Trendy, fair und nostalgisch - die österreichische Stadt in der Steiermark hat für jeden Besucher das richtige Programm.
. 01 Organisch anmutender Alien
Friendly Alien - auf Deutsch: freundlicher Außerirdischer - wird das Kunsthaus Graz liebevoll von den Einheimischen genannt. Kein Wunder: Wie ein riesiges Ungeheuer wurde das Gebäude zwischen die historischen Häuser gequetscht. Das moderne Wahrzeichen, das mit dem traditionsreichen "Eisernen Haus", einem Kaffeehaus aus dem Jahr 1848 verbunden ist, ist ein echter Hingucker. Am Tag wirkt die organisch anmutende Fassade mit den 15 Lichteinlass-Rüsseln auf dem Dach wie ein blauer Tropfen. In der Nacht bildet sie die Leinwand für eine flimmernde Lichtinstallation. Gebaut wurde das Kunsthaus Graz als Teil des Universalmuseums Joanneum anlässlich des Jahres als Kulturhauptstadt 2003. Nähere Infos zum Universalmuseum Joanneum
Bildergalerie
02 Schwimmende Plattform im Fluss
Ebenfalls im Jahr der Kulturhauptstadt wurde die Murinsel gebaut. Die muschelförmige Plattform wurde 2003 vom New Yorker Künstler Vito Acconci mitten in der Mur verankert - als Bindeglied zwischen Fluss und Stadt. Ursprünglich sollte sie nur ein Jahr bleiben. Doch die Grazer wollten sie behalten und so kaufte die Stadt das Bauwerk. Im Inneren gibt es ein Amphitheater, ein Café und einen Shop. Am eindrucksvollsten ist die Murinsel in der Nacht, wenn sie bunt beleuchtet wird.
03 Mit altem Brot Gutes tun
Gutes Brot muss man nicht wegwerfen, nur weil es vom Vortag ist. Das dachte sich Bäckermeister Martin Auer, der in Graz schon in dritter Generation eine große Bäckereikette führt. In seinem kleinen Laden "Pane" in der Mariahilferstraße verkauft er das Brot vom Vortag zum halben Preis. Der gesamte Erlös kommt hilfsbedürftigen Menschen zugute. Das Pane hat von dienstags bis samstags zwischen 9 und 12.30 Uhr geöffnet.
04 Brötchenbar mit Tradition
Eine Grazer Institution ist das Frankowitsch. In dem Delikatessengeschäft in der Stempfergasse gibt es seit 1932 belegte Brötchen. Und die sind legendär. Roastbeef, Graved Lachs, Curry oder Beinschinken: An der Brötchenbar gibt es eine große Auswahl. Dazu schmeckt am besten ein Piff Bier. Auch das hat Tradition - genauso wie der Laden, der im Stil der 50er-Jahre eingerichtet ist.
05 Mit dem Lift auf den Schlossberg
Einst stand auf dem Grazer Schlossberg eine mächtige Burg. Sie soll die stärkste Festung aller Zeiten gewesen sein, die selbst von Napoleon nicht eingenommen werden konnte. Erst als dieser Anfang des 19. Jahrhunderts Wien eroberte, wurden die Grazer Festungsanlagen geschleift. Denn Napoleon drohte damit, die Hauptstadt zu zerstören. Allein der Uhrturm wurde von den Grazern freigekauft. Dieser ist heute das historische Wahrzeichen der Stadt. Um den Blick über die Stadt zu genießen, kann man ganz bequem mit der Schlossbergbahn oder dem Lift nach oben fahren.
06 Entspannung nach dem Citytrip
Ein Wochenende in Graz kann man perfekt mit einem Besuch in einer der vielen Thermen im Südosten der Steiermark verbinden. Hier gibt es ein großes Wellness- und Gesundheitsangebot. Nur eine Stunde Fahrt mit dem Auto dauert es zum Beispiel bis nach Loipersdorf. Die gleichnamige Therme besticht mit einer großen Saunalandschaft sowie einem Erlebnisbad mit spektakulären Rutschen. Kraft tanken können die Besucher in der Salzgrotte oder auch in der Sonnensauna.
07 Kreativcafé für Nostalgiker
Ganz wie bei der Oma im Wohnzimmer sollen sich die Gäste von "Omas Teekanne" fühlen. Porzellandesignerin Yuno Khripunova und Köchin Sandra Auer haben sich mit ihrem kleinen Café am Nikolaiplatz einen Traum erfüllt. Hier gibt es selbst gebackenen Kuchen und mehr als 70 Teesorten. Das Café ist im angesagten Vintage-Look der 50er-Jahre eingerichtet. Das alte Porzellan vom Flohmarkt wurde mit frischen Designs aufgepeppt. Doch "Omas Teekanne" ist mehr als nur ein Café. Regelmäßig werden Kreativ-Workshops wie Porzellanmalerei oder Handlettering angeboten.
08 Bester Blick vom Kaufhausdach
Eines der schönsten Kaufhäuser Österreichs verdankt die Stadt dem tschechischen Kurzwarenhändler Carl Kastner. Der verpasste nämlich 1883 auf der Durchreise seinen Anschlusszug in Graz. Bei einem Bummel durch die Stadt sah Kastner ein freies Ladenlokal, das er spontan mietete. Damit begründete er die Geschichte des Traditionshauses Kastner & Öhler. Besucher sollten unbedingt mit der Rolltreppe ganz nach oben fahren, denn von der Dachterrasse aus hat man einen wunderbaren Blick auf die roten Ziegeldächer der Altstadt. Diese zählt seit 1999 zum Unesco-Weltkulturerbe.
09 "heidenspass" schafft Arbeit
Upcycling ist in: Dabei werden gebrauchte Dinge in neue verwandelt. So entstehen zum Beispiel aus alten Fahnen oder Markisen neue Taschen. Bei "heidenspass" in der Griesgasse kann man solche Upcycling-Produkte kaufen. Hergestellt werden sie von jungen Arbeitslosen in schwierigen Lebenssituationen. Denn heidenspass ist ein soziales Arbeitsprojekt. Das Angebot richtet sich an Jugendliche, die in kein Raster passen, weil sie zum Beispiel keine Lehrstelle gefunden haben. Bei heidenspass können sie kreativ tätig werden und nützliche Dinge herstellen. Kunden finden hier schöne Geschenkartikel.
10 Hauptstadt des Genusses
Graz ist offiziell die Genuss-Hauptstadt Österreichs - und das schon seit zehn Jahren. Die Auszeichnung steht für gute Gastgeber und eine Küche mit überwiegend regionalen Produkten. Besucher erleben die köstlichen Besonderheiten der Steiermark am besten bei einem kulinarischen Rundgang durch die Stadt - ob Käferbohnen, Kren oder Kürbiskernöl. Im Rahmen der Stadtführung werden vier Restaurants besucht, bei denen die Produkte der Region auf den Teller kommen. Wer auf eigene Faust losziehen will, erkennt die teilnehmenden Restaurants an einem Schild im Eingang.
11 Lend und Gries sind Trendviertel
Einst führte die alte Handelsroute von Wien nach Triest durch die Griesgasse. Der Fluss trennte die befestigte Altstadt von der unsicheren Vorstadt auf der rechten Murseite. Mit seinen Gasthöfen und Etablissements war dieses Griesviertel bis vor wenigen Jahren das Rotlichtmilieu. Heute siedeln sich aber immer mehr Kreative und innovative Läden an. Soziale Projekte wie "heidenspass" findet man hier genauso wie das "Pane" in der Mariahilferstraße. Diese gehört genau genommen schon zum Lendviertel. Das ist ein weiteres kreatives Viertel der Unesco City of Design - für Liebhaber von exklusiven Geschenkideen.