung angegeben war. Die App
informiert über die Verbraucherrechte im
jeweiligen Land und liefert passende
Sätze in der Landessprache. Auch
Botschaften und Verbraucherzentren
in den Urlaubsländern sind
aufgelistet.
Bernadette Winter
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Foto: Dominic Dancs/unsplash