Lahnwanderweg: Einsame Winkel und Burgenromantik

aus Lust auf Wandern

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Die insgesamt 295 Kilometer des Lahnwanderweges sind auf 19 Etappen verteilt. Foto: Canva

Durch Täler und Auen, über Hügel entlang des Lahntals von der Quelle bis zur Rheinmündung: Die letzten vier Etappen einer der schönsten Mehrtagestouren in Deutschland.

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MAINZ. Bei den Mehrtagestouren wurde der Lahnwanderweg 2021 auf den zweiten Platz bei Deutschlands schönsten Wanderwegen gewählt. Zudem wurde er mit dem Zertifikat „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ des Deutschen Wanderverbandes (DWV) prämiert. Der DWV zeichnet dabei nur Wege aus, die ein eindrucksvolles Wandererlebnis garantieren sowie eine zuverlässige Markierung (rotes LW auf weißem Grund) sowie gute Infrastruktur aufweisen, heißt es in einer Broschüre der Lahn-Taunus-Touristik. Die insgesamt 295 Kilometer des Weges sind auf 19 Etappen verteilt. Unterwegs durchqueren Sie Täler und Auen, wandern über Hügel, durch Städte und Dörfer entlang des Lahntals von der Lahnquelle bis zur Mündung in den Rhein. Wir stellen Ihnen die letzten vier Etappen von der Grafenstadt Diez bis zur Quellstadt Lahnstein vor.

Diez nach Balduinstein (7,3 km) Der Weg führt abwechselnd auf der rechten und linken Uferseite der Lahn entlang. Durch seine Höhe genießen Sie immer wieder schöne Ausblicke auf das Lahntal und die Hochflächen des Taunus und des Westerwaldes. In Diez begrüßt Sie zunächst Fachwerk und Burgenromantik, verspricht die Lahn-Taunus-Touristik. Erkunden Sie vor dem Start das hübsche Städtchen mit hochmittelalterlichen Grafenschloss sowie dem Barockschloss Oranienstein. Weiter geht es am Waldrand entlang, an einem Aussichtspavillon vorbei in Richtung Fachingen, dem Ort mit dem bekannten gleichnamigen Heilwasser. Der weitere Weg führt Sie durch einen schönen Wiesengrund, am Fachinger Grundstollen, an Felsen und einer Schutzhütte vorbei nach Balduinstein. Zuvor passieren Sie vor der Ortschaft Hausen den Aussichtspunkt Franzosenley. Vom Aussichtsplateau Katzenkopp oberhalb des Ortszentrums von Balduinstein genießen Sie einen wunderbaren Blick ins Lahntal, auf die Lahnschleife und den Ort. Von dort führen Treppen und Serpentinen runter in den Ortskern mit Lahnpromenade und Burgruine.

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Balduinstein nach Obernhof (19,5 km) Auf dieser Etappe finden Sie laut Lahn-Taunus-Tourismus die einsamsten Winkel des Lahntals. Zudem werden Ihnen tolle Panoramen, Wein, der Goethepunkt und eine kleine Kletterpartie über den Rebhängen geboten. Von Balduinstein führt die Route zunächst teils steil bergauf, zuerst über Treppen, dann über Waldpfade. Oben angekommen erreichen Sie den Saukopp, von wo man noch einmal auf Balduinstein und das Lahntal blicken kann. Im weiteren Verlauf sehen Sie etwas entfernt Schloss Schaumburg. Später erreichen Sie das Naturschutzgebiet Gabelstein-Hölloch mit beeindruckendem Blick hinunter ins Lahntal. Im weiteren Verlauf auf der Taunushöhe fällt bald die Burg Laurenburg auf der gegenüberliegenden Lahnseite auf. Nun geht es abwärts ins Lahntal, wo bei Laurenburg die Lahn passiert wird. Auf der anderen Seite geht die Route hoch zu den Westerwaldhöhen. Oben angekommen, passieren Sie zunächst Dörnberg, durchqueren ein hübsches kleines Tal halb am Hang und kommen schließlich zum Aussichtspunkt Liebesley. Auch von dort erhalten Sie einen schönen Lahntalblick. Weiter geht es zur Panoramaplattform am Goethepunkt, von wo Sie schon den Etappenzielort und das Kloster Arnstein unterhalb liegen sehen. Über einen Felsensteig mit Trittstiften, Eisenklammern und Drahtseilen geht es hinab nach Obernhof.

Obernhof nach Bad Ems (18,5 km) Von Obernhof – der Perle der Lahn – wandern Sie durch ursprüngliche Wälder und eine atemberaubende Natur über die Oranierstadt Nassau bis zur berühmten Bäderarchitektur im Kaiserbad Bad Ems, heißt es einladend in einer Broschüre der Lahn-Taunus-Touristik. Allerdings ist gute Kondition gefragt, um die mehr als 700 Höhenmeter und zahlreichen steilen Aufstiege zu bewältigen. Direkt am Ortsende geht es schon ordentlich bergauf zum ersten Aussichtspunkt. Von dort gehen Sie auf einem felsigen, mit Eisengeländer geschützten Pfad, welcher sich am Hang entlangschlängelt, weiter, bis sie ins Gelbbachtal gelangen. Erste Ortschaft auf der Etappe ist Weinähr, wo Sie auf der anderen Seite des Gelbaches weiterlaufen. Es geht wieder stetig steil nach oben bis zur Hohen Lay, einem Aussichtsfelsen. Nun geht es wieder abwärts ins Tal nach Nassau mit seinem schönen Fachwerk. Über die alte Kettenbrücke laufen Sie wieder auf die andere Lahnseite und erneut den Hang hinauf zum Burgberg mit der Burg Nassau. Nächstes Ziel ist das Mühlbachtal und Misselberg. Nach einem weiteren steilen Anstieg folgt der Aussichtspunkt Kuxlay, von wo Sie bereits einen Blick auf Dausenau, dessen Ortskern von einer Stadtmauer umgeben ist, erhaschen können. Im Ort wechseln sie die Lahnseite und folgen dem Wegzeichen. Ein paar Kilometer nach dem letzten steilen Anstieg erreichen Sie den Concordiaturm hoch über Bad Ems. Sie gehen nun steil bergab vorbei an den kleinen Heinzelmännchenhöhlen und sind im Bäderort, wo heiße Quellen zum Entspannen einladen, angekommen.

Bad Ems nach Lahnstein (16,5 km) Auf größtenteils breiten Waldwegen führt diese Etappe bis nach Niederlahnstein. Höhepunkt ist die Ruppertsklamm. Am Ende von Bad Ems verläuft der Weg zunächst am Hang entlang durch ehemalige Weinbergterrassen. Weiter geht es hoch und runter durch den Wald. Erst im letzten Abschnitt gibt der Weg Blicke bis nach Lahnstein, auf die Burg Lahneck und das Schloss Stolzenfels im Rheintal frei. Hinab ins Lahntal geht es durch die bekannte und beliebte Ruppertsklamm. Es ist eng, manchmal rutschig. Seilsicherungen helfen an schwierigen Passagen. Sind Sie schließlich unten angekommen, geht es entlang der Lahn und an einer verkehrsreichen Straße zum Zielort. Alternativ können Sie auch nach dem Klammausgang über die Rheinsteigroute hinauf zur Burg Lahneck wandern und von dort nach Niederlahnstein absteigen.