Ein Örtchen, wo man für wenig Geld viele kleine Leckereien genießen kann, ist das auf der Arheilger Straße gelegene Lokal. Neben allerlei französischer Delikatessen gibt es drei bis vier wechselnde Tagessuppen sowie ein ausgesuchtes Angebot an Kaffee aus einer Mainzer Privatrösterei. Ein Örtchen, wo man für wenig Geld viele kleine Leckereien genießen kann, ist das auf der Arheilger Straße gelegene Lokal. Neben allerlei französischer Delikatessen gibt es drei bis vier wechselnde Tagessuppen sowie ein ausgesuchtes Angebot an Kaffee aus einer Mainzer Privatrösterei.
Von Alexandra Eisen
Stellvertretende Chefredakteurin VRM zentral
Foto: Günther Jockel
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Das Martinsviertel ist um einen frankophilen Ort reicher
Ein Örtchen, wo man für wenig Geld viele kleine Leckereien genießen kann, ist das auf der Arheilger Straße gelegene Lokal. Neben allerlei französischer Delikatessen gibt es drei bis vier wechselnde Tagessuppen sowie ein ausgesuchtes Angebot an Kaffee aus einer Mainzer Privatrösterei. Ein Örtchen, wo man für wenig Geld viele kleine Leckereien genießen kann, ist das auf der Arheilger Straße gelegene Lokal. Neben allerlei französischer Delikatessen gibt es drei bis vier wechselnde Tagessuppen sowie ein ausgesuchtes Angebot an Kaffee aus einer Mainzer Privatrösterei.
Das Darmstädter Martinsviertel ist an einigen Ecken und Enden auch ein frankophiles Terrain. Es gibt ein Café namens „Bellevue“, das Bistro „Latin“ oder eine lebendige Bouleszene, die sich auf dem Friedrich-Ebert-Platz trifft und dort auch in einem kleinen Laden heimisch ist. Französisch geht es seit neuestem nun auch in der Arheilger Straße zu: Dort hat vor wenigen Monaten das „Vis à Vis“ eröffnet.
Endlich hat jemand das lange leer stehende Ladengeschäft gegenüber dem Lokal „Petri“ aus seinem Dornröschenschlaf erweckt. Das Gegenüber steht dabei auch Pate für den Namen, denn die Inhaberin ist die gleiche wie auf der anderen Straßenseite. Daher auch der Hinweis auf dem Schild vor der Tür, man dürfe sich gerne auch in den „Petri“-Biergarten setzen.
Sehr schön sitzt es sich jedoch auch auf dem hölzernen Mobiliar, das vor dem „Vis á Vis“ auf dem breiten Bürgersteig bereitsteht. Hier kann man in aller Ruhe die Seele baumeln lassen, denn in der Arheilger Straße kommen nicht viele Autos vorbei. Vielmehr lässt sich beobachten, wie Jung und Alt per Pedes oder Pedale über das alte Kopfsteinpflaster und vorbei an den alten Häusern des einstigen Bauernviertels huschen. Da heißt es durchatmen wie zur Mittagszeit vor einem Bistro in einem gemütlichen Örtchen in Burgund.
Geöffnet Montag bis Freitag von 10 bis 16 Uhr und samstags von 11 bis 15 Uhr. Sonntag geschlossen.
Raucherbereich: nein
Der Bistro-Tradition des Nebeneinanders von Gastronomie und Verkaufsraum entspricht auch das Angebot. Nur, dass man hier statt Tabakwaren allerlei französische Delikatessen für zu Hause kaufen kann: Wildschwein- oder Kaninchenterrinen, Morchelsoße, Dijonsenf oder Honig vom Bioimker liegen neben französischen Rebsäften in alten Weinkisten, die sich authentisch in das stilvoll umgebaute und mit Hochtischen gespickte Lokal fügen.
Nicht explizit französisch und deutlich überschaubarer ist das gastronomische Angebot. Jeden Tag gibt es hier vor allem drei bis vier wechselnde Tagessuppen, die je nach Wunsch in kleineren (um die drei Euro) oder größeren Schüsseln (um die vier Euro) serviert werden. Zum Beispiel: Mediterrane Bohnensuppe mit Hackfleischbällchen – ein deftiger und dank Tomatenzugabe fruchtiger Eintopf mit weißen Bohnen und auffallend vielen Fleischbällchen, die trotz der feuchten Einbettung schön knackig waren.
Dazu gab es Weißbrotscheiben, die innen noch ein bisschen warm und außen kross waren. Schmackhaft und fein gewürzt war auch die sämige Zucchinicremesuppe. Allerdings ähnelte ihr Geschmack dem der Pilzrahmsuppe, in der Champignonstücke schwammen und ein Klecks Creme Fraiche obendrauf.
Auf eine Suppe ins „Vis à Vis“ gehen: Das scheint sich im Quartier als Geheimtipp herumgesprochen zu haben. Doch die große Tante-Emma-Theke im Lokal gibt zwischen Croissants und belegten Baguettes noch andere Leckereien her. Da wären etwa die Brottaler (50 Cent das Stück) – kleine runde Pumpernickel, im Dippegucker-Fall bestrichen mit einem sahnigen und aromatischen Kräuterquark oder einer interessanten Thunfischpaste inklusive Olivendekoration. Alles hausgemacht.
Zum Nachtisch verlockte eine grandiose Nuss-Nougat-Mascarpone-Creme mit Mandeln (1,50 Euro), die trotz ihrer gehaltvollen Zutaten sehr erfrischend daherkam und zum Niederknien schokoladig im Mund zerschmolz. Dagegen etwas trocken war der Kuchenteig der Zitronentarte (1,70 Euro), die jedoch schön fruchtig und säuerlich mundete. Keine Frage: Im „Vis à Vis“ legt man Wert auf das Besondere im Einfachen.
Das gilt auch für das ausgesuchte Angebot an Kaffee, der von einer Mainzer Privatrösterei stammt. Oder die extravaganten Gewürzmischungen, für die eine hundert Prozent ökologische Herkunft garantiert wird.
Etwas befremdlich wirkt in dieser Umgebung nur das Angebot an Eistee-Importen aus den USA: Die Variante Grüner Tee mit Granatapfel (3,20 Euro) schmeckte dann doch ziemlich künstlich und wässrig. Doch das sind nur verschwindend geringe Störfaktoren in diesem stimmigen Örtchen, wo man für wenig Geld viele kleine Leckereien genießen kann. Nur schade, dass das jeden Tag nur bis 18 Uhr möglich ist.