Das Cap de Formentor, der nordöstlichste Punkt Mallorcas, wird geprägt vom weit über die Insel hinaus bekannten Leuchtturm Far de Formentor. Insofern ist der Name Formentor...
. Das Cap de Formentor, der nordöstlichste Punkt Mallorcas, wird geprägt vom weit über die Insel hinaus bekannten Leuchtturm Far de Formentor. Insofern ist der Name Formentor gut gewählt für das erste komplett eigenständige Fahrzeug der Marke Cupra. Die, wie ihn das Unternehmen vollmundig ankündigt, Symbiose aus Sportwagen und SUV hat für die junge Seat-Schwester zweifellos eine Leuchtturmfunktion.
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Niemand wächst hierzulande stärker als die junge Marke
Nicht, dass Cupra einen solchen hellen Markierungspunkt nötig hätte. Die Aussichten für das gerade einmal drei Jahre alte Unternehmen sind nämlich selbst leuchtend. Seat- und Cupra-Deutschland-Geschäftsführer Bernhard Bauer sagt nicht ohne Stolz, dass Cupra die am stärksten wachsende Marke hierzulande sei. Prozentual zweistellige Zuwächse – das schaffe nicht einmal Tesla.
Bislang erzielte Cupra die Verkaufserfolge ausschließlich mit Modifikationen von Fahrzeugen aus dem Seat-Sortiment – allen voran der Cupra Ateca. Der Formentor bricht nun als Cupra-Eigenentwicklung diese Strategie. Den Wagen mit dem Leuchtturm-Status wird es nicht auch als Seat geben. Das würde – bei allem Respekt für die ebenfalls vom Erfolg verwöhnte Schwester – der spanischen VW-Tochter nicht gerecht. „Der Formentor hat zu 100 Prozent die Cupra-DNA“, sagt Wayne Griffith, Geschäftsführer der jungen Marke. Griffith will sich mit diesen Worten nicht von Seat abgrenzen – wo er in Personalunion auch als Chef fungiert –, sondern zeigen, dass der Ableger eine andere Kundschaft bedient als die „Kernmarke“.
Eine Kundschaft, die offensichtlich nur auf ein Auto wie den Formentor gewartet zu haben scheint. Im nächsten Jahr, so prognostiziert Griffith, wird jeder zweite verkaufte Cupra ein Fahrzeug mit dem Namen der mallorquinischen Halbinsel sein – und das, obwohl zeitgleich auch der Cupra Leon mit im Trend liegenden Plug-in-Hybrid-Antrieb startet.
War der Cupra Ateca noch ein – was die Verkaufszahlen angeht – unerwartet großer Erfolg für den jüngsten Pkw-Hersteller im Volkswagen-Konzern, ist dem Formentor das Hit-Potenzial in die Wiege gelegt. Wie es sich für einen echten Spanier – zumindest, wenn man sich an den gängigen Klischees orientiert – gehört, wartet der Formentor mit einem extrem emotionalisierenden Design auf, das sich deutlich abhebt von dem der Konkurrenz in diesem Marktsegment. Dieser erste Eindruck setzt sich im Inneren (Details am Rande: Beim Entriegeln des Fahrzeugs wird das Cupra-Logo auf den Boden projiziert, nach dem Öffnen der Tür werden die Einstiegsleisten mit dem Schriftzug der Marke beleuchtet) fort. Das Interieur wirkt gleichermaßen hochwertig und modern, die eigentlich kühlen Farben wirken in ihrer Kombination erstaunlicherweise einladend und anheimelnd. Das scheinbar schwebende Armaturenbrett beherbergt das individuell einstellbare Virtual Cockpit.
Im Laufe der Zeit wird es den Formentor mit neun verschiedenen Antriebsvarianten geben, davon allein zwei Plug-in-Hybriden. An den Start geht der Neue in der Top-Variante VZ (für spanisch „veloz“, Geschwindigkeit) für 43953,28 Euro. Das 2.0-TSI-Triebwerk leistet 228 kW/310 PS und bietet zwischen 2000 und 5450 Touren ein Drehmoment von 400 Nm. Aus dem Stand sind damit in 4,9 Sekunden 100 km/h erreicht, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 250 km/h. Den Verbrauch nach WLTP gibt Cupra mit 8,7-8,5 l/100 km an, was sich in einen CO2-Ausstoß von 197-191 g/km übersetzt.
Nicht nur für die Rennstrecke, auch für den Alltag
Datenblätter sind das eine, tatsächliche Testeindrücke das andere. Von den ersten Fahrten mit dem Formentor bleiben vor allem die ausgezeichneten Fahrwerkseigenschaften in Erinnerung, außerdem die fulminante Beschleunigung. Das soll jetzt allerdings nicht heißen, dass der Formentor ein Auto für die Rennstrecke wäre. Cupras Neuer eignet sich, wie alle seine Markenkollegen, ausdrücklich auch als Auto für den Alltag.