
Urlaub mit Sandstrand
Inseln gibt es in der Ostsee längst nicht so
viele wie in der Nordsee. Jedenfalls nicht in
Deutschland. Trotzdem haben Strandurlauber
vor der Küste von Schleswig-Holstein
und Mecklenburg-Vorpommern eine große
Auswahl.
Fehmarn: Mehr als 100 Bauernhöfe
Fehmarn ist die größte Insel Schleswig
Holsteins und die drittgrößte Deutschlands.
Zugvögel aus Skandinavien fliegen
über Fehmarn aufs deutsche Festland und
zurück. Und auf dieser „Vogelfluglinie“ pendeln
auch die Züge und Autos in Richtung
Kopenhagen. Die dänische Nachbarinsel
Lolland liegt nur knapp 20 Kilometer entfernt,
die Fähren nach Rødby legen in Puttgarden
ab. Mit dem deutschen Festland
ist die Insel durch die Fehmarnsundbrücke
verbunden – Hauptstadt ist Burg.
Beliebt ist Fehmarn nicht nur bei Familien,
sondern auch bei Golfern, Kitern, Windsurfern,
Beachvolleyballern und Campingfreunden.
Gut ein Drittel der Gäste übernachtet
auf einem der 16 Campingplätze. Für
Ferien auf dem Bauernhof stehen mehr als
100 Höfe zur Auswahl. Ruhige Ecken finden
sich vor allem in den Naturschutzgebieten
im Norden wie dem Grünen Brink. Wer einen
Gang runterschalten will, kann das ideal
frühmorgens an den Naturstränden.
Poel: Beschaulicher Inselurlaub
Mit gut 36 Quadratkilometern ist Poel die
drittgrößte Insel in Mecklenburg-Vorpommern.
Sie liegt in der Wismarer Bucht und
ist mit einem Damm über den Meeresarm
Breitling mit dem Festland verbunden.
Bettenburgen und Massentourismus gibt
es hier nicht. Bei Familienurlaubern ist
Gollwitz an der Inselnordseite beliebt.
An der Küste dort geht es am Strand
besonders flach ins Wasser. Auch Surfer,
Kiter und Reiter mögen die Insel. Mit dem
Fahrrad lässt sie sich mühelos an einem
Tag umrunden.
Hiddensee: Rügens relaxte
Schwester
Hiddensee liegt westlich von Rügen und
ist kleiner und ruhiger, weil es fast keine
Autos gibt. Wer von einem Inselort zum
nächsten will, geht zu Fuß, fährt Rad oder
steigt in eine Kutsche. Bäderarchitektur
und eindrucksvolle Seebrücken gibt es hier
nicht, aber tolle Strände, Steilküsten und
einen Leuchtturm.
Hiddensee war vor dem Zweiten Weltkrieg
ein beliebtes Ziel bei Künstlern und
Literaten und hat eine lange Tradition
für den Sommerurlaub. Kein Wunder: Der
Strand an der Westküste ist 14 Kilometer
lang, die Insel lässt sich hervorragend mit
dem Rad erkunden, der bewaldete Norden
mit seinem Steilufer ist ideal für lange
Spaziergänge.
Rügen: Bäderpracht, Kreidefelsen,
Dampflokomotive
Rügen im Osten von Mecklenburg-Vorpommern
ist mit Abstand die größte deutsche
Insel. Sie ist über die Rügenbrücke mit dem
Festland verbunden. Bahnreisende können
bis Binz durchfahren. Badeurlauber sind auf
Rügen ebenso richtig wie Wander-, Kultur-
und Naturtouristen. Zu den wichtigsten
Badeorten gehören Sellin, Binz, Göhren und
das sehr viel kleinere Baabe – alle an der
Ostküste.
Sellin und Binz sind bekannt für ihre Strände,
ihre Bäderarchitektur aus dem 19. Jahrhundert
und ihre Seebrücken. Im Nordosten
lohnt sich ein Abstecher in den Nationalpark
Jasmund mit seinem zum Weltnaturerbe
zählenden Buchenwald und zu den
berühmten Kreidefelsen wie dem Königsstuhl.
Wandern auf dem Hochuferweg mit
Blick auf die Ostsee gehört für viele zu den
Höhepunkten ihres Rügenurlaubs. Gute
Alternativen zum Trubel am Strand bieten
auch die raue Hügellandschaft der Zicker
Berge oder das ausgedehnte Waldgebiet
der Granitz, ideale Reviere für Wanderer
und Radfahrer. Wer es bequemer mag,
steigt etwa in Putbus oder Göhren beim
Rasenden Roland ein: Rügens berühmte
Schmalspurbahn mit Dampflokomotive.
Vilm: Baden verboten
Von Lauterbach auf Rügen aus steuert
die Reederei Lenz in einer Viertelstunde
die Insel Vilm an. Sie gehört zum Biosphärenreservat
Südost-Rügen. Die Zahl der
Besucher ist begrenzt, Übernachtungen
Die Ostseeinseln von Fehmarn
bis Usedom
14 Foto: skuter56/pixabay