Erst im vergangenen Oktober hat das Lokal seine Pforten an der Alten Bergstraße geöffnet. Seitdem scheint es sich rumgesprochen zu haben, dass Burger und Schnitzel, Pizza und Pasta, Salate und Suppen dort einen Besuch wert sind.
Hingehen oder liefern lassen? Fooderia in Alsbach bietet beides an. Eine Spezialität sind die Burger. Foto: Guido Schiek
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Alsbach - Kein Geringerer als Sokrates ist es, der für die Speisekarte herhalten darf. „Wir leben nicht, um zu essen, sondern wir essen, um zu leben“, prangt da ganz oben auf Büttenpapier auf Klemmbrett. Stimmt. Wer würde schon (zumindest vor ausreichend Primitivo) dem großen Philosophen widersprechen? Aber so einen Abend, den kann man getrost auch mal nur fürs Essen verleben. Wenn’s lecker ist, und in cooler Location – wie in der Fooderia in Alsbach (Landkreis Darmstadt-Dieburg). Pardon, Sokrates, aber du kanntest die Fooderia eben auch nicht. Hast sie um schlappe 2418 Jahre verpasst...
Erst im vergangenen Oktober hat das Lokal seine Pforten an der Alten Bergstraße geöffnet. Seitdem scheint es sich rumgesprochen zu haben, dass Burger und Schnitzel, Pizza und Pasta, Salate und Suppen dort einen Besuch wert sind. Zumindest sind die rund 60 Plätze an diesem Dippegucker-Sonntagabend fast alle besetzt. Und es ist nur eines von beiden Standbeinen, das die Gastronomen zum Konzept der Fooderia erklärt haben. Das andere: ein „Lieferdienst mit Niveau“ – wie er auf der Homepage angekündigt wird. Per Telefon geht das, oder per eigener App.
Aber man ist auch gut beraten, wenn man sich das Lieferauto nicht aus Alsbach kommen lässt, sondern mal selbst den Weg nach Alsbach findet. Denn dort, zwischen Birkenstammdeko, modernen Schummerlichtlampen und stylischer Bar mit Holzkistenwand, sitzt es sich fast mit großstädtischem Charme. Während man da in der Sokrates’schen Speisekarte blättert, kann man schonmal Tortillas mit Fruchtdip als Gruß aus der Küche knabbern. Ein Schmunzeln geht da häufig übers Gesicht, auch an den Nachbartischen, wenn die Titel der Gerichte gelesen werden: „Mit der Grazie der Griechen“ (mit Oliven, Feta, Peperoni) heißt einer der Salate, „Italienische Ästhetik“ einer der Burger (mit Pesto, Pinien und Parmesan), „Der Meister“ das klassiche Schnitzel und so weiter.
Weil die Fooderisten da besonders Wert auf das Rindfleich für die Burger gelegt haben – von 14 Tagen Testessen erzählt die Speisekarte nämlich auch – probieren die Dippegucker einen der Burger. Auf der „Januar Selektion“ wird ein „Alpenburger“ (zu 14,90 Euro) offeriert. Nehmen wir! Auf dem Volkornbrötchen, das wirklich ein ordentliches Burger-Brötchen ist, ist neben dem Rinder-Beef auch „deliziöser Ziegenkäse“ zu finden, „herzliche Preiselbeeren“ und eingelegte Pfirsiche. Diese deftig-süße Kombi ist gelungen, auch dank des Rinderpattys, das durch aber noch sehr saftig gebraten ist. Warum ein „Alpen“-Burger hier am Fuße des Melibokus dann aber mit „verführerischen Süßkartoffeln“ und Avocado-Dip daherkommt? Multikulti an den Alpen? Egal (oder bestenfalls eine philosphische Betrachtung), denn die Süßkartoffel-Fritten sind kross und würzig und zum Burger eine tolle Kombi.
Weniger außergewöhnlich ist der Salat „Très Jolie“, den die Dippegucker außerdem probieren. Ein Teller voll französisches „Sehr schön“ – wer das bestellt, bekommt Blattsalate, Feta, gegrilltes Hähnchen, Walnüsse und Champignons. Die angekündigten Avocado-Passion-Soße schmecken wir leider nicht raus, und die Balsamico-Creme-Spritzer quer über den Salat sind irgendwie auch ein bisschen abgedroschen. Dafür hat der Koch auch hier das Hähnchen schön saftig gelassen.
Aber auch, wer auf Fleisch verzichten will, findet bei Fooderia Auswahl bei Salaten, Pasta und sogar einen veganen Burger (der „The Cosmopolitan“). A propos Cosmopolitan: Cocktails und Drinks für die späteren Stunden gibt’s auch in vernünftiger Auswahl. Und spätestens dann klappt’s auch mit dem Philosophieren.
Visitenkarte
Fooderia in Alsbach-Hähnlein
Der Lieferservice wird täglich von 11.30 Uhr bis 21.30 Uhr angeboten. Die Speisekarte gibt‘s auf der Homepage oder in der App.