In Rheinland-Pfalz gilt eine Isolationspflicht von mindestens fünf Tagen. Laut Gesundheitsminister Hoch sollten die Bürger „Corona im Moment wie eine normale Erkrankung behandeln“.
MAINZ. Trotz steigender Infektionszahlen hält der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) die Isolationspflicht für Corona-Infizierte für nicht mehr zeitgemäß. Wenn alle Bundesländer sich einig seien, könne man von der Isolationspflicht abrücken, wie sie derzeit noch vom Robert-Koch-Institut (RKI) empfohlen werde, sagte Hoch dem Magazin "SWR aktuell Rheinland-Pfalz".
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"Wir sollten Corona im Moment wie eine normale Erkrankung behandeln. Wer krank ist, ist krank, aber wer nur infiziert ist und keine weiteren Symptome hat, der ist auch grundsätzlich arbeitsfähig", wird Hoch in einer SWR-Mitteilung vom Samstag zitiert. Die Forderung war zuvor schon von anderen Bundesländern erhoben, von der Bundesregierung aber zurückgewiesen worden. In Rheinland-Pfalz gilt eine Isolationspflicht von mindestens fünf Tagen.
Hoch ruft zur Impfung auf
Seine Forderung gelte auch für das Gesundheitswesen, sagte Hoch. "Auch Menschen, die symptomfrei sind, aber positiv getestet, können mit gewissen weiteren Schutzmaßnahmen, zum Beispiel mit FFP2-Maske, auch im medizinisch-pflegerischen Bereich andere Infizierte pflegen, dann sind beide infiziert und es gibt kein zusätzliches Risiko", wird der Minister zitiert.
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Hoch rief zugleich zur Impfung auf. Dies gelte insbesondere für Menschen im Alter über 60 Jahren sowie Risikopatienten. Am besten sei eine Impfung gegen Covid und gleichzeitig eine gegen Grippe. Die Impfzentren und Hausärzte hätten noch viele Termine frei. Das Angebot an Corona-Impfstoff übersteige die Nachfrage derzeit deutlich.
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Von dpa