Hinter dem Focus ist der Kuga im vergangenen Jahr mit über 49 500 Neuzulassungen der beliebteste Ford gewesen. Das SUV kommt nun in der dritten Generation auf den Markt und...
. Hinter dem Focus ist der Kuga im vergangenen Jahr mit über 49 500 Neuzulassungen der beliebteste Ford gewesen. Das SUV kommt nun in der dritten Generation auf den Markt und wandelt sich stärker Richtung Crossover. Es ist die erste Baureihe der Kölner, die in gleich drei verschiedenen Hybridvarianten erhältlich ist.
Äußerlich präsentiert sich der Kuga komplett neu. Er wirkt erheblich stämmiger als der Vorgänger, ist runder gezeichnet und geht mit der deutlich schräger gestellten Heckklappe Richtung Crossover. Ford selbst spricht von einem „Crossover-SUV“. In der Breite legte die Baureihe um knapp viereinhalb Zentimeter zu, in der Länge um ganze 8,9 Zentimeter auf über 4,60 Meter. Der Radstand wuchs auf 2,71 Meter (plus zwei Zentimeter).
Elektrifizierung in drei Varianten
Die strengen CO2-Grenzwerte der EU führen auch zu Elektrifizierungsmaßnahmen. Am weitesten geht der Kuga Plug-in-Hybrid mit einer Systemleistung von 165 kW/225 PS, die aus dem Zusammenwirken eines 112 kW/152 PS leistenden 2,5-Liter-Benziners mit einem Elektromotor entspringt, der 97 kW/131 PS liefert. Im WLTP-Zyklus erreicht der Kuga PHEV eine elektrische Normreichweite von im Schnitt bis zu 56 Kilometern. Das rechnet sich nach der speziellen Messmethode für diese Fahrzeugtypen in einen Normverbrauch von 1,4 Litern je 100 Kilometer und einem CO2-Wert von 32 Gramm pro Kilometer um. Darunter rangiert der ab Ende des Jahres erhältliche und noch nicht bestellbare Vollhybrid, der den 2,5-Liter-Benziner mit einem elektrischen Motorgenerator kombiniert. Dritter im Bunde ist der Kuga Ecoblue Mildhybrid mit 2,0-Liter-Vier-Zylinder-Diesel und 110 kW/150 PS sowie einem riemengetriebenen 48-Volt-Starter-Generator. Daneben gibt es als klassische Antriebe einen 1,5-Liter-Benziner in den Leistungsstufen 88 kW/120 PS und 110 kW/150 PS sowie zwei Dieselmotoren. Der 1,5-Liter-Selbstzünder leistet ebenfalls 88 kW/120 PS, der 2,0-Liter-Antrieb bringt es auf 140 kW/190 PS. Die Normverbräuche nach WLTP bewegen sich zwischen 5,1 und 6,9 Litern je 100 Kilometer. Nach der alten Berechnungsmethode NEFZ wären es 4,2 bis 5,8 Liter.
Uns stand für eine erste Begegnung mit der dritten Generation der Ecoblue Hybrid in der Vignale-Ausstattung zur Verfügung. Er bewegte sich bei flüssiger Fahrweise, aber leicht zurückhaltendem Gasfuß durchaus im grünen Bereich. Mit den großen optionalen 20-Zoll-Rädern (Serie sind 18 Zoll) kamen wir auf einen Durchschnittswert von 5,5 Litern. Angegeben sind 5,1 Liter.
Im fahrerischen Umgang knüpft auch der neue Kuga an die Tugenden der Marke an: Die Lenkung spricht unmittelbar aus der Mittellage an, ihre Abstimmung in puncto Geschwindigkeitsabhängigkeit überzeugt. Der Schalthebel des Sechs-Gang-Getriebes gleitet weich und präzise durch die Gassen. Dank der elektrischen Unterstützung können beim Ecoblue Hybrid die Gänge analog zu den entsprechenden Zehner-Sprüngen eingelegt werden. Der dritte arbeitet ab 30 km/h, der vierte ab Tempo 40 und so weiter. Dabei liegen dann jeweils etwas über 1000 Umdrehungen in der Minute an. Der Vierzylinder wirkt durch die elektrische Entlastung relativ weich für einen Selbstzünder, hilft der Starter-Generator doch mit bis zu 12 kW/16 PS und 50 Nm Drehmoment aus. Zudem senkt die aktive Geräuschkompensierung des Vignale den Dezibelpegel.
Die Insassen können die gewachsenen Abmessungen wohltuend spüren. Dazu kommt, dass die Fondpassagiere wie in einem Van merklich höher sitzen als Fahrer und Beifahrer. Das schränkt die Kopffreiheit nicht ein. Bei der Beinfreiheit reklamiert Ford für sich einen Bestwert im Segment. Die zweigeteilte Sitzbank ist verschiebbar, die Lehnen sind sechsfach in der Neigung verstellbar. Der Kofferraum bietet ein Volumen von 475 bis 1534 Litern.
Ford bietet zahlreiche Ausstattungslinien an
Während das Einstiegsmodell für 26 550 Euro zu haben sein wird, beginnt der Vignale als Topversion bei 38 400 Euro. Dazwischen offeriert Ford fünf weitere Ausstattungslinien.
Geplant war die Markteinführung des Kuga für den 25. April – sie dürfte sich wegen der Corona-Folgen verschieben. Interessenten können sich aber auf www.ford.de über den Kuga informieren. Eine Konfiguration ist ebenfalls möglich. Sie kann digital an einen Ford-Händler der Wahl weitergeleitet werden.
Von Jens Riedel